Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Hölle. in die Höllen einfließt, und sodann bekom-men diejenigen, so allda sind, einen Schauer, alswie die, so mit dem kalten Fieber behaf- tet sind, und leiden auch eine innerliche Qual; und dieses aus der Ursache, weil sie sich dem Göttlichen gänzlich widersetzen, und die Hi- tze des Himmels, welche die göttliche Liebe ist, vertilget die höllische Hitze, welche die Eigen- liebe ist, und mit dieser höllischen Hitze auch das Feuer ihres Lebens, daher kommt nun dergleichen Kälte, und der daher rührende Schauer, und auch die Qual; es entsteht auch alsdenn in den Höllen eine Finsternis, und eine daher rührende Bethörung und Ver- blendung. Aber dieses geschiehet selten, und nur, wenn ungestüme Anfälle, sobald sie über die Maasen heftig werden, zu stillen sind. 573. Weil durch das höllische Feuer je- che
Von der Hoͤlle. in die Hoͤllen einfließt, und ſodann bekom-men diejenigen, ſo allda ſind, einen Schauer, alswie die, ſo mit dem kalten Fieber behaf- tet ſind, und leiden auch eine innerliche Qual; und dieſes aus der Urſache, weil ſie ſich dem Goͤttlichen gaͤnzlich widerſetzen, und die Hi- tze des Himmels, welche die goͤttliche Liebe iſt, vertilget die hoͤlliſche Hitze, welche die Eigen- liebe iſt, und mit dieſer hoͤlliſchen Hitze auch das Feuer ihres Lebens, daher kommt nun dergleichen Kaͤlte, und der daher ruͤhrende Schauer, und auch die Qual; es entſteht auch alsdenn in den Hoͤllen eine Finſternis, und eine daher ruͤhrende Bethoͤrung und Ver- blendung. Aber dieſes geſchiehet ſelten, und nur, wenn ungeſtuͤme Anfaͤlle, ſobald ſie uͤber die Maaſen heftig werden, zu ſtillen ſind. 573. Weil durch das hoͤlliſche Feuer je- che
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Von der Hoͤlle.
in die Hoͤllen einfließt, und ſodann bekom-
men diejenigen, ſo allda ſind, einen Schauer,
alswie die, ſo mit dem kalten Fieber behaf-
tet ſind, und leiden auch eine innerliche Qual;
und dieſes aus der Urſache, weil ſie ſich dem
Goͤttlichen gaͤnzlich widerſetzen, und die Hi-
tze des Himmels, welche die goͤttliche Liebe iſt,
vertilget die hoͤlliſche Hitze, welche die Eigen-
liebe iſt, und mit dieſer hoͤlliſchen Hitze auch
das Feuer ihres Lebens, daher kommt nun
dergleichen Kaͤlte, und der daher ruͤhrende
Schauer, und auch die Qual; es entſteht
auch alsdenn in den Hoͤllen eine Finſternis,
und eine daher ruͤhrende Bethoͤrung und Ver-
blendung. Aber dieſes geſchiehet ſelten, und
nur, wenn ungeſtuͤme Anfaͤlle, ſobald ſie uͤber
die Maaſen heftig werden, zu ſtillen ſind.
573. Weil durch das hoͤlliſche Feuer je-
de aus der Eigenliebe herflieſſende Begierde,
Boͤſes zu thun, verſtanden wird, ſo wird da-
her auch durch eben dieſes Feuer die Qual
verſtanden, ſo wie ſie in den Hoͤllen iſt; denn
die aus dieſer Liebe herruͤhrende Begierde iſt
eine Begierde, allen denen ſchaͤdlich zu ſeyn,
von welchen ſie nicht geehret, hochgeſchaͤtzet
und gleichſam angebetet werden, und um ſo
viel ſie ſich daruͤber erzuͤrnen, und um ſo viel
ſie aus dem Zorn den Haß und die Rache bey
ſich einreiſſen laſſen, ſo groß iſt die Begierde,
wider ſelbige zu wuͤten: und ſobald eine ſol-
che
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