zur Wahrheit und zu deren Nutzstiftungen über- einstimmen und die Oelbäume und Früchte eine Uebereinstimmung mit der Neigung zum Guten und zu dessen Nutzleistugen haben.
Daß kein einziger aus unmittelba- rer Barmherzigkeit in den Him- mel komme.
521. Diejenigen, welche von dem Himmel, und von dem Weg zum Himmel, wie auch von dem Leben des Himmels bey dem Menschen keinen Unterricht haben, stehen in der Mei- nung, daß, in den Himmel aufgenommen wer- den, nur allein aus Barmherzigkeit geschehe, welche für diejenigen sey, die in dem Glauben wären, und für die der Herr Fürsprache thäte, daß es also nur ein Hineinlassen aus Gnaden sey; folglich, daß alle Menschen, so viel ihrer sind, nach Wohlgefallen selig werden könnten; ja einige meinen, daß auch alle in der Hölle se- lig werden könnten. Die aber in solcher Ein- bildung stehen, die wissen nicht das geringste von dem Menschen, daß er nämlich gänzlich so ist, wie sein Leben, und sein Leben so, wie seine Liebe, nicht nur in Ansehung des Jnnern das seinem Willen und Verstand zukommt, sondern auch in Ansehung des Aeussern, das seinem Leib zugehöret, und daß die leibliche Gestalt nur eine äusserliche Gestalt ist, in welcher das Jn-
nere
Von der Geiſterwelt.
zur Wahrheit und zu deren Nutzſtiftungen uͤber- einſtimmen und die Oelbaͤume und Fruͤchte eine Uebereinſtimmung mit der Neigung zum Guten und zu deſſen Nutzleiſtugen haben.
Daß kein einziger aus unmittelba- rer Barmherzigkeit in den Him- mel komme.
521. Diejenigen, welche von dem Himmel, und von dem Weg zum Himmel, wie auch von dem Leben des Himmels bey dem Menſchen keinen Unterricht haben, ſtehen in der Mei- nung, daß, in den Himmel aufgenommen wer- den, nur allein aus Barmherzigkeit geſchehe, welche fuͤr diejenigen ſey, die in dem Glauben waͤren, und fuͤr die der Herr Fuͤrſprache thaͤte, daß es alſo nur ein Hineinlaſſen aus Gnaden ſey; folglich, daß alle Menſchen, ſo viel ihrer ſind, nach Wohlgefallen ſelig werden koͤnnten; ja einige meinen, daß auch alle in der Hoͤlle ſe- lig werden koͤnnten. Die aber in ſolcher Ein- bildung ſtehen, die wiſſen nicht das geringſte von dem Menſchen, daß er naͤmlich gaͤnzlich ſo iſt, wie ſein Leben, und ſein Leben ſo, wie ſeine Liebe, nicht nur in Anſehung des Jnnern das ſeinem Willen und Verſtand zukommt, ſondern auch in Anſehung des Aeuſſern, das ſeinem Leib zugehoͤret, und daß die leibliche Geſtalt nur eine aͤuſſerliche Geſtalt iſt, in welcher das Jn-
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Von der Geiſterwelt.
zur Wahrheit und zu deren Nutzſtiftungen uͤber-
einſtimmen und die Oelbaͤume und Fruͤchte
eine Uebereinſtimmung mit der Neigung zum
Guten und zu deſſen Nutzleiſtugen haben.
Daß kein einziger aus unmittelba-
rer Barmherzigkeit in den Him-
mel komme.
521. Diejenigen, welche von dem Himmel,
und von dem Weg zum Himmel, wie auch
von dem Leben des Himmels bey dem Menſchen
keinen Unterricht haben, ſtehen in der Mei-
nung, daß, in den Himmel aufgenommen wer-
den, nur allein aus Barmherzigkeit geſchehe,
welche fuͤr diejenigen ſey, die in dem Glauben
waͤren, und fuͤr die der Herr Fuͤrſprache thaͤte,
daß es alſo nur ein Hineinlaſſen aus Gnaden
ſey; folglich, daß alle Menſchen, ſo viel ihrer
ſind, nach Wohlgefallen ſelig werden koͤnnten;
ja einige meinen, daß auch alle in der Hoͤlle ſe-
lig werden koͤnnten. Die aber in ſolcher Ein-
bildung ſtehen, die wiſſen nicht das geringſte
von dem Menſchen, daß er naͤmlich gaͤnzlich ſo
iſt, wie ſein Leben, und ſein Leben ſo, wie ſeine
Liebe, nicht nur in Anſehung des Jnnern das
ſeinem Willen und Verſtand zukommt, ſondern
auch in Anſehung des Aeuſſern, das ſeinem
Leib zugehoͤret, und daß die leibliche Geſtalt nur
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/315>, abgerufen am 21.11.2024.
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