Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der fünften Erde
hatte, wurde er hernach in die Hölle gewor-
fen. Auf solche Weise wurden die Geister
jener Erde ihrer los. Es sagten auch die
Geister jener Erde unter andern, daß jene
Ankömmlinge, welche, die gemeldet worden,
Mönchs-Geister waren, sich alle Mühe ge-
geben haben sie zu bereden, daß sie in Ge-
sellschaft, und nicht abgesondert und einsam,
bey einander lebten: denn die Geister und
Engel wohnen eben so beyeinander wie auf
der Welt; diejenigen welche in Versamm-
lungen auf der Welt gelebt haben, wohnen
auch bey einander in dem andern Leben, und
diejenigen, welche in Häuser und Familien
abgetheilt waren, wohnen auch daselbst be-
sonders. Diese Geister haben auf ihrer Er-
de, da sie als Menschen allda lebten, beson-
ders gewohnet, Häuser bey Häusern, Fami-
lien und Familien, und so Nationen bey
Nationen, daher haben sie nicht ge-
wußt, was da wäre in Gesellschaft
beysammen leben. Als ihnen demnach gesagt
wurde, daß jene Ausländer sie so beredeten
aus der Ursache, damit sie über sie gebiethen
oder herrschen möchten, und daß sie diesel-
ben nicht anderst unter sich bringen und zu
Knechten machen könnten: so antworteten
sie, sie wissen gar nicht, was gebiethen und
herrschen sey; daß sie allein vor der Jdee des
Gebieths und Herrschaft fliehen, bemerkte
ich daraus, daß einer von ihnen, der uns

von

Von der fünften Erde
hatte, wurde er hernach in die Hölle gewor-
fen. Auf ſolche Weiſe wurden die Geiſter
jener Erde ihrer los. Es ſagten auch die
Geiſter jener Erde unter andern, daß jene
Ankömmlinge, welche, die gemeldet worden,
Mönchs-Geiſter waren, ſich alle Mühe ge-
geben haben ſie zu bereden, daß ſie in Ge-
ſellſchaft, und nicht abgeſondert und einſam,
bey einander lebten: denn die Geiſter und
Engel wohnen eben ſo beyeinander wie auf
der Welt; diejenigen welche in Verſamm-
lungen auf der Welt gelebt haben, wohnen
auch bey einander in dem andern Leben, und
diejenigen, welche in Häuſer und Familien
abgetheilt waren, wohnen auch daſelbſt be-
ſonders. Dieſe Geiſter haben auf ihrer Er-
de, da ſie als Menſchen allda lebten, beſon-
ders gewohnet, Häuſer bey Häuſern, Fami-
lien und Familien, und ſo Nationen bey
Nationen, daher haben ſie nicht ge-
wußt, was da wäre in Geſellſchaft
beyſammen leben. Als ihnen demnach geſagt
wurde, daß jene Ausländer ſie ſo beredeten
aus der Urſache, damit ſie über ſie gebiethen
oder herrſchen möchten, und daß ſie dieſel-
ben nicht anderſt unter ſich bringen und zu
Knechten machen könnten: ſo antworteten
ſie, ſie wiſſen gar nicht, was gebiethen und
herrſchen ſey; daß ſie allein vor der Jdee des
Gebieths und Herrſchaft fliehen, bemerkte
ich daraus, daß einer von ihnen, der uns

