41, 17. 18. Zephan. 3 Cap. v. 12. 18. Alle diese Stellen sind nach dem geistlichen Sinn in den himmlischen Geheimnissen, Num. 10227 ausgelegt worden, die man nachlesen kann.
Von den Ehen im Himmel.
366. Weil der Himmel aus dem menschlichen Geschlechte ist, und daraus allda Engel von bey- derley Geschlecht sind; und weil vermöge der Schöpfung das Weib für den Mann, und der Mann für das Weib, also eins des andern ist; und weil beyden diese Liebe eingepflanzt ist, so fol- get, daß in den Himmeln eben so wohl, als auf Erden, Ehen sind; aber die Ehen in den Him- meln sind von den Ehen auf Erden sehr unter- schieden. Wie demnach die Ehen in den Him- meln beschaffen, und worinnen sie von den Ehen auf Erden unterschieden sind, und worinnen sie mit einander übereinkommen, das soll nun im folgenden gesagt werden.
367. Die Ehe in den Himmeln ist eine Ver- bindung zweyer in ein einziges Gemüth; was es mit dieser Verbindung für eine Bewandnis hat, das soll zuerst ausgelegt werden: das Gemüth be- stehet aus zwey Theilen, davon der eine der Ver- stand, der andere der Wille genennet wird; wenn diese zwey Theile ein Einziges ausmachen, sodann heißen sie ein einziges Gemüth; der Mann macht
daselbst
Vom Himmel.
41, 17. 18. Zephan. 3 Cap. v. 12. 18. Alle dieſe Stellen ſind nach dem geiſtlichen Sinn in den himmliſchen Geheimniſſen, Num. 10227 ausgelegt worden, die man nachleſen kann.
Von den Ehen im Himmel.
366. Weil der Himmel aus dem menſchlichen Geſchlechte iſt, und daraus allda Engel von bey- derley Geſchlecht ſind; und weil vermoͤge der Schoͤpfung das Weib fuͤr den Mann, und der Mann fuͤr das Weib, alſo eins des andern iſt; und weil beyden dieſe Liebe eingepflanzt iſt, ſo fol- get, daß in den Himmeln eben ſo wohl, als auf Erden, Ehen ſind; aber die Ehen in den Him- meln ſind von den Ehen auf Erden ſehr unter- ſchieden. Wie demnach die Ehen in den Him- meln beſchaffen, und worinnen ſie von den Ehen auf Erden unterſchieden ſind, und worinnen ſie mit einander uͤbereinkommen, das ſoll nun im folgenden geſagt werden.
367. Die Ehe in den Himmeln iſt eine Ver- bindung zweyer in ein einziges Gemuͤth; was es mit dieſer Verbindung fuͤr eine Bewandnis hat, das ſoll zuerſt ausgelegt werden: das Gemuͤth be- ſtehet aus zwey Theilen, davon der eine der Ver- ſtand, der andere der Wille genennet wird; wenn dieſe zwey Theile ein Einziges ausmachen, ſodann heißen ſie ein einziges Gemuͤth; der Mann macht
daſelbſt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0099"n="100"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
41, 17. 18. Zephan. 3 Cap. v. 12. 18. Alle<lb/>
dieſe Stellen ſind nach dem geiſtlichen Sinn in den<lb/><hirendition="#fr">himmliſchen Geheimniſſen,</hi> Num. 10227<lb/>
ausgelegt worden, die man nachleſen kann.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Von den Ehen im Himmel.</hi></head><lb/><p>366. <hirendition="#in">W</hi>eil der Himmel aus dem menſchlichen<lb/>
Geſchlechte iſt, und daraus allda Engel von bey-<lb/>
derley Geſchlecht ſind; und weil vermoͤge der<lb/>
Schoͤpfung das Weib fuͤr den Mann, und der<lb/>
Mann fuͤr das Weib, alſo eins des andern iſt;<lb/>
und weil beyden dieſe Liebe eingepflanzt iſt, ſo fol-<lb/>
get, daß in den Himmeln eben ſo wohl, als auf<lb/>
Erden, Ehen ſind; aber die Ehen in den Him-<lb/>
meln ſind von den Ehen auf Erden ſehr unter-<lb/>ſchieden. Wie demnach die Ehen in den Him-<lb/>
meln beſchaffen, und worinnen ſie von den Ehen<lb/>
auf Erden unterſchieden ſind, und worinnen ſie<lb/>
mit einander uͤbereinkommen, das ſoll nun im<lb/>
folgenden geſagt werden.</p><lb/><p>367. Die Ehe in den Himmeln iſt eine Ver-<lb/>
bindung zweyer in ein einziges Gemuͤth; was es<lb/>
mit dieſer Verbindung fuͤr eine Bewandnis hat,<lb/>
das ſoll zuerſt ausgelegt werden: das Gemuͤth be-<lb/>ſtehet aus zwey Theilen, davon der eine der Ver-<lb/>ſtand, der andere der Wille genennet wird; wenn<lb/>
dieſe zwey Theile ein Einziges ausmachen, ſodann<lb/>
heißen ſie ein einziges Gemuͤth; der Mann macht<lb/><fwplace="bottom"type="catch">daſelbſt</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[100/0099]
Vom Himmel.
41, 17. 18. Zephan. 3 Cap. v. 12. 18. Alle
dieſe Stellen ſind nach dem geiſtlichen Sinn in den
himmliſchen Geheimniſſen, Num. 10227
ausgelegt worden, die man nachleſen kann.
Von den Ehen im Himmel.
366. Weil der Himmel aus dem menſchlichen
Geſchlechte iſt, und daraus allda Engel von bey-
derley Geſchlecht ſind; und weil vermoͤge der
Schoͤpfung das Weib fuͤr den Mann, und der
Mann fuͤr das Weib, alſo eins des andern iſt;
und weil beyden dieſe Liebe eingepflanzt iſt, ſo fol-
get, daß in den Himmeln eben ſo wohl, als auf
Erden, Ehen ſind; aber die Ehen in den Him-
meln ſind von den Ehen auf Erden ſehr unter-
ſchieden. Wie demnach die Ehen in den Him-
meln beſchaffen, und worinnen ſie von den Ehen
auf Erden unterſchieden ſind, und worinnen ſie
mit einander uͤbereinkommen, das ſoll nun im
folgenden geſagt werden.
367. Die Ehe in den Himmeln iſt eine Ver-
bindung zweyer in ein einziges Gemuͤth; was es
mit dieſer Verbindung fuͤr eine Bewandnis hat,
das ſoll zuerſt ausgelegt werden: das Gemuͤth be-
ſtehet aus zwey Theilen, davon der eine der Ver-
ſtand, der andere der Wille genennet wird; wenn
dieſe zwey Theile ein Einziges ausmachen, ſodann
heißen ſie ein einziges Gemuͤth; der Mann macht
daſelbſt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/99>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.