506. Alle diejenigen, so in der Welt in dem Guten gelebt, und nach ihrem Gewissen gehan- delt haben, welches nämlich diejenigen sind, so das Göttliche erkannt, und das Göttliche Wahre geliebet, vornehmlich die, so es auf das Leben angewendet haben, kommen sich vor, wenn sie in den Zustand ihres Jnnern versetzt werden, als wie solche, die vom Schlaf aufwachen und mun- ter werden, und wie die, so aus dem Schatten in das Licht kommen; sie denken auch aus dem Lichte des Himmels und also aus der innern Weis- heit, und handeln aus dem Guten, mithin aus der innern Neigung; in ihre Gedanken und Nei- gungen fliesset auch der Himmel mit innerer Se- ligkeit und Freude ein, wovon sie vorhero nichts wußten; denn sie haben eine Vergemeinschaftung mit den Engeln des Himmels; alsdenn erkennen sie auch den Herrn, und ehren Jhn unmittel- bar aus ihrem Leben, denn sie sind in ihrem selbsteigenen Leben, wenn sie in dem Zustand ih- res Jnnern sind, wie ich kurz vorher in der 505. Nummer gesagt habe; sie erkennen und ehren Jhn auch freywillig, denn der freye Wille ist der innern Zuneigung eigen; auf solche Weise gehen sie auch von der äusserlichen Heiligkeit ab, und kommen in die innerliche Heiligkeit, worinnen der wahre Gottesdienst lediglich bestehet; so ist der Zustand derjenigen, die nach den Geboten in dem Wort ein christliches Leben geführet hatten. Hingegen ist der Zustand derer, die in der Welt böse gelebt, und die gar kein Gewissen gehabt, und
daher
Sw. Sch.II.Th. U
Von der Geiſterwelt.
506. Alle diejenigen, ſo in der Welt in dem Guten gelebt, und nach ihrem Gewiſſen gehan- delt haben, welches naͤmlich diejenigen ſind, ſo das Goͤttliche erkannt, und das Goͤttliche Wahre geliebet, vornehmlich die, ſo es auf das Leben angewendet haben, kommen ſich vor, wenn ſie in den Zuſtand ihres Jnnern verſetzt werden, als wie ſolche, die vom Schlaf aufwachen und mun- ter werden, und wie die, ſo aus dem Schatten in das Licht kommen; ſie denken auch aus dem Lichte des Himmels und alſo aus der innern Weis- heit, und handeln aus dem Guten, mithin aus der innern Neigung; in ihre Gedanken und Nei- gungen flieſſet auch der Himmel mit innerer Se- ligkeit und Freude ein, wovon ſie vorhero nichts wußten; denn ſie haben eine Vergemeinſchaftung mit den Engeln des Himmels; alsdenn erkennen ſie auch den Herrn, und ehren Jhn unmittel- bar aus ihrem Leben, denn ſie ſind in ihrem ſelbſteigenen Leben, wenn ſie in dem Zuſtand ih- res Jnnern ſind, wie ich kurz vorher in der 505. Nummer geſagt habe; ſie erkennen und ehren Jhn auch freywillig, denn der freye Wille iſt der innern Zuneigung eigen; auf ſolche Weiſe gehen ſie auch von der aͤuſſerlichen Heiligkeit ab, und kommen in die innerliche Heiligkeit, worinnen der wahre Gottesdienſt lediglich beſtehet; ſo iſt der Zuſtand derjenigen, die nach den Geboten in dem Wort ein chriſtliches Leben gefuͤhret hatten. Hingegen iſt der Zuſtand derer, die in der Welt boͤſe gelebt, und die gar kein Gewiſſen gehabt, und
daher
Sw. Sch.II.Th. U
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Von der Geiſterwelt.
506. Alle diejenigen, ſo in der Welt in dem
Guten gelebt, und nach ihrem Gewiſſen gehan-
delt haben, welches naͤmlich diejenigen ſind, ſo
das Goͤttliche erkannt, und das Goͤttliche Wahre
geliebet, vornehmlich die, ſo es auf das Leben
angewendet haben, kommen ſich vor, wenn ſie
in den Zuſtand ihres Jnnern verſetzt werden, als
wie ſolche, die vom Schlaf aufwachen und mun-
ter werden, und wie die, ſo aus dem Schatten
in das Licht kommen; ſie denken auch aus dem
Lichte des Himmels und alſo aus der innern Weis-
heit, und handeln aus dem Guten, mithin aus
der innern Neigung; in ihre Gedanken und Nei-
gungen flieſſet auch der Himmel mit innerer Se-
ligkeit und Freude ein, wovon ſie vorhero nichts
wußten; denn ſie haben eine Vergemeinſchaftung
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bar aus ihrem Leben, denn ſie ſind in ihrem
ſelbſteigenen Leben, wenn ſie in dem Zuſtand ih-
res Jnnern ſind, wie ich kurz vorher in der 505.
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Jhn auch freywillig, denn der freye Wille iſt der
innern Zuneigung eigen; auf ſolche Weiſe gehen
ſie auch von der aͤuſſerlichen Heiligkeit ab, und
kommen in die innerliche Heiligkeit, worinnen der
wahre Gottesdienſt lediglich beſtehet; ſo iſt der
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/288>, abgerufen am 21.11.2024.
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