von
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0270" n="266"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der fünften Erde</hi></fw><lb/>
hatte, wurde er hernach in die Hölle gewor-<lb/>
fen. Auf &#x017F;olche Wei&#x017F;e wurden die Gei&#x017F;ter<lb/>
jener Erde ihrer los. Es &#x017F;agten auch die<lb/>
Gei&#x017F;ter jener Erde unter andern, daß jene<lb/>
Ankömmlinge, welche, die gemeldet worden,<lb/>
Mönchs-Gei&#x017F;ter waren, &#x017F;ich alle Mühe ge-<lb/>
geben haben &#x017F;ie zu bereden, daß &#x017F;ie in Ge-<lb/>
&#x017F;ell&#x017F;chaft, und nicht abge&#x017F;ondert und ein&#x017F;am,<lb/>
bey einander lebten: denn die Gei&#x017F;ter und<lb/>
Engel wohnen eben &#x017F;o beyeinander wie auf<lb/>
der Welt; diejenigen welche in Ver&#x017F;amm-<lb/>
lungen auf der Welt gelebt haben, wohnen<lb/>
auch bey einander in dem andern Leben, und<lb/>
diejenigen, welche in Häu&#x017F;er und Familien<lb/>
abgetheilt waren, wohnen auch da&#x017F;elb&#x017F;t be-<lb/>
&#x017F;onders. Die&#x017F;e Gei&#x017F;ter haben auf ihrer Er-<lb/>
de, da &#x017F;ie als Men&#x017F;chen allda lebten, be&#x017F;on-<lb/>
ders gewohnet, Häu&#x017F;er bey Häu&#x017F;ern, Fami-<lb/>
lien und Familien, und &#x017F;o Nationen bey<lb/>
Nationen, daher haben &#x017F;ie nicht ge-<lb/>
wußt, was da wäre in Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft<lb/>
bey&#x017F;ammen leben. Als ihnen demnach ge&#x017F;agt<lb/>
wurde, daß jene Ausländer &#x017F;ie &#x017F;o beredeten<lb/>
aus der Ur&#x017F;ache, damit &#x017F;ie über &#x017F;ie gebiethen<lb/>
oder herr&#x017F;chen möchten, und daß &#x017F;ie die&#x017F;el-<lb/>
ben nicht ander&#x017F;t unter &#x017F;ich bringen und zu<lb/>
Knechten machen könnten: &#x017F;o antworteten<lb/>
&#x017F;ie, &#x017F;ie wi&#x017F;&#x017F;en gar nicht, was gebiethen und<lb/>
herr&#x017F;chen &#x017F;ey; daß &#x017F;ie allein vor der Jdee des<lb/>
Gebieths und Herr&#x017F;chaft fliehen, bemerkte<lb/>
ich daraus, daß einer von ihnen, der uns<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[266/0270] Von der fünften Erde hatte, wurde er hernach in die Hölle gewor- fen. Auf ſolche Weiſe wurden die Geiſter jener Erde ihrer los. Es ſagten auch die Geiſter jener Erde unter andern, daß jene Ankömmlinge, welche, die gemeldet worden, Mönchs-Geiſter waren, ſich alle Mühe ge- geben haben ſie zu bereden, daß ſie in Ge- ſellſchaft, und nicht abgeſondert und einſam, bey einander lebten: denn die Geiſter und Engel wohnen eben ſo beyeinander wie auf der Welt; diejenigen welche in Verſamm- lungen auf der Welt gelebt haben, wohnen auch bey einander in dem andern Leben, und diejenigen, welche in Häuſer und Familien abgetheilt waren, wohnen auch daſelbſt be- ſonders. Dieſe Geiſter haben auf ihrer Er- de, da ſie als Menſchen allda lebten, beſon- ders gewohnet, Häuſer bey Häuſern, Fami- lien und Familien, und ſo Nationen bey Nationen, daher haben ſie nicht ge- wußt, was da wäre in Geſellſchaft beyſammen leben. Als ihnen demnach geſagt wurde, daß jene Ausländer ſie ſo beredeten aus der Urſache, damit ſie über ſie gebiethen oder herrſchen möchten, und daß ſie dieſel- ben nicht anderſt unter ſich bringen und zu Knechten machen könnten: ſo antworteten ſie, ſie wiſſen gar nicht, was gebiethen und herrſchen ſey; daß ſie allein vor der Jdee des Gebieths und Herrſchaft fliehen, bemerkte ich daraus, daß einer von ihnen, der uns von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/270
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/270>, abgerufen am 24.11.2024.