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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

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der Seele und des Körpers.
einstimme, daher sind diese in Weisheit, jene
aber in der Unsinnigkeit; denn der menschli-
che Verstand wohnt in dem Gehirn, welches
unter dem Vorderhaupt ist, und der Wille in
dem kleinen Gehirnlein, welches im Hinter-
haupt ist: wer sollte nicht wissen, daß ein
Mensch, der aus dem Falschen unsinnig ist,
seinen bösen Begierden schmeichele, und durch
die aus dem Verstand gemachte Schlüsse sel-
bige bekräftige, und daß ein Mensch, wel-
cher aus dem Wahren weise ist, sehe, wel-
cherley die Begierden seines Willens seyn,
und solche bändige; dieses thut der Weise,
weil er sein Angesicht zu GOtt kehret, das ist,
an GOtt glaubet, und nicht an sich, jenes
aber thut der Unweise, weil er sein Angesicht
von GOtt abwendet, das ist, an sich und nicht
an GOtt glaubet; an sich glauben, heißt,
glauben, daß man aus sich selber liebe und
weise sey, und nicht aus GOtt, und dieses
wird durch das Essen vom Baum der Wis-
senschaft des Guten und Bösen angedeutet;
aber an GOtt glauben, heißt, glauben, daß
man liebe und weise sey aus GOtt und nicht
aus sich selber, und dieses heißt essen vom
Baum des Lebens, Offenbar. 2, 7. Aus die-
sem kann nun, jedoch nur gleichsam wie bey
einem nächtlichen Mondenlicht, wahrgenom-
men werden, daß die Aufnehmung des Ein-
flusses des Lebens von GOtt nach der Be-
schaffenheit der Liebe und Weisheit bey dem

Menschen

der Seele und des Körpers.
einſtimme, daher ſind dieſe in Weisheit, jene
aber in der Unſinnigkeit; denn der menſchli-
che Verſtand wohnt in dem Gehirn, welches
unter dem Vorderhaupt iſt, und der Wille in
dem kleinen Gehirnlein, welches im Hinter-
haupt iſt: wer ſollte nicht wiſſen, daß ein
Menſch, der aus dem Falſchen unſinnig iſt,
ſeinen böſen Begierden ſchmeichele, und durch
die aus dem Verſtand gemachte Schlüſſe ſel-
bige bekräftige, und daß ein Menſch, wel-
cher aus dem Wahren weiſe iſt, ſehe, wel-
cherley die Begierden ſeines Willens ſeyn,
und ſolche bändige; dieſes thut der Weiſe,
weil er ſein Angeſicht zu GOtt kehret, das iſt,
an GOtt glaubet, und nicht an ſich, jenes
aber thut der Unweiſe, weil er ſein Angeſicht
von GOtt abwendet, das iſt, an ſich und nicht
an GOtt glaubet; an ſich glauben, heißt,
glauben, daß man aus ſich ſelber liebe und
weiſe ſey, und nicht aus GOtt, und dieſes
wird durch das Eſſen vom Baum der Wiſ-
ſenſchaft des Guten und Böſen angedeutet;
aber an GOtt glauben, heißt, glauben, daß
man liebe und weiſe ſey aus GOtt und nicht
aus ſich ſelber, und dieſes heißt eſſen vom
Baum des Lebens, Offenbar. 2, 7. Aus die-
ſem kann nun, jedoch nur gleichſam wie bey
einem nächtlichen Mondenlicht, wahrgenom-
men werden, daß die Aufnehmung des Ein-
fluſſes des Lebens von GOtt nach der Be-
ſchaffenheit der Liebe und Weisheit bey dem

Menſchen
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[43/0047] der Seele und des Körpers. einſtimme, daher ſind dieſe in Weisheit, jene aber in der Unſinnigkeit; denn der menſchli- che Verſtand wohnt in dem Gehirn, welches unter dem Vorderhaupt iſt, und der Wille in dem kleinen Gehirnlein, welches im Hinter- haupt iſt: wer ſollte nicht wiſſen, daß ein Menſch, der aus dem Falſchen unſinnig iſt, ſeinen böſen Begierden ſchmeichele, und durch die aus dem Verſtand gemachte Schlüſſe ſel- bige bekräftige, und daß ein Menſch, wel- cher aus dem Wahren weiſe iſt, ſehe, wel- cherley die Begierden ſeines Willens ſeyn, und ſolche bändige; dieſes thut der Weiſe, weil er ſein Angeſicht zu GOtt kehret, das iſt, an GOtt glaubet, und nicht an ſich, jenes aber thut der Unweiſe, weil er ſein Angeſicht von GOtt abwendet, das iſt, an ſich und nicht an GOtt glaubet; an ſich glauben, heißt, glauben, daß man aus ſich ſelber liebe und weiſe ſey, und nicht aus GOtt, und dieſes wird durch das Eſſen vom Baum der Wiſ- ſenſchaft des Guten und Böſen angedeutet; aber an GOtt glauben, heißt, glauben, daß man liebe und weiſe ſey aus GOtt und nicht aus ſich ſelber, und dieſes heißt eſſen vom Baum des Lebens, Offenbar. 2, 7. Aus die- ſem kann nun, jedoch nur gleichſam wie bey einem nächtlichen Mondenlicht, wahrgenom- men werden, daß die Aufnehmung des Ein- fluſſes des Lebens von GOtt nach der Be- ſchaffenheit der Liebe und Weisheit bey dem Menſchen

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/47>, abgerufen am 03.12.2024.