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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der Verbindung
schickt machen. Ein Mensch den die Liebe
der Weisheit berührt und reizet, ist wie der
Garten in Eden, in welchem zweyerley Bäu-
me sind, der eine des Lebens, und der andere
des Wissens des Bösen und Guten; der
Baum des Lebens ist die Aufnehmung der
Liebe und Weisheit von GOtt, und der Baum
der Wissenschaft des Guten und Bösen ist
die Empfahung derselben aus sich selber, und
dieser ist unsinnig, und glaubt so gar, er sey
so weise als GOtt, jener aber ist wahrhaftig
weise, und glaubt, daß niemand als GOtt
allein weise sey, und daß der Mensch nur so
viel weise sey als er solches glaubt, und noch
mehr, so viel er empfindet, daß er solches wol-
le; aber hiervon kann man nachlesen in einer
Merkwürdigkeit, welche dem Buch von
der ehelichen Liebe Num. 132. bis 136. ein-
verleibet ist. Ein einziges Geheimniß, wel-
ches das bisherige aus dem Himmel bestäti-
get, will ich hier beyfügen; alle Engel des
Himmels kehren ihre Angesichter zu dem HErrn
als zu der Sonne, und alle Engel der Hölle
wenden Jhm das hintere Theil des Haupts zu,
und diese empfangen den Einfluß in die Nei-
gungen (in affectiones) ihres Willens, wel-
che an sich selbst lauter böse Begierden sind,
und machen, daß der Verstand darein willi-
ge, jene aber empfangen den Einfluß in die
Neigungen ihres Verstands, (in affectiones
intellectus
) und machen, daß der Wille mit

ein-

Von der Verbindung
ſchickt machen. Ein Menſch den die Liebe
der Weisheit berührt und reizet, iſt wie der
Garten in Eden, in welchem zweyerley Bäu-
me ſind, der eine des Lebens, und der andere
des Wiſſens des Böſen und Guten; der
Baum des Lebens iſt die Aufnehmung der
Liebe und Weisheit von GOtt, und der Baum
der Wiſſenſchaft des Guten und Böſen iſt
die Empfahung derſelben aus ſich ſelber, und
dieſer iſt unſinnig, und glaubt ſo gar, er ſey
ſo weiſe als GOtt, jener aber iſt wahrhaftig
weiſe, und glaubt, daß niemand als GOtt
allein weiſe ſey, und daß der Menſch nur ſo
viel weiſe ſey als er ſolches glaubt, und noch
mehr, ſo viel er empfindet, daß er ſolches wol-
le; aber hiervon kann man nachleſen in einer
Merkwürdigkeit, welche dem Buch von
der ehelichen Liebe Num. 132. bis 136. ein-
verleibet iſt. Ein einziges Geheimniß, wel-
ches das bisherige aus dem Himmel beſtäti-
get, will ich hier beyfügen; alle Engel des
Himmels kehren ihre Angeſichter zu dem HErrn
als zu der Sonne, und alle Engel der Hölle
wenden Jhm das hintere Theil des Haupts zu,
und dieſe empfangen den Einfluß in die Nei-
gungen (in affectiones) ihres Willens, wel-
che an ſich ſelbſt lauter böſe Begierden ſind,
und machen, daß der Verſtand darein willi-
ge, jene aber empfangen den Einfluß in die
Neigungen ihres Verſtands, (in affectiones
intellectus
) und machen, daß der Wille mit

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[42/0046] Von der Verbindung ſchickt machen. Ein Menſch den die Liebe der Weisheit berührt und reizet, iſt wie der Garten in Eden, in welchem zweyerley Bäu- me ſind, der eine des Lebens, und der andere des Wiſſens des Böſen und Guten; der Baum des Lebens iſt die Aufnehmung der Liebe und Weisheit von GOtt, und der Baum der Wiſſenſchaft des Guten und Böſen iſt die Empfahung derſelben aus ſich ſelber, und dieſer iſt unſinnig, und glaubt ſo gar, er ſey ſo weiſe als GOtt, jener aber iſt wahrhaftig weiſe, und glaubt, daß niemand als GOtt allein weiſe ſey, und daß der Menſch nur ſo viel weiſe ſey als er ſolches glaubt, und noch mehr, ſo viel er empfindet, daß er ſolches wol- le; aber hiervon kann man nachleſen in einer Merkwürdigkeit, welche dem Buch von der ehelichen Liebe Num. 132. bis 136. ein- verleibet iſt. Ein einziges Geheimniß, wel- ches das bisherige aus dem Himmel beſtäti- get, will ich hier beyfügen; alle Engel des Himmels kehren ihre Angeſichter zu dem HErrn als zu der Sonne, und alle Engel der Hölle wenden Jhm das hintere Theil des Haupts zu, und dieſe empfangen den Einfluß in die Nei- gungen (in affectiones) ihres Willens, wel- che an ſich ſelbſt lauter böſe Begierden ſind, und machen, daß der Verſtand darein willi- ge, jene aber empfangen den Einfluß in die Neigungen ihres Verſtands, (in affectiones intellectus) und machen, daß der Wille mit ein-

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/46>, abgerufen am 21.11.2024.