Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. chen, und ich habe erfahren, daß ihre Liebe, diedamals bey ihnen geherrschet, sie noch immer da hin reisset. Hieraus kann auch offenbar seyn, daß die Liebe zu dem Reichthum und zu dem Nu- tzen von selbigem einem jeden in Ewigkeit bleibt und gänzlich so beschaffen ist, wie er in der Welt erworben worden; jedoch mit dem Unterschied, daß der Reichthum bey solchen, denen er zu guten Nutzstistungen gedienet hatte, in Ergötzlichkeiten nach Beschaffenheit des gestifteten Nutzens ver- wandelt wird, und daß sich hingegen der Reich- thum bey solchen, denen er zum bösen Nutzen ge- dienet hatte, in Unflätereyen verkehret, woran sie sich auch alsdenn eben so ergötzen, als wie sie sich in der Welt an den Reichthum des bösen Nutzens halben ergötzt hatten: daß sie sich alsdenn an Unflätereyen ergötzen, kommt daher, weil die gar- stigen Wollüste und Schandthaten, die eben der Nutzen von selbigem gewesen sind, wie auch der Geitz, der die Liebe zum Reichthum ohne Nutzen ist, mit den Unflätereyen übereinstimmen; die geistlichen Unflätereyen sind nichts anders. 364. Die Armen kommen nicht der Armuth ben *) Anmerkung des Verfassers.
Es findet keine unmittelbare, sondern eine mit- telbare Barmherzigkeit statt, das ist, bey denen, Vom Himmel. chen, und ich habe erfahren, daß ihre Liebe, diedamals bey ihnen geherrſchet, ſie noch immer da hin reiſſet. Hieraus kann auch offenbar ſeyn, daß die Liebe zu dem Reichthum und zu dem Nu- tzen von ſelbigem einem jeden in Ewigkeit bleibt und gaͤnzlich ſo beſchaffen iſt, wie er in der Welt erworben worden; jedoch mit dem Unterſchied, daß der Reichthum bey ſolchen, denen er zu guten Nutzſtiſtungen gedienet hatte, in Ergoͤtzlichkeiten nach Beſchaffenheit des geſtifteten Nutzens ver- wandelt wird, und daß ſich hingegen der Reich- thum bey ſolchen, denen er zum boͤſen Nutzen ge- dienet hatte, in Unflaͤtereyen verkehret, woran ſie ſich auch alsdenn eben ſo ergoͤtzen, als wie ſie ſich in der Welt an den Reichthum des boͤſen Nutzens halben ergoͤtzt hatten: daß ſie ſich alsdenn an Unflaͤtereyen ergoͤtzen, kommt daher, weil die gar- ſtigen Wolluͤſte und Schandthaten, die eben der Nutzen von ſelbigem geweſen ſind, wie auch der Geitz, der die Liebe zum Reichthum ohne Nutzen iſt, mit den Unflaͤtereyen uͤbereinſtimmen; die geiſtlichen Unflaͤtereyen ſind nichts anders. 364. Die Armen kommen nicht der Armuth ben *) Anmerkung des Verfaſſers.
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Vom Himmel.
chen, und ich habe erfahren, daß ihre Liebe, die
damals bey ihnen geherrſchet, ſie noch immer da
hin reiſſet. Hieraus kann auch offenbar ſeyn,
daß die Liebe zu dem Reichthum und zu dem Nu-
tzen von ſelbigem einem jeden in Ewigkeit bleibt
und gaͤnzlich ſo beſchaffen iſt, wie er in der Welt
erworben worden; jedoch mit dem Unterſchied,
daß der Reichthum bey ſolchen, denen er zu guten
Nutzſtiſtungen gedienet hatte, in Ergoͤtzlichkeiten
nach Beſchaffenheit des geſtifteten Nutzens ver-
wandelt wird, und daß ſich hingegen der Reich-
thum bey ſolchen, denen er zum boͤſen Nutzen ge-
dienet hatte, in Unflaͤtereyen verkehret, woran ſie
ſich auch alsdenn eben ſo ergoͤtzen, als wie ſie ſich
in der Welt an den Reichthum des boͤſen Nutzens
halben ergoͤtzt hatten: daß ſie ſich alsdenn an
Unflaͤtereyen ergoͤtzen, kommt daher, weil die gar-
ſtigen Wolluͤſte und Schandthaten, die eben der
Nutzen von ſelbigem geweſen ſind, wie auch der
Geitz, der die Liebe zum Reichthum ohne Nutzen
iſt, mit den Unflaͤtereyen uͤbereinſtimmen; die
geiſtlichen Unflaͤtereyen ſind nichts anders.
364. Die Armen kommen nicht der Armuth
halben in den Himmel, ſondern wegen des ge-
fuͤhrten Lebens; einem jeden, er mag arm oder
reich ſeyn, folgt ſein Leben nach; es findet da nicht
etwa fuͤr den einen mehr als fuͤr den andern beſon-
dere Barmherzigkeit ſtatt: *) wer ein gutes Le-
ben
*) Anmerkung des Verfaſſers.
Es findet keine unmittelbare, ſondern eine mit-
telbare Barmherzigkeit ſtatt, das iſt, bey denen,
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