Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Reflexiones über dieß Buch. Figur, nicht eines Vieleckes, sondern einesgrossen Menschen hat, und das kommt den Unwissenden so ungewohnt vor, daß sie es für närrisch halten, daß in der Ewigkeit die- ser in die Zehen, der andere in den Kopf, der dritte anderswo solle placirt seyn. Es ist aber keine närrische Hypothese, denn Chri- sto ist alles Gericht übergeben, darum weil er des Menschen Sohn ist: und darum kann anstatt eines Raums des Vieleckes, oder statt eines unendlichen Raums, derselbe Raum in die Figuren der Theile des Menschen ein- geschlossen werden. Meine Anmerkungen über den Begriff nige T 2
Reflexiones über dieß Buch. Figur, nicht eines Vieleckes, ſondern einesgroſſen Menſchen hat, und das kommt den Unwiſſenden ſo ungewohnt vor, daß ſie es für närriſch halten, daß in der Ewigkeit die- ſer in die Zehen, der andere in den Kopf, der dritte anderswo ſolle placirt ſeyn. Es iſt aber keine närriſche Hypotheſe, denn Chri- ſto iſt alles Gericht übergeben, darum weil er des Menſchen Sohn iſt: und darum kann anſtatt eines Raums des Vieleckes, oder ſtatt eines unendlichen Raums, derſelbe Raum in die Figuren der Theile des Menſchen ein- geſchloſſen werden. Meine Anmerkungen über den Begriff nige T 2
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Reflexiones über dieß Buch.
Figur, nicht eines Vieleckes, ſondern eines
groſſen Menſchen hat, und das kommt den
Unwiſſenden ſo ungewohnt vor, daß ſie es
für närriſch halten, daß in der Ewigkeit die-
ſer in die Zehen, der andere in den Kopf,
der dritte anderswo ſolle placirt ſeyn. Es
iſt aber keine närriſche Hypotheſe, denn Chri-
ſto iſt alles Gericht übergeben, darum weil
er des Menſchen Sohn iſt: und darum kann
anſtatt eines Raums des Vieleckes, oder ſtatt
eines unendlichen Raums, derſelbe Raum
in die Figuren der Theile des Menſchen ein-
geſchloſſen werden.
Meine Anmerkungen über den Begriff
der Einwohner der Planeten von dem GOtt-
Menſchen ſind in dieſen Blättern nicht aus-
zuführen möglich. Dem Stilo des neuen
Teſtaments iſt es nicht vollkommen gemäß,
die GOttheit durchaus in die Figur eines
Menſchen einzuſchlieſſen. Denn GOtt
iſt ein Geiſt, und hat keine determi-
nirte Figur, er kann ſich aber eine geben,
wie der heilige Geiſt ſich die Taubengeſtalt
gegeben. Man laſſe demnach Swedenborgs
Viſa ſo viel gelten, daß man ſehr nüzliche
Anmerkungen daraus nehmen könne, aber
ſie brauchen noch viel Bewährung. Die Zei-
ten der hellern Offenbahrung werden in fol-
genden Jahren manches rektificiren; aber
man muß nicht begehren, daß alles ohne ei-
nige
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