Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Hölle. was vom Rauch dick gewordenes Dunkele;jedoch hat jenes Feurige eine innerliche Glut, und das bin ich auch aus der daraus ausge- dünsteten Hitze inne geworden, welche Hitze so ist, wie aus verbrannten Haufen nach ei- ner Feuersbrunst, und anderswo wie aus einem erhitzten Ofen, und wieder anderswo wie aus einem warmen Bad; wenn diese Wärme bey dem Menschen einfließt, so er- weckt sie bey ihm Begierden, und bey den Bösen Haß und Rache, bey den Kranken aber Unsinnigkeiten. Ein solches Feuer oder eine solche Hitze haben diejenigen, welche in der obgedachten zweyerley Liebe stehen, weil sie in Ansehung ihrer (selbsteigenen) Geister an solche Höllen gebunden sind, auch schon, wenn sie im Leibe leben. Allein, man muß wissen, das diejenigen, so sich in den Höllen befinden, in keinem Feuer sind, sondern daß das Feuer nur ein Anschein ist; denn sie füh- len daselbst kein Brennen, sondern nur eine Hitze alswie sie vorher in der Welt eine fühl- ten, daß Feuer zum Vorschein kommt, ist aus der Uebereinstimmung, denn die Liebe stimmet mit dem Feuer überein, und alle Dinge, welche in der geistlichen Welt erschei- nen, erscheinen nach Uebereinstimmungen. 572. Es ist zu merken, daß sich dieses in d 2
Von der Hoͤlle. was vom Rauch dick gewordenes Dunkele;jedoch hat jenes Feurige eine innerliche Glut, und das bin ich auch aus der daraus ausge- duͤnſteten Hitze inne geworden, welche Hitze ſo iſt, wie aus verbrannten Haufen nach ei- ner Feuersbrunſt, und anderswo wie aus einem erhitzten Ofen, und wieder anderswo wie aus einem warmen Bad; wenn dieſe Waͤrme bey dem Menſchen einfließt, ſo er- weckt ſie bey ihm Begierden, und bey den Boͤſen Haß und Rache, bey den Kranken aber Unſinnigkeiten. Ein ſolches Feuer oder eine ſolche Hitze haben diejenigen, welche in der obgedachten zweyerley Liebe ſtehen, weil ſie in Anſehung ihrer (ſelbſteigenen) Geiſter an ſolche Hoͤllen gebunden ſind, auch ſchon, wenn ſie im Leibe leben. Allein, man muß wiſſen, das diejenigen, ſo ſich in den Hoͤllen befinden, in keinem Feuer ſind, ſondern daß das Feuer nur ein Anſchein iſt; denn ſie fuͤh- len daſelbſt kein Brennen, ſondern nur eine Hitze alswie ſie vorher in der Welt eine fuͤhl- ten, daß Feuer zum Vorſchein kommt, iſt aus der Uebereinſtimmung, denn die Liebe ſtimmet mit dem Feuer uͤberein, und alle Dinge, welche in der geiſtlichen Welt erſchei- nen, erſcheinen nach Uebereinſtimmungen. 572. Es iſt zu merken, daß ſich dieſes in d 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0402" n="51"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Hoͤlle.</hi></fw><lb/> was vom Rauch dick gewordenes Dunkele;<lb/> jedoch hat jenes Feurige eine innerliche Glut,<lb/> und das bin ich auch aus der daraus ausge-<lb/> duͤnſteten Hitze inne geworden, welche Hitze<lb/> ſo iſt, wie aus verbrannten Haufen nach ei-<lb/> ner Feuersbrunſt, und anderswo wie aus<lb/> einem erhitzten Ofen, und wieder anderswo<lb/> wie aus einem warmen Bad; wenn dieſe<lb/> Waͤrme bey dem Menſchen einfließt, ſo er-<lb/> weckt ſie bey ihm Begierden, und bey den<lb/> Boͤſen Haß und Rache, bey den Kranken<lb/> aber Unſinnigkeiten. Ein ſolches Feuer oder<lb/> eine ſolche Hitze haben diejenigen, welche in<lb/> der obgedachten zweyerley Liebe ſtehen, weil<lb/> ſie in Anſehung ihrer (ſelbſteigenen) Geiſter<lb/> an ſolche Hoͤllen gebunden ſind, auch ſchon,<lb/> wenn ſie im Leibe leben. Allein, man muß<lb/> wiſſen, das diejenigen, ſo ſich in den Hoͤllen<lb/> befinden, in keinem Feuer ſind, ſondern daß<lb/> das Feuer nur ein Anſchein iſt; denn ſie fuͤh-<lb/> len daſelbſt kein Brennen, ſondern nur eine<lb/> Hitze alswie ſie vorher in der Welt eine fuͤhl-<lb/> ten, daß Feuer zum Vorſchein kommt, iſt<lb/> aus der Uebereinſtimmung, denn die Liebe<lb/> ſtimmet mit dem Feuer uͤberein, und alle<lb/> Dinge, welche in der geiſtlichen Welt erſchei-<lb/> nen, erſcheinen nach Uebereinſtimmungen.</p><lb/> <p>572. Es iſt zu merken, daß ſich dieſes<lb/> Feuer die hoͤlliſche Hitze in eine heftige Kaͤlte<lb/> verwandelt, wenn die Hitze aus dem Himmel<lb/> <fw place="bottom" type="sig">d 2</fw><fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [51/0402]
Von der Hoͤlle.
was vom Rauch dick gewordenes Dunkele;
jedoch hat jenes Feurige eine innerliche Glut,
und das bin ich auch aus der daraus ausge-
duͤnſteten Hitze inne geworden, welche Hitze
ſo iſt, wie aus verbrannten Haufen nach ei-
ner Feuersbrunſt, und anderswo wie aus
einem erhitzten Ofen, und wieder anderswo
wie aus einem warmen Bad; wenn dieſe
Waͤrme bey dem Menſchen einfließt, ſo er-
weckt ſie bey ihm Begierden, und bey den
Boͤſen Haß und Rache, bey den Kranken
aber Unſinnigkeiten. Ein ſolches Feuer oder
eine ſolche Hitze haben diejenigen, welche in
der obgedachten zweyerley Liebe ſtehen, weil
ſie in Anſehung ihrer (ſelbſteigenen) Geiſter
an ſolche Hoͤllen gebunden ſind, auch ſchon,
wenn ſie im Leibe leben. Allein, man muß
wiſſen, das diejenigen, ſo ſich in den Hoͤllen
befinden, in keinem Feuer ſind, ſondern daß
das Feuer nur ein Anſchein iſt; denn ſie fuͤh-
len daſelbſt kein Brennen, ſondern nur eine
Hitze alswie ſie vorher in der Welt eine fuͤhl-
ten, daß Feuer zum Vorſchein kommt, iſt
aus der Uebereinſtimmung, denn die Liebe
ſtimmet mit dem Feuer uͤberein, und alle
Dinge, welche in der geiſtlichen Welt erſchei-
nen, erſcheinen nach Uebereinſtimmungen.
572. Es iſt zu merken, daß ſich dieſes
Feuer die hoͤlliſche Hitze in eine heftige Kaͤlte
verwandelt, wenn die Hitze aus dem Himmel
in
d 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |