Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

auf unserer Erde gebohren werden?
einmal bekannt gemacht worden, auf
die ganze Nachkommenschaft erhalten
werden; und daß auf solche Weise auch
allen in dem andern Leben hat können
geoffenbahret werden, daß Gott Mensch
geworden sey.

Daß die Hauptursache um des Worts
willen gewesen, ist, weil das Wort die
göttliche Wahrheit selbst ist, welches den Men-
schen lehret, daß ein GOtt sey, daß ein Him-
mel und eine Hölle sey, daß ein Leben nach
dem Tod sey, überdas lehret es, wie er leben
und glauben soll, damit er in den Himmel kom-
me, und so in Ewigkeit glückselig sey. Die-
ses alles würde ohne Offenbarung, also auf
dieser Erde ohne das Wort ganz unbekannt ge-
wesen seyn, und doch ist der Mensch so erschaf-
fen worden, daß er nach seinem Jnnern nicht
sterben kann.

Daß das Wort hat können auf unse-
rer Erde aufgeschrieben werden, ist,
weil die Kunst zu schreiben hier von den uräl-
testen Zeiten war, zuerst auf Baumrinden,
hernach auf Pergament, nachgehends auf Pa-
pier, und endlich durch den gemeinen Druck.
Dafür hat der HErr gesorget um des Worts
willen.

Daß das Wort hernach hat können
auf dieser ganzen Erde bekannt gemacht

wer-
N 5

auf unſerer Erde gebohren werden?
einmal bekannt gemacht worden, auf
die ganze Nachkommenſchaft erhalten
werden; und daß auf ſolche Weiſe auch
allen in dem andern Leben hat können
geoffenbahret werden, daß Gott Menſch
geworden ſey.

Daß die Haupturſache um des Worts
willen geweſen, iſt, weil das Wort die
göttliche Wahrheit ſelbſt iſt, welches den Men-
ſchen lehret, daß ein GOtt ſey, daß ein Him-
mel und eine Hölle ſey, daß ein Leben nach
dem Tod ſey, überdas lehret es, wie er leben
und glauben ſoll, damit er in den Himmel kom-
me, und ſo in Ewigkeit glückſelig ſey. Die-
ſes alles würde ohne Offenbarung, alſo auf
dieſer Erde ohne das Wort ganz unbekannt ge-
weſen ſeyn, und doch iſt der Menſch ſo erſchaf-
fen worden, daß er nach ſeinem Jnnern nicht
ſterben kann.

Daß das Wort hat können auf unſe-
rer Erde aufgeſchrieben werden, iſt,
weil die Kunſt zu ſchreiben hier von den uräl-
teſten Zeiten war, zuerſt auf Baumrinden,
hernach auf Pergament, nachgehends auf Pa-
pier, und endlich durch den gemeinen Druck.
Dafür hat der HErr geſorget um des Worts
willen.

Daß das Wort hernach hat können
auf dieſer ganzen Erde bekannt gemacht

wer-
N 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0205" n="201"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">auf un&#x017F;erer Erde gebohren werden?</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">einmal bekannt gemacht worden, auf<lb/>
die ganze Nachkommen&#x017F;chaft erhalten<lb/>
werden; und daß auf &#x017F;olche Wei&#x017F;e auch<lb/>
allen in dem andern Leben hat können<lb/>
geoffenbahret werden, daß Gott Men&#x017F;ch<lb/>
geworden &#x017F;ey.</hi> </p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Daß die Hauptur&#x017F;ache um des Worts<lb/>
willen gewe&#x017F;en,</hi> i&#x017F;t, weil das Wort die<lb/>
göttliche Wahrheit &#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t, welches den Men-<lb/>
&#x017F;chen lehret, daß ein GOtt &#x017F;ey, daß ein Him-<lb/>
mel und eine Hölle &#x017F;ey, daß ein Leben nach<lb/>
dem Tod &#x017F;ey, überdas lehret es, wie er leben<lb/>
und glauben &#x017F;oll, damit er in den Himmel kom-<lb/>
me, und &#x017F;o in Ewigkeit glück&#x017F;elig &#x017F;ey. Die-<lb/>
&#x017F;es alles würde ohne Offenbarung, al&#x017F;o auf<lb/>
die&#x017F;er Erde ohne das Wort ganz unbekannt ge-<lb/>
we&#x017F;en &#x017F;eyn, und doch i&#x017F;t der Men&#x017F;ch &#x017F;o er&#x017F;chaf-<lb/>
fen worden, daß er nach &#x017F;einem Jnnern nicht<lb/>
&#x017F;terben kann.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Daß das Wort hat können auf un&#x017F;e-<lb/>
rer Erde aufge&#x017F;chrieben werden,</hi> i&#x017F;t,<lb/>
weil die Kun&#x017F;t zu &#x017F;chreiben hier von den uräl-<lb/>
te&#x017F;ten Zeiten war, zuer&#x017F;t auf Baumrinden,<lb/>
hernach auf Pergament, nachgehends auf Pa-<lb/>
pier, und endlich durch den gemeinen Druck.<lb/>
Dafür hat der HErr ge&#x017F;orget um des Worts<lb/>
willen.</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">Daß das Wort hernach hat können<lb/>
auf die&#x017F;er ganzen Erde bekannt gemacht</hi><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">N 5</fw>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">wer-</hi> </fw><lb/>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[201/0205] auf unſerer Erde gebohren werden? einmal bekannt gemacht worden, auf die ganze Nachkommenſchaft erhalten werden; und daß auf ſolche Weiſe auch allen in dem andern Leben hat können geoffenbahret werden, daß Gott Menſch geworden ſey. Daß die Haupturſache um des Worts willen geweſen, iſt, weil das Wort die göttliche Wahrheit ſelbſt iſt, welches den Men- ſchen lehret, daß ein GOtt ſey, daß ein Him- mel und eine Hölle ſey, daß ein Leben nach dem Tod ſey, überdas lehret es, wie er leben und glauben ſoll, damit er in den Himmel kom- me, und ſo in Ewigkeit glückſelig ſey. Die- ſes alles würde ohne Offenbarung, alſo auf dieſer Erde ohne das Wort ganz unbekannt ge- weſen ſeyn, und doch iſt der Menſch ſo erſchaf- fen worden, daß er nach ſeinem Jnnern nicht ſterben kann. Daß das Wort hat können auf unſe- rer Erde aufgeſchrieben werden, iſt, weil die Kunſt zu ſchreiben hier von den uräl- teſten Zeiten war, zuerſt auf Baumrinden, hernach auf Pergament, nachgehends auf Pa- pier, und endlich durch den gemeinen Druck. Dafür hat der HErr geſorget um des Worts willen. Daß das Wort hernach hat können auf dieſer ganzen Erde bekannt gemacht wer- N 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/205
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/205>, abgerufen am 21.11.2024.