Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. daselbst den Theil aus, so man den Verstand nen-net, und das Weib den, so der Wille genennet wird; wenn diese Verbindung die eigentlich ihrem Jnnern zukommt, in das Untere, so ihren Leib zugehöret, herab kommt, alsdenn wird sie wie Liebe empfunden und gefühlet, diese Liebe nun ist die eheliche Liebe. Hieraus erhellet, daß die eheliche Liebe von der Vereinigung zweyer in ein einziges Gemuth entspringe; dieses wird im Him- mel Beywohnung genennet; und heißt, daß nicht zwey, sondern ein einziger sey; weswegen im Him- mel zwey Eheleute nicht zwey, sondern ein einzi- ger Engel genennet werden. 368. Daß auch eine solche Verbindung des aus *) Anmerkung des Uebersetzers. Jn den himmlischen Geheimnissen Num. 2732 heißt es: "Jch redete mit den Engeln, wie nämlich das wechselsweise beschaffen wäre, und sie sagten, daß das Bild des einen in dem Gemüthe des andern sey, und daß sie also nicht nur in allem und jedem, sondern auch in dem Jnnersten des Lebens beysammen wohnen, und daß die Liebe und Barmherzig- keit des Herrn in dieses Eins mit Glückselig- keit einfliessen könne. G 3
Vom Himmel. daſelbſt den Theil aus, ſo man den Verſtand nen-net, und das Weib den, ſo der Wille genennet wird; wenn dieſe Verbindung die eigentlich ihrem Jnnern zukommt, in das Untere, ſo ihren Leib zugehoͤret, herab kommt, alsdenn wird ſie wie Liebe empfunden und gefuͤhlet, dieſe Liebe nun iſt die eheliche Liebe. Hieraus erhellet, daß die eheliche Liebe von der Vereinigung zweyer in ein einziges Gemuth entſpringe; dieſes wird im Him- mel Beywohnung genennet; und heißt, daß nicht zwey, ſondern ein einziger ſey; weswegen im Him- mel zwey Eheleute nicht zwey, ſondern ein einzi- ger Engel genennet werden. 368. Daß auch eine ſolche Verbindung des aus *) Anmerkung des Ueberſetzers. Jn den himmliſchen Geheimniſſen Num. 2732 heißt es: „Jch redete mit den Engeln, wie naͤmlich das wechſelsweiſe beſchaffen waͤre, und ſie ſagten, daß das Bild des einen in dem Gemuͤthe des andern ſey, und daß ſie alſo nicht nur in allem und jedem, ſondern auch in dem Jnnerſten des Lebens beyſammen wohnen, und daß die Liebe und Barmherzig- keit des Herrn in dieſes Eins mit Gluͤckſelig- keit einflieſſen koͤnne. G 3
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Vom Himmel.
daſelbſt den Theil aus, ſo man den Verſtand nen-
net, und das Weib den, ſo der Wille genennet
wird; wenn dieſe Verbindung die eigentlich
ihrem Jnnern zukommt, in das Untere, ſo ihren
Leib zugehoͤret, herab kommt, alsdenn wird ſie
wie Liebe empfunden und gefuͤhlet, dieſe Liebe nun
iſt die eheliche Liebe. Hieraus erhellet, daß die
eheliche Liebe von der Vereinigung zweyer in ein
einziges Gemuth entſpringe; dieſes wird im Him-
mel Beywohnung genennet; und heißt, daß nicht
zwey, ſondern ein einziger ſey; weswegen im Him-
mel zwey Eheleute nicht zwey, ſondern ein einzi-
ger Engel genennet werden.
368. Daß auch eine ſolche Verbindung des
Mannes und Weibes in dem Jnnerſten, *) ſo den
Gemuͤthern zukommt, iſt, das kommt lediglich
von der Schoͤpfung her; denn der Mann wird
dazu geboren, daß er Verſtand habe, daß er alſo
aus
*) Anmerkung des Ueberſetzers.
Jn den himmliſchen Geheimniſſen Num.
2732 heißt es: „Jch redete mit den Engeln,
wie naͤmlich das wechſelsweiſe beſchaffen
waͤre, und ſie ſagten, daß das Bild des einen
in dem Gemuͤthe des andern ſey, und daß ſie
alſo nicht nur in allem und jedem, ſondern auch
in dem Jnnerſten des Lebens beyſammen
wohnen, und daß die Liebe und Barmherzig-
keit des Herrn in dieſes Eins mit Gluͤckſelig-
keit einflieſſen koͤnne.
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