Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

der Seele und des Körpers.
me in seinen Willen, und darinnen das Gute
der Liebe hervorbringe, und das Licht in sei-
nem Verstand, und darinnen das Wahre der
Weisheit ausgebäre. VI. Daß diese zwey,
die Wärme und das Licht, oder die Liebe und
Weisheit in Eins vereinigt von GOtt in die
Seele (Animam) des Menschen einfliessen,
und durch diese in das Gemüth, (Mentem)
dessen Neigungen und Gedanken, und aus
diesen in des Körpers Sinne, Reden und
Handlungen. VII. Daß die Sonne der na-
türlichen Welt ein reines Feuer sey, und
durch diese Sonne die natürliche Welt ihr
Würklichseyn oder Daseyn bekommen habe,
und bestehe VIII. Daß daher alles, was
aus dieser Sonne kommt, an und vor sich
betrachtet, tod sey. IX. Daß das Geistliche
sich mit dem Natürlichen bekleide, wie der
Mensch mit einem Kleid. X. Daß das
Geistliche also bekleidet in dem Menschen ma-
che, daß er vernünftig und moralisch, also
geistlich natürlich leben könne. XI. Daß
derselbige Einfluß auf- und angenommen
werde nach Beschaffenheit der Liebe und Weis-
heit bey dem Menschen. XII. Daß der Ver-
stand in dem Menschen, in das Licht, das ist,
in die Weisheit erhöhet oder aufgekläret wer-
den könne, je nachdem die Vernunft gebildet
oder verbessert worden, und sein Wille in
die Wärme, das ist, in die Liebe, ebenfalls
nach den Thaten des Lebens; daß aber die

Liebe
A 5

der Seele und des Körpers.
me in ſeinen Willen, und darinnen das Gute
der Liebe hervorbringe, und das Licht in ſei-
nem Verſtand, und darinnen das Wahre der
Weisheit ausgebäre. VI. Daß dieſe zwey,
die Wärme und das Licht, oder die Liebe und
Weisheit in Eins vereinigt von GOtt in die
Seele (Animam) des Menſchen einflieſſen,
und durch dieſe in das Gemüth, (Mentem)
deſſen Neigungen und Gedanken, und aus
dieſen in des Körpers Sinne, Reden und
Handlungen. VII. Daß die Sonne der na-
türlichen Welt ein reines Feuer ſey, und
durch dieſe Sonne die natürliche Welt ihr
Würklichſeyn oder Daſeyn bekommen habe,
und beſtehe VIII. Daß daher alles, was
aus dieſer Sonne kommt, an und vor ſich
betrachtet, tod ſey. IX. Daß das Geiſtliche
ſich mit dem Natürlichen bekleide, wie der
Menſch mit einem Kleid. X. Daß das
Geiſtliche alſo bekleidet in dem Menſchen ma-
che, daß er vernünftig und moraliſch, alſo
geiſtlich natürlich leben könne. XI. Daß
derſelbige Einfluß auf- und angenommen
werde nach Beſchaffenheit der Liebe und Weis-
heit bey dem Menſchen. XII. Daß der Ver-
ſtand in dem Menſchen, in das Licht, das iſt,
in die Weisheit erhöhet oder aufgekläret wer-
den könne, je nachdem die Vernunft gebildet
oder verbeſſert worden, und ſein Wille in
die Wärme, das iſt, in die Liebe, ebenfalls
nach den Thaten des Lebens; daß aber die

Liebe
A 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0013" n="9"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Seele und des Körpers.</hi></fw><lb/>
me in &#x017F;einen Willen, und darinnen das Gute<lb/>
der Liebe hervorbringe, und das Licht in &#x017F;ei-<lb/>
nem Ver&#x017F;tand, und darinnen das Wahre der<lb/>
Weisheit ausgebäre. <hi rendition="#aq">VI.</hi> Daß die&#x017F;e zwey,<lb/>
die Wärme und das Licht, oder die Liebe und<lb/>
Weisheit in Eins vereinigt von GOtt in die<lb/>
Seele (<hi rendition="#aq">Animam</hi>) des Men&#x017F;chen einflie&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
und durch die&#x017F;e in das Gemüth, (<hi rendition="#aq">Mentem</hi>)<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Neigungen und Gedanken, und aus<lb/>
die&#x017F;en in des Körpers Sinne, Reden und<lb/>
Handlungen. <hi rendition="#aq">VII.</hi> Daß die Sonne der na-<lb/>
türlichen Welt ein reines Feuer &#x017F;ey, und<lb/>
durch die&#x017F;e Sonne die natürliche Welt ihr<lb/>
Würklich&#x017F;eyn oder Da&#x017F;eyn bekommen habe,<lb/>
und be&#x017F;tehe <hi rendition="#aq">VIII.</hi> Daß daher alles, was<lb/>
aus die&#x017F;er Sonne kommt, an und vor &#x017F;ich<lb/>
betrachtet, tod &#x017F;ey. <hi rendition="#aq">IX.</hi> Daß das Gei&#x017F;tliche<lb/>
&#x017F;ich mit dem Natürlichen bekleide, wie der<lb/>
Men&#x017F;ch mit einem Kleid. <hi rendition="#aq">X.</hi> Daß das<lb/>
Gei&#x017F;tliche al&#x017F;o bekleidet in dem Men&#x017F;chen ma-<lb/>
che, daß er vernünftig und morali&#x017F;ch, al&#x017F;o<lb/>
gei&#x017F;tlich natürlich leben könne. <hi rendition="#aq">XI.</hi> Daß<lb/>
der&#x017F;elbige Einfluß auf- und angenommen<lb/>
werde nach Be&#x017F;chaffenheit der Liebe und Weis-<lb/>
heit bey dem Men&#x017F;chen. <hi rendition="#aq">XII.</hi> Daß der Ver-<lb/>
&#x017F;tand in dem Men&#x017F;chen, in das Licht, das i&#x017F;t,<lb/>
in die Weisheit erhöhet oder aufgekläret wer-<lb/>
den könne, je nachdem die Vernunft gebildet<lb/>
oder verbe&#x017F;&#x017F;ert worden, und &#x017F;ein Wille in<lb/>
die Wärme, das i&#x017F;t, in die Liebe, ebenfalls<lb/>
nach den Thaten des Lebens; daß aber die<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Liebe</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[9/0013] der Seele und des Körpers. me in ſeinen Willen, und darinnen das Gute der Liebe hervorbringe, und das Licht in ſei- nem Verſtand, und darinnen das Wahre der Weisheit ausgebäre. VI. Daß dieſe zwey, die Wärme und das Licht, oder die Liebe und Weisheit in Eins vereinigt von GOtt in die Seele (Animam) des Menſchen einflieſſen, und durch dieſe in das Gemüth, (Mentem) deſſen Neigungen und Gedanken, und aus dieſen in des Körpers Sinne, Reden und Handlungen. VII. Daß die Sonne der na- türlichen Welt ein reines Feuer ſey, und durch dieſe Sonne die natürliche Welt ihr Würklichſeyn oder Daſeyn bekommen habe, und beſtehe VIII. Daß daher alles, was aus dieſer Sonne kommt, an und vor ſich betrachtet, tod ſey. IX. Daß das Geiſtliche ſich mit dem Natürlichen bekleide, wie der Menſch mit einem Kleid. X. Daß das Geiſtliche alſo bekleidet in dem Menſchen ma- che, daß er vernünftig und moraliſch, alſo geiſtlich natürlich leben könne. XI. Daß derſelbige Einfluß auf- und angenommen werde nach Beſchaffenheit der Liebe und Weis- heit bey dem Menſchen. XII. Daß der Ver- ſtand in dem Menſchen, in das Licht, das iſt, in die Weisheit erhöhet oder aufgekläret wer- den könne, je nachdem die Vernunft gebildet oder verbeſſert worden, und ſein Wille in die Wärme, das iſt, in die Liebe, ebenfalls nach den Thaten des Lebens; daß aber die Liebe A 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/13
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/13>, abgerufen am 03.12.2024.