geist selbst angehet, deswegen konnten sie mit den Engeln eine Gemeinschaft haben, und reden." Die Respiration der Geister des Mars wurde mir auch zu erkennen gegeben, ich empfand, daß ihr Athmen aus der Gegend der Brust dem Nabel zu gieng, und von da aufwärts durch die Brust mit einem unmerk- lichen Hauch gegen den Mund flosse, woraus ich, gleichwie aus andern Erfahrungen, er- kennen konnte, daß sie von himmlischer Art waren, daß sie also denen, die von der älte- sten Kirche auf dieser Erde gewesen sind, nicht ungleich waren.
Jch wurde belehret, daß die Geister des Mars in dem größten Menschen das Mittel zwischen dem Verstand- und Willens-We- sen, und also den Gedanken aus der Rüh- rung, und die, welche die besten unter ihnen sind, die Rührung des Gedankens (affectio- nem cogitationis) vorstellen: daher kommt es, daß ihr Angesicht mit ihrem Gedanken einerley thut, und sie sich vor niemand ver- stellen können. Und weil sie jenes im größ- ten Menschen vorstellen, so correspondirt die mittlere Gegend, die zwischen dem Gehirn und Gehirnlein ist, mit ihnen: denn bey welchen das Gehirn und Gehirnlein den geist- lichen Wirkungen nach vereiniget sind, bey denselben thut das Angesicht Eines mit dem Gedanken, so daß aus dem Angesicht selb st die Rührung des Gedanken, und aus der
Rüh-
Mars.
geiſt ſelbſt angehet, deswegen konnten ſie mit den Engeln eine Gemeinſchaft haben, und reden.“ Die Reſpiration der Geiſter des Mars wurde mir auch zu erkennen gegeben, ich empfand, daß ihr Athmen aus der Gegend der Bruſt dem Nabel zu gieng, und von da aufwärts durch die Bruſt mit einem unmerk- lichen Hauch gegen den Mund floſſe, woraus ich, gleichwie aus andern Erfahrungen, er- kennen konnte, daß ſie von himmliſcher Art waren, daß ſie alſo denen, die von der älte- ſten Kirche auf dieſer Erde geweſen ſind, nicht ungleich waren.
Jch wurde belehret, daß die Geiſter des Mars in dem größten Menſchen das Mittel zwiſchen dem Verſtand- und Willens-We- ſen, und alſo den Gedanken aus der Rüh- rung, und die, welche die beſten unter ihnen ſind, die Rührung des Gedankens (affectio- nem cogitationis) vorſtellen: daher kommt es, daß ihr Angeſicht mit ihrem Gedanken einerley thut, und ſie ſich vor niemand ver- ſtellen können. Und weil ſie jenes im größ- ten Menſchen vorſtellen, ſo correſpondirt die mittlere Gegend, die zwiſchen dem Gehirn und Gehirnlein iſt, mit ihnen: denn bey welchen das Gehirn und Gehirnlein den geiſt- lichen Wirkungen nach vereiniget ſind, bey denſelben thut das Angeſicht Eines mit dem Gedanken, ſo daß aus dem Angeſicht ſelb ſt die Rührung des Gedanken, und aus der
Rüh-
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Mars.
geiſt ſelbſt angehet, deswegen konnten ſie mit
den Engeln eine Gemeinſchaft haben, und
reden.“ Die Reſpiration der Geiſter des
Mars wurde mir auch zu erkennen gegeben,
ich empfand, daß ihr Athmen aus der Gegend
der Bruſt dem Nabel zu gieng, und von da
aufwärts durch die Bruſt mit einem unmerk-
lichen Hauch gegen den Mund floſſe, woraus
ich, gleichwie aus andern Erfahrungen, er-
kennen konnte, daß ſie von himmliſcher Art
waren, daß ſie alſo denen, die von der älte-
ſten Kirche auf dieſer Erde geweſen ſind,
nicht ungleich waren.
Jch wurde belehret, daß die Geiſter des
Mars in dem größten Menſchen das Mittel
zwiſchen dem Verſtand- und Willens-We-
ſen, und alſo den Gedanken aus der Rüh-
rung, und die, welche die beſten unter ihnen
ſind, die Rührung des Gedankens (affectio-
nem cogitationis) vorſtellen: daher kommt
es, daß ihr Angeſicht mit ihrem Gedanken
einerley thut, und ſie ſich vor niemand ver-
ſtellen können. Und weil ſie jenes im größ-
ten Menſchen vorſtellen, ſo correſpondirt die
mittlere Gegend, die zwiſchen dem Gehirn
und Gehirnlein iſt, mit ihnen: denn bey
welchen das Gehirn und Gehirnlein den geiſt-
lichen Wirkungen nach vereiniget ſind, bey
denſelben thut das Angeſicht Eines mit dem
Gedanken, ſo daß aus dem Angeſicht ſelb ſt
die Rührung des Gedanken, und aus der
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/175>, abgerufen am 16.02.2025.
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