Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. ches sie also entfernten: hernach liessen sie et-was Luftkreisliches, welches gleichwohl wie dünnes oder durchsichtiges Wasser aussahe, weislich ins Grab, wodurch sie eben auch auf eine schickliche entfernte Weise das geistliche Le- ben in der Taufe andeuteten. Nachgehends sahe ich von ihnen die Niederfahrt des Herrn zu den Gefangenen, und die Auffahrt mit den Gefangenen in den Himmel, vorstellen, und das geschahe von ihnen mit einer ungemeinen Klugheit und Frömmigkeit; und sie liessen, welches kindlich war, *) beynahe kaum sicht- bare, höchst weiche und zarte Stricklein hin- unter, mit welchen sie den Herrn beym Auf- fahren in die Höhe zogen; das geschahe im- mer in heiliger Befürchtung, daß nicht das mindeste in der Vorstellung auf etwas anspie- le, worinnen das Geistlich Himmlische nicht enthalten wäre. Ausser andern Vorstellun- gen, worinnen die Kinder sind, und wodurch sie in die Erkänntnisse des Wahren und in die Neigungen zum Guten, als wie durch Spiele, so den Gemüthern der Kinder gemäß sind, ge- führet werden. 336. Wie *) Anmerkung des Uebersetzers.
Der Verfasser hat in den himmlischen Ge- heimnissen, Num. 2299, allwo er eben die- ses erzählt, diese Worte noch hinzu gesetzt: "da sie den Herrn bey den Gefangenen auf der untern Erde vorstellten," so liessen sie etc. Vom Himmel. ches ſie alſo entfernten: hernach lieſſen ſie et-was Luftkreisliches, welches gleichwohl wie duͤnnes oder durchſichtiges Waſſer ausſahe, weislich ins Grab, wodurch ſie eben auch auf eine ſchickliche entfernte Weiſe das geiſtliche Le- ben in der Taufe andeuteten. Nachgehends ſahe ich von ihnen die Niederfahrt des Herrn zu den Gefangenen, und die Auffahrt mit den Gefangenen in den Himmel, vorſtellen, und das geſchahe von ihnen mit einer ungemeinen Klugheit und Froͤmmigkeit; und ſie lieſſen, welches kindlich war, *) beynahe kaum ſicht- bare, hoͤchſt weiche und zarte Stricklein hin- unter, mit welchen ſie den Herrn beym Auf- fahren in die Hoͤhe zogen; das geſchahe im- mer in heiliger Befuͤrchtung, daß nicht das mindeſte in der Vorſtellung auf etwas anſpie- le, worinnen das Geiſtlich Himmliſche nicht enthalten waͤre. Auſſer andern Vorſtellun- gen, worinnen die Kinder ſind, und wodurch ſie in die Erkaͤnntniſſe des Wahren und in die Neigungen zum Guten, als wie durch Spiele, ſo den Gemuͤthern der Kinder gemaͤß ſind, ge- fuͤhret werden. 336. Wie *) Anmerkung des Ueberſetzers.
Der Verfaſſer hat in den himmliſchen Ge- heimniſſen, Num. 2299, allwo er eben die- ſes erzaͤhlt, dieſe Worte noch hinzu geſetzt: „da ſie den Herrn bey den Gefangenen auf der untern Erde vorſtellten,“ ſo lieſſen ſie ꝛc. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0037" n="38"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/> ches ſie alſo entfernten: hernach lieſſen ſie et-<lb/> was Luftkreisliches, welches gleichwohl wie<lb/> duͤnnes oder durchſichtiges Waſſer ausſahe,<lb/> weislich ins Grab, wodurch ſie eben auch auf<lb/> eine ſchickliche entfernte Weiſe das geiſtliche Le-<lb/> ben in der Taufe andeuteten. Nachgehends<lb/> ſahe ich von ihnen die Niederfahrt des <hi rendition="#fr">Herrn</hi><lb/> zu den Gefangenen, und die Auffahrt mit den<lb/> Gefangenen in den Himmel, vorſtellen, und<lb/> das geſchahe von ihnen mit einer ungemeinen<lb/> Klugheit und Froͤmmigkeit; und ſie lieſſen,<lb/> welches kindlich war, <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Anmerkung des Ueberſetzers.</hi></hi><lb/> Der Verfaſſer hat in den <hi rendition="#fr">himmliſchen Ge-<lb/> heimniſſen,</hi> Num. 2299, allwo er eben die-<lb/> ſes erzaͤhlt, dieſe Worte noch hinzu geſetzt:<lb/><hi rendition="#fr">„da ſie den Herrn bey den Gefangenen<lb/> auf der untern Erde vorſtellten,“</hi> ſo<lb/> lieſſen ſie ꝛc.</note> beynahe kaum ſicht-<lb/> bare, hoͤchſt weiche und zarte Stricklein hin-<lb/> unter, mit welchen ſie den <hi rendition="#fr">Herrn</hi> beym Auf-<lb/> fahren in die Hoͤhe zogen; das geſchahe im-<lb/> mer in heiliger Befuͤrchtung, daß nicht das<lb/> mindeſte in der Vorſtellung auf etwas anſpie-<lb/> le, worinnen das Geiſtlich Himmliſche nicht<lb/> enthalten waͤre. Auſſer andern Vorſtellun-<lb/> gen, worinnen die Kinder ſind, und wodurch<lb/> ſie in die Erkaͤnntniſſe des Wahren und in die<lb/> Neigungen zum Guten, als wie durch Spiele,<lb/> ſo den Gemuͤthern der Kinder gemaͤß ſind, ge-<lb/> fuͤhret werden.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">336. Wie</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [38/0037]
Vom Himmel.
ches ſie alſo entfernten: hernach lieſſen ſie et-
was Luftkreisliches, welches gleichwohl wie
duͤnnes oder durchſichtiges Waſſer ausſahe,
weislich ins Grab, wodurch ſie eben auch auf
eine ſchickliche entfernte Weiſe das geiſtliche Le-
ben in der Taufe andeuteten. Nachgehends
ſahe ich von ihnen die Niederfahrt des Herrn
zu den Gefangenen, und die Auffahrt mit den
Gefangenen in den Himmel, vorſtellen, und
das geſchahe von ihnen mit einer ungemeinen
Klugheit und Froͤmmigkeit; und ſie lieſſen,
welches kindlich war, *) beynahe kaum ſicht-
bare, hoͤchſt weiche und zarte Stricklein hin-
unter, mit welchen ſie den Herrn beym Auf-
fahren in die Hoͤhe zogen; das geſchahe im-
mer in heiliger Befuͤrchtung, daß nicht das
mindeſte in der Vorſtellung auf etwas anſpie-
le, worinnen das Geiſtlich Himmliſche nicht
enthalten waͤre. Auſſer andern Vorſtellun-
gen, worinnen die Kinder ſind, und wodurch
ſie in die Erkaͤnntniſſe des Wahren und in die
Neigungen zum Guten, als wie durch Spiele,
ſo den Gemuͤthern der Kinder gemaͤß ſind, ge-
fuͤhret werden.
336. Wie
*) Anmerkung des Ueberſetzers.
Der Verfaſſer hat in den himmliſchen Ge-
heimniſſen, Num. 2299, allwo er eben die-
ſes erzaͤhlt, dieſe Worte noch hinzu geſetzt:
„da ſie den Herrn bey den Gefangenen
auf der untern Erde vorſtellten,“ ſo
lieſſen ſie ꝛc.
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