Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.Von der Hölle. meinschaft mit der Hölle, und durch die En-gel mit dem Himmel; ohne die Gemeinschaft zu beeden Seiten kann der Mensch keine Mi- nute leben. Demnach ist ein jeder Mensch in einer Gemeinschaft mit denen in der Hölle, welches er gar nicht weiß; er hat aber kei- nen Theil an ihren Plagen, weil er in der Zubereitung zum Ewigen Leben stehet. Jh- me wird zuweilen die Gesellschaft, in welcher er war, in dem andern Leben gezeigt, dann er kommt wieder zu ihr, und folglich in das Leben, das er in der Welt gehabt: darauf er entweder der Hölle zu gehet, oder er kommt in den Himmel. Also ist ein Mensch, wel- cher nicht in dem köstlichen Ding der Liebe lebt, und sich nicht von dem HErrn führen läßt, einer von denen aus der Hölle, und wird nach dem Tod auch ein Teufel. Ausser der Hölle gibt es auch Abstreifungen, kleiner:
Von der Hoͤlle. meinſchaft mit der Hoͤlle, und durch die En-gel mit dem Himmel; ohne die Gemeinſchaft zu beeden Seiten kann der Menſch keine Mi- nute leben. Demnach iſt ein jeder Menſch in einer Gemeinſchaft mit denen in der Hoͤlle, welches er gar nicht weiß; er hat aber kei- nen Theil an ihren Plagen, weil er in der Zubereitung zum Ewigen Leben ſtehet. Jh- me wird zuweilen die Geſellſchaft, in welcher er war, in dem andern Leben gezeigt, dann er kommt wieder zu ihr, und folglich in das Leben, das er in der Welt gehabt: darauf er entweder der Hoͤlle zu gehet, oder er kommt in den Himmel. Alſo iſt ein Menſch, wel- cher nicht in dem koͤſtlichen Ding der Liebe lebt, und ſich nicht von dem HErrn fuͤhren laͤßt, einer von denen aus der Hoͤlle, und wird nach dem Tod auch ein Teufel. Auſſer der Hoͤlle gibt es auch Abſtreifungen, kleiner:
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Von der Hoͤlle.
meinſchaft mit der Hoͤlle, und durch die En-
gel mit dem Himmel; ohne die Gemeinſchaft
zu beeden Seiten kann der Menſch keine Mi-
nute leben. Demnach iſt ein jeder Menſch
in einer Gemeinſchaft mit denen in der Hoͤlle,
welches er gar nicht weiß; er hat aber kei-
nen Theil an ihren Plagen, weil er in der
Zubereitung zum Ewigen Leben ſtehet. Jh-
me wird zuweilen die Geſellſchaft, in welcher
er war, in dem andern Leben gezeigt, dann
er kommt wieder zu ihr, und folglich in das
Leben, das er in der Welt gehabt: darauf
er entweder der Hoͤlle zu gehet, oder er kommt
in den Himmel. Alſo iſt ein Menſch, wel-
cher nicht in dem koͤſtlichen Ding der Liebe
lebt, und ſich nicht von dem HErrn fuͤhren
laͤßt, einer von denen aus der Hoͤlle, und
wird nach dem Tod auch ein Teufel.
Auſſer der Hoͤlle gibt es auch Abſtreifungen,
wovon vieles im Wort ſtehet: denn der Menſch
nimmt aus den wuͤrklichen Suͤnden unzaͤh-
lich viel Boͤſes und Falſches mit ſich in das
andere Leben, er haͤufet und verbindet es mit-
einander: bey denen, die fromm gelebet ha-
ben, iſt es eben ſo; ehe dieſe in den Himmel
aufgenommen werden koͤnnen, muß vorher
ihr Boͤſes und Falſches zerſtreut werden, eine
ſolche Zerſtreuung wird eine Abſtreifung (va-
ſtatio) genennet: dergleichen es vielerley Ar-
ten gibt, auch ſind ihre Zeiten groͤſſer und
kleiner:
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