Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Warum hat der HErr wollen nur
werden, ist, weil hier alle Nationen Handel
und Wandel untereinander treiben, nicht nur
durch Reisen, sondern auch durch Schiffahr-
ten an alle Oerter des ganzen Erdkreises: da-
her hat das Wort, da es einmal schriftlich
aufgezeichnet worden, von einer Nation zu der
andern gebracht und überall gelehret werden
können.

Daß das Wort, nachdem es einmal
aufgeschrieben worden, hat können auf
die ganze Nachkommenschaft erhalten
werden,
folglich auf tausend und aber tau-
send Jahre, und auch daß es erhalten worden
sey, ist bekannt.

Daß auf solche Weise hat können
offenbar werden, daß GOtt Mensch ge-
worden sey:
denn dieß ist das erste und we-
sentlichste, um deswillen das Wort ist, denn
niemand kann an einen GOtt glauben und
GOtt lieben, den er nicht unter einer Gestalt
begreifen kann; deswegen fallen diejenigen, wel-
che ein unsichtbahres und also unbegreifliches
Wesen erkennen, mit ihren Gedanken auf die
Natur, und glauben also an keinen GOtt.
Darum hat es dem HErrn gefallen, hier ge-
bohren zu werden, und dieses durch das Wort
kund zu thun, damit es nicht nur auf dieser
Welt bekannt würde, sondern auch damit es

durch

Warum hat der HErr wollen nur
werden, iſt, weil hier alle Nationen Handel
und Wandel untereinander treiben, nicht nur
durch Reiſen, ſondern auch durch Schiffahr-
ten an alle Oerter des ganzen Erdkreiſes: da-
her hat das Wort, da es einmal ſchriftlich
aufgezeichnet worden, von einer Nation zu der
andern gebracht und überall gelehret werden
können.

Daß das Wort, nachdem es einmal
aufgeſchrieben worden, hat können auf
die ganze Nachkommenſchaft erhalten
werden,
folglich auf tauſend und aber tau-
ſend Jahre, und auch daß es erhalten worden
ſey, iſt bekannt.

Daß auf ſolche Weiſe hat können
offenbar werden, daß GOtt Menſch ge-
worden ſey:
denn dieß iſt das erſte und we-
ſentlichſte, um deswillen das Wort iſt, denn
niemand kann an einen GOtt glauben und
GOtt lieben, den er nicht unter einer Geſtalt
begreifen kann; deswegen fallen diejenigen, wel-
che ein unſichtbahres und alſo unbegreifliches
Weſen erkennen, mit ihren Gedanken auf die
Natur, und glauben alſo an keinen GOtt.
Darum hat es dem HErrn gefallen, hier ge-
bohren zu werden, und dieſes durch das Wort
kund zu thun, damit es nicht nur auf dieſer
Welt bekannt würde, ſondern auch damit es

durch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0206" n="202"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Warum hat der HErr wollen nur</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">werden,</hi> i&#x017F;t, weil hier alle Nationen Handel<lb/>
und Wandel untereinander treiben, nicht nur<lb/>
durch Rei&#x017F;en, &#x017F;ondern auch durch Schiffahr-<lb/>
ten an alle Oerter des ganzen Erdkrei&#x017F;es: da-<lb/>
her hat das Wort, da es einmal &#x017F;chriftlich<lb/>
aufgezeichnet worden, von einer Nation zu der<lb/>
andern gebracht und überall gelehret werden<lb/>
können.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Daß das Wort, nachdem es einmal<lb/>
aufge&#x017F;chrieben worden, hat können auf<lb/>
die ganze Nachkommen&#x017F;chaft erhalten<lb/>
werden,</hi> folglich auf tau&#x017F;end und aber tau-<lb/>
&#x017F;end Jahre, und auch daß es erhalten worden<lb/>
&#x017F;ey, i&#x017F;t bekannt.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Daß auf &#x017F;olche Wei&#x017F;e hat können<lb/>
offenbar werden, daß GOtt Men&#x017F;ch ge-<lb/>
worden &#x017F;ey:</hi> denn dieß i&#x017F;t das er&#x017F;te und we-<lb/>
&#x017F;entlich&#x017F;te, um deswillen das Wort i&#x017F;t, denn<lb/>
niemand kann an einen GOtt glauben und<lb/>
GOtt lieben, den er nicht unter einer Ge&#x017F;talt<lb/>
begreifen kann; deswegen fallen diejenigen, wel-<lb/>
che ein un&#x017F;ichtbahres und al&#x017F;o unbegreifliches<lb/>
We&#x017F;en erkennen, mit ihren Gedanken auf die<lb/>
Natur, und glauben al&#x017F;o an keinen GOtt.<lb/>
Darum hat es dem HErrn gefallen, hier ge-<lb/>
bohren zu werden, und die&#x017F;es durch das Wort<lb/>
kund zu thun, damit es nicht nur auf die&#x017F;er<lb/>
Welt bekannt würde, &#x017F;ondern auch damit es<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">durch</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[202/0206] Warum hat der HErr wollen nur werden, iſt, weil hier alle Nationen Handel und Wandel untereinander treiben, nicht nur durch Reiſen, ſondern auch durch Schiffahr- ten an alle Oerter des ganzen Erdkreiſes: da- her hat das Wort, da es einmal ſchriftlich aufgezeichnet worden, von einer Nation zu der andern gebracht und überall gelehret werden können. Daß das Wort, nachdem es einmal aufgeſchrieben worden, hat können auf die ganze Nachkommenſchaft erhalten werden, folglich auf tauſend und aber tau- ſend Jahre, und auch daß es erhalten worden ſey, iſt bekannt. Daß auf ſolche Weiſe hat können offenbar werden, daß GOtt Menſch ge- worden ſey: denn dieß iſt das erſte und we- ſentlichſte, um deswillen das Wort iſt, denn niemand kann an einen GOtt glauben und GOtt lieben, den er nicht unter einer Geſtalt begreifen kann; deswegen fallen diejenigen, wel- che ein unſichtbahres und alſo unbegreifliches Weſen erkennen, mit ihren Gedanken auf die Natur, und glauben alſo an keinen GOtt. Darum hat es dem HErrn gefallen, hier ge- bohren zu werden, und dieſes durch das Wort kund zu thun, damit es nicht nur auf dieſer Welt bekannt würde, ſondern auch damit es durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/206
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/206>, abgerufen am 24.11.2024.