Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. ihr höllisches Feuer ist die Begierde nach Ruhmund einem grossen Namen, aus dieser Begierde fährt immer einer auf den andern los, *) und quält aus höllischen Eifer diejenigen allda, so sich nicht wie Gottheiten verehren, ja einmal über das an- dere peinigt einer den andern. Jn dergleichen nun wird alles Gelehrsamkeitliche der Welt, das nicht das Licht aus dem Himmel durch die Erkännt- nis des Göttlichen in sich fasset, verwandelt. 355. Daß es mit diesen in der geistlichen Welt, ganzes *) Als wie sie es hier in der Welt gemacht haben, und die meisten es noch täglich so machen, wie man aus ihren Schriften, ja, leyder! aus man- chen Theologischen sehen kann, worinnen sie mit stolzer Zunge auf einander losziehen, und ein- ander durchhecheln; und weil der Mensch nach dem Tod so ist, wie er in der Welt gewesen, so ist es kein Wunder, daß sie auch alsdenn noch gleichsam einander in den Haaren liegen, Der Uebersetzer. E 4
Vom Himmel. ihr hoͤlliſches Feuer iſt die Begierde nach Ruhmund einem groſſen Namen, aus dieſer Begierde faͤhrt immer einer auf den andern los, *) und quaͤlt aus hoͤlliſchen Eifer diejenigen allda, ſo ſich nicht wie Gottheiten verehren, ja einmal uͤber das an- dere peinigt einer den andern. Jn dergleichen nun wird alles Gelehrſamkeitliche der Welt, das nicht das Licht aus dem Himmel durch die Erkaͤnnt- nis des Goͤttlichen in ſich faſſet, verwandelt. 355. Daß es mit dieſen in der geiſtlichen Welt, ganzes *) Als wie ſie es hier in der Welt gemacht haben, und die meiſten es noch taͤglich ſo machen, wie man aus ihren Schriften, ja, leyder! aus man- chen Theologiſchen ſehen kann, worinnen ſie mit ſtolzer Zunge auf einander losziehen, und ein- ander durchhecheln; und weil der Menſch nach dem Tod ſo iſt, wie er in der Welt geweſen, ſo iſt es kein Wunder, daß ſie auch alsdenn noch gleichſam einander in den Haaren liegen, Der Ueberſetzer. E 4
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Vom Himmel.
ihr hoͤlliſches Feuer iſt die Begierde nach Ruhm
und einem groſſen Namen, aus dieſer Begierde
faͤhrt immer einer auf den andern los, *) und quaͤlt
aus hoͤlliſchen Eifer diejenigen allda, ſo ſich nicht
wie Gottheiten verehren, ja einmal uͤber das an-
dere peinigt einer den andern. Jn dergleichen
nun wird alles Gelehrſamkeitliche der Welt, das
nicht das Licht aus dem Himmel durch die Erkaͤnnt-
nis des Goͤttlichen in ſich faſſet, verwandelt.
355. Daß es mit dieſen in der geiſtlichen Welt,
wenn ſie nach dem Tod dahin kommen, eine ſolche
Bewandnis hat, kann blos allein daraus geſchloſ-
ſen werden, daß alsdenn alle Dinge, die in dem
natuͤrlichen Gedaͤchtnis, und unmittelbar mit dem
Sinnlichen des Koͤrpers verbunden ſind, als wie
eben das erſt oben erwaͤhnte Wiſſenſchaftliche iſt,
ruhen, und nur das aus denſelben herruͤh-
rende Vernuͤnftige zum Denken und zum Re-
den daſelbſt dienet: denn der Menſch nimmt ſein
ganzes
*) Als wie ſie es hier in der Welt gemacht haben,
und die meiſten es noch taͤglich ſo machen, wie
man aus ihren Schriften, ja, leyder! aus man-
chen Theologiſchen ſehen kann, worinnen ſie mit
ſtolzer Zunge auf einander losziehen, und ein-
ander durchhecheln; und weil der Menſch nach
dem Tod ſo iſt, wie er in der Welt geweſen,
ſo iſt es kein Wunder, daß ſie auch alsdenn
noch gleichſam einander in den Haaren liegen,
Der Ueberſetzer.
E 4
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