Anfang der Schöpfung an, bis auf diese Zeit, viele Millionen Millionen in den Höl- len sind, und daß ein jeder von ihnen ein sol- cher Teufel ist, wie er sich in der Welt dem Göttlichen widersetzet hatte; hiervon lese man oben Num. 311 und 312.
Daß der Herr keinen einzigen in die Hölle werfe, sondern daß lediglich der Geist sich selber hineinstürze.
545. Einige sind stark der Meinung gewe- sen, daß Gott sein Angesicht von dem Men- schen abwende, ihn von Sich verstosse, und in die Hölle werfe, und daß Er zornig auf ihn sey wegen des Bösen; einige gehen in ih- rer Meinung noch weiter, daß Gott den Men- schen strafe, und ihm Böses thue; in dieser Meinung bestärken sie sich aus dem buchstäb- lichen Sinn des Worts, wo dergleichen Ausdrücke vorkommen, indem sie gar nicht wissen, daß der geistliche Sinn des Worts, der eben den Sinn des Buchstabens erkläret, ganz anders ist, und daß daher die ächte Lehre der Kirche, welche aus dem geistlichen Sinn des Worts genommen ist, etwas anders leh- ret; daß nämlich Gott sein Angesicht nim- mermehr von dem Menschen abwende, noch ihn von Sich stosse, und daß Er keinen ein-
zigen
Von der Hoͤlle.
Anfang der Schoͤpfung an, bis auf dieſe Zeit, viele Millionen Millionen in den Hoͤl- len ſind, und daß ein jeder von ihnen ein ſol- cher Teufel iſt, wie er ſich in der Welt dem Goͤttlichen widerſetzet hatte; hiervon leſe man oben Num. 311 und 312.
Daß der Herr keinen einzigen in die Hoͤlle werfe, ſondern daß lediglich der Geiſt ſich ſelber hineinſtuͤrze.
545. Einige ſind ſtark der Meinung gewe- ſen, daß Gott ſein Angeſicht von dem Men- ſchen abwende, ihn von Sich verſtoſſe, und in die Hoͤlle werfe, und daß Er zornig auf ihn ſey wegen des Boͤſen; einige gehen in ih- rer Meinung noch weiter, daß Gott den Men- ſchen ſtrafe, und ihm Boͤſes thue; in dieſer Meinung beſtaͤrken ſie ſich aus dem buchſtaͤb- lichen Sinn des Worts, wo dergleichen Ausdruͤcke vorkommen, indem ſie gar nicht wiſſen, daß der geiſtliche Sinn des Worts, der eben den Sinn des Buchſtabens erklaͤret, ganz anders iſt, und daß daher die aͤchte Lehre der Kirche, welche aus dem geiſtlichen Sinn des Worts genommen iſt, etwas anders leh- ret; daß naͤmlich Gott ſein Angeſicht nim- mermehr von dem Menſchen abwende, noch ihn von Sich ſtoſſe, und daß Er keinen ein-
zigen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0363"n="12"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von der Hoͤlle.</hi></fw><lb/>
Anfang der Schoͤpfung an, bis auf dieſe<lb/>
Zeit, viele Millionen Millionen in den Hoͤl-<lb/>
len ſind, und daß ein jeder von ihnen ein ſol-<lb/>
cher Teufel iſt, wie er ſich in der Welt dem<lb/><hirendition="#fr">Goͤttlichen</hi> widerſetzet hatte; hiervon leſe<lb/>
man oben Num. 311 und 312.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#fr">Daß der Herr keinen einzigen in<lb/>
die Hoͤlle werfe, ſondern daß lediglich<lb/>
der Geiſt ſich ſelber hineinſtuͤrze.</hi></head><lb/><p>545. <hirendition="#in">E</hi>inige ſind ſtark der Meinung gewe-<lb/>ſen, daß Gott ſein Angeſicht von dem Men-<lb/>ſchen abwende, ihn von Sich verſtoſſe, und<lb/>
in die Hoͤlle werfe, und daß Er zornig auf<lb/>
ihn ſey wegen des Boͤſen; einige gehen in ih-<lb/>
rer Meinung noch weiter, daß Gott den Men-<lb/>ſchen ſtrafe, und ihm Boͤſes thue; in dieſer<lb/>
Meinung beſtaͤrken ſie ſich aus dem buchſtaͤb-<lb/>
lichen Sinn des <hirendition="#fr"><hirendition="#g">Worts</hi>,</hi> wo dergleichen<lb/>
Ausdruͤcke vorkommen, indem ſie gar nicht<lb/>
wiſſen, daß der geiſtliche Sinn des <hirendition="#fr">Worts,</hi><lb/>
der eben den Sinn des Buchſtabens erklaͤret,<lb/>
ganz anders iſt, und daß daher die aͤchte Lehre<lb/>
der Kirche, welche aus dem geiſtlichen Sinn<lb/>
des <hirendition="#fr">Worts</hi> genommen iſt, etwas anders leh-<lb/>
ret; daß naͤmlich Gott ſein Angeſicht nim-<lb/>
mermehr von dem Menſchen abwende, noch<lb/>
ihn von Sich ſtoſſe, und daß Er keinen ein-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">zigen</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[12/0363]
Von der Hoͤlle.
Anfang der Schoͤpfung an, bis auf dieſe
Zeit, viele Millionen Millionen in den Hoͤl-
len ſind, und daß ein jeder von ihnen ein ſol-
cher Teufel iſt, wie er ſich in der Welt dem
Goͤttlichen widerſetzet hatte; hiervon leſe
man oben Num. 311 und 312.
Daß der Herr keinen einzigen in
die Hoͤlle werfe, ſondern daß lediglich
der Geiſt ſich ſelber hineinſtuͤrze.
545. Einige ſind ſtark der Meinung gewe-
ſen, daß Gott ſein Angeſicht von dem Men-
ſchen abwende, ihn von Sich verſtoſſe, und
in die Hoͤlle werfe, und daß Er zornig auf
ihn ſey wegen des Boͤſen; einige gehen in ih-
rer Meinung noch weiter, daß Gott den Men-
ſchen ſtrafe, und ihm Boͤſes thue; in dieſer
Meinung beſtaͤrken ſie ſich aus dem buchſtaͤb-
lichen Sinn des Worts, wo dergleichen
Ausdruͤcke vorkommen, indem ſie gar nicht
wiſſen, daß der geiſtliche Sinn des Worts,
der eben den Sinn des Buchſtabens erklaͤret,
ganz anders iſt, und daß daher die aͤchte Lehre
der Kirche, welche aus dem geiſtlichen Sinn
des Worts genommen iſt, etwas anders leh-
ret; daß naͤmlich Gott ſein Angeſicht nim-
mermehr von dem Menſchen abwende, noch
ihn von Sich ſtoſſe, und daß Er keinen ein-
zigen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/363>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.