Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.lebten, und umkamen. war es nur ein Kind, das sie hinab stieß,vor dessen Gegenwart sie zitterten und schryen, daß es ihnen angst sey, und zwar so sehr, daß sie zu demüthigen Bitten ihre Zuflucht nahmen. Die Tückischen wurden auch ge- straft, erstlich von ihnen fast erstickt, hernach zusammen gefügt, damit sie von dergleichen abstünden, nachgehends aber befreyet. Jch sahe auch hernach, wie ihre Weiber Von J 3
lebten, und umkamen. war es nur ein Kind, das ſie hinab ſtieß,vor deſſen Gegenwart ſie zitterten und ſchryen, daß es ihnen angſt ſey, und zwar ſo ſehr, daß ſie zu demuͤthigen Bitten ihre Zuflucht nahmen. Die Tuͤckiſchen wurden auch ge- ſtraft, erſtlich von ihnen faſt erſtickt, hernach zuſammen gefuͤgt, damit ſie von dergleichen abſtuͤnden, nachgehends aber befreyet. Jch ſahe auch hernach, wie ihre Weiber Von J 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0133" n="133"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">lebten, und umkamen.</hi></fw><lb/> war es nur ein Kind, das ſie hinab ſtieß,<lb/> vor deſſen Gegenwart ſie zitterten und ſchryen,<lb/> daß es ihnen angſt ſey, und zwar ſo ſehr,<lb/> daß ſie zu demuͤthigen Bitten ihre Zuflucht<lb/> nahmen. Die Tuͤckiſchen wurden auch ge-<lb/> ſtraft, erſtlich von ihnen faſt erſtickt, hernach<lb/> zuſammen gefuͤgt, damit ſie von dergleichen<lb/> abſtuͤnden, nachgehends aber befreyet.</p><lb/> <p>Jch ſahe auch hernach, wie ihre Weiber<lb/> gekleidet waren, um das Haupt hatten ſie<lb/> einen runden ſchwarzen lang ausgeſtreckten<lb/> Huth, der vorwaͤrts gleichſam wie ein Thurn<lb/> war, ſie hatten ein klein Angeſicht: Die<lb/> Maͤnner waren rauh und haarig. Mir<lb/> wurde gezeigt, wie ſie ſich wegen der Menge<lb/> ihrer Kinder ſo groß machten, weil, wo ſie<lb/> hingiengen, ſie ihre Kinder bey ſich, hatten,<lb/> die in einer eingebogenen Linie voraus gien-<lb/> gen. Man ſagte ihnen aber, daß alle un-<lb/> vernuͤnftige Thiere, auch die ſchlimmſten, ei-<lb/> ne Liebe zu ihren Jungen haͤtten, und daß<lb/> das kein Beweis ſey, daß etwas Gutes bey<lb/> ihnen ſeyn moͤchte: Wann ſie aber ihre Kin-<lb/> der geliebt haͤtten, nicht um ihre Liebe und<lb/> Ruhms willen, ſondern daß die menſchliche<lb/> Geſellſchaft um des gemeinen Beſten willen<lb/> vermehrt, und noch mehr, daß der Himmel<lb/> dadurch vermehrt wuͤrde, und alſo um des<lb/> Reichs des HErrn willen: So ſey ihre Liebe<lb/> zu den Kindern rechter Art geweſen.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">Von</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [133/0133]
lebten, und umkamen.
war es nur ein Kind, das ſie hinab ſtieß,
vor deſſen Gegenwart ſie zitterten und ſchryen,
daß es ihnen angſt ſey, und zwar ſo ſehr,
daß ſie zu demuͤthigen Bitten ihre Zuflucht
nahmen. Die Tuͤckiſchen wurden auch ge-
ſtraft, erſtlich von ihnen faſt erſtickt, hernach
zuſammen gefuͤgt, damit ſie von dergleichen
abſtuͤnden, nachgehends aber befreyet.
Jch ſahe auch hernach, wie ihre Weiber
gekleidet waren, um das Haupt hatten ſie
einen runden ſchwarzen lang ausgeſtreckten
Huth, der vorwaͤrts gleichſam wie ein Thurn
war, ſie hatten ein klein Angeſicht: Die
Maͤnner waren rauh und haarig. Mir
wurde gezeigt, wie ſie ſich wegen der Menge
ihrer Kinder ſo groß machten, weil, wo ſie
hingiengen, ſie ihre Kinder bey ſich, hatten,
die in einer eingebogenen Linie voraus gien-
gen. Man ſagte ihnen aber, daß alle un-
vernuͤnftige Thiere, auch die ſchlimmſten, ei-
ne Liebe zu ihren Jungen haͤtten, und daß
das kein Beweis ſey, daß etwas Gutes bey
ihnen ſeyn moͤchte: Wann ſie aber ihre Kin-
der geliebt haͤtten, nicht um ihre Liebe und
Ruhms willen, ſondern daß die menſchliche
Geſellſchaft um des gemeinen Beſten willen
vermehrt, und noch mehr, daß der Himmel
dadurch vermehrt wuͤrde, und alſo um des
Reichs des HErrn willen: So ſey ihre Liebe
zu den Kindern rechter Art geweſen.
Von
J 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |