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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der Geisterwelt.
der Herr selbst im Himmel ist, N. 126-140,
so werden sie dahero vom Herrn geführet. Die-
ses habe ich nun deswegen angeführt, damit man
wissen möge, daß ein jeder Mensch ein inneres
Denken und ein äusseres Denken habe, und daß
solche von einander unterschieden seyen. Wenn
ich Denken sage, so verstehe ich auch das Wol-
len,
denn das Denken kommt aus dem Willen,
denn niemand kann ohne Willen denken. Hier-
aus erhellet, was bey dem Menschen der Zustand
des Aeussern und der Zustand des Jnnern sey.

500. Wenn ich sage: Wollen und Denken,
so verstehe ich durch das Wollen auch die Neigung
und Liebe, wie auch alles Vergnügen und alle
Lust, die der Neigung und der Liebe zukommen,
weil sich diese auf den Willen, als auf ihre Un-
terlage, beziehen, denn was der Mensch will,
das liebet er und hat sein Vergnugen und seine
Lust daran, und umgekehrt, was der Mensch liebt,
und woran er sein Vergnügen und seine Lust hat,
das will er: aber alsdenn verstehe ich durch das
Denken auch alles dasjenige, wodurch er seine Nei-
gung oder seine Liebe bestärket, denn das Denken
ist nichts anders, als die Gestalt des Willens oder
damit dasjenige, was der Mensch will an das Licht
komme; diese Gestalt zeiget sich durch mancherley
vernünftige Auseinandersetzungen, die ihren Ur-
sprung aus der geistlichen Welt haben, und eigent-
lich dem Geist des Menschen zukommen.

501. Es ist zu wissen, daß der Mensch gänz-
lich so ist, wie er in Ansehung seines Jnnern be-

schaffen,

Von der Geiſterwelt.
der Herr ſelbſt im Himmel iſt, N. 126-140,
ſo werden ſie dahero vom Herrn gefuͤhret. Die-
ſes habe ich nun deswegen angefuͤhrt, damit man
wiſſen moͤge, daß ein jeder Menſch ein inneres
Denken und ein aͤuſſeres Denken habe, und daß
ſolche von einander unterſchieden ſeyen. Wenn
ich Denken ſage, ſo verſtehe ich auch das Wol-
len,
denn das Denken kommt aus dem Willen,
denn niemand kann ohne Willen denken. Hier-
aus erhellet, was bey dem Menſchen der Zuſtand
des Aeuſſern und der Zuſtand des Jnnern ſey.

500. Wenn ich ſage: Wollen und Denken,
ſo verſtehe ich durch das Wollen auch die Neigung
und Liebe, wie auch alles Vergnuͤgen und alle
Luſt, die der Neigung und der Liebe zukommen,
weil ſich dieſe auf den Willen, als auf ihre Un-
terlage, beziehen, denn was der Menſch will,
das liebet er und hat ſein Vergnugen und ſeine
Luſt daran, und umgekehrt, was der Menſch liebt,
und woran er ſein Vergnuͤgen und ſeine Luſt hat,
das will er: aber alsdenn verſtehe ich durch das
Denken auch alles dasjenige, wodurch er ſeine Nei-
gung oder ſeine Liebe beſtaͤrket, denn das Denken
iſt nichts anders, als die Geſtalt des Willens oder
damit dasjenige, was der Menſch will an das Licht
komme; dieſe Geſtalt zeiget ſich durch mancherley
vernuͤnftige Auseinanderſetzungen, die ihren Ur-
ſprung aus der geiſtlichen Welt haben, und eigent-
lich dem Geiſt des Menſchen zukommen.

501. Es iſt zu wiſſen, daß der Menſch gaͤnz-
lich ſo iſt, wie er in Anſehung ſeines Jnnern be-

ſchaffen,
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[284/0283] Von der Geiſterwelt. der Herr ſelbſt im Himmel iſt, N. 126-140, ſo werden ſie dahero vom Herrn gefuͤhret. Die- ſes habe ich nun deswegen angefuͤhrt, damit man wiſſen moͤge, daß ein jeder Menſch ein inneres Denken und ein aͤuſſeres Denken habe, und daß ſolche von einander unterſchieden ſeyen. Wenn ich Denken ſage, ſo verſtehe ich auch das Wol- len, denn das Denken kommt aus dem Willen, denn niemand kann ohne Willen denken. Hier- aus erhellet, was bey dem Menſchen der Zuſtand des Aeuſſern und der Zuſtand des Jnnern ſey. 500. Wenn ich ſage: Wollen und Denken, ſo verſtehe ich durch das Wollen auch die Neigung und Liebe, wie auch alles Vergnuͤgen und alle Luſt, die der Neigung und der Liebe zukommen, weil ſich dieſe auf den Willen, als auf ihre Un- terlage, beziehen, denn was der Menſch will, das liebet er und hat ſein Vergnugen und ſeine Luſt daran, und umgekehrt, was der Menſch liebt, und woran er ſein Vergnuͤgen und ſeine Luſt hat, das will er: aber alsdenn verſtehe ich durch das Denken auch alles dasjenige, wodurch er ſeine Nei- gung oder ſeine Liebe beſtaͤrket, denn das Denken iſt nichts anders, als die Geſtalt des Willens oder damit dasjenige, was der Menſch will an das Licht komme; dieſe Geſtalt zeiget ſich durch mancherley vernuͤnftige Auseinanderſetzungen, die ihren Ur- ſprung aus der geiſtlichen Welt haben, und eigent- lich dem Geiſt des Menſchen zukommen. 501. Es iſt zu wiſſen, daß der Menſch gaͤnz- lich ſo iſt, wie er in Anſehung ſeines Jnnern be- ſchaffen,

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/283>, abgerufen am 21.11.2024.