Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.Von dem Himmel zu: Daher kommts, daß die himmlische Se-ligkeit unaussprechlich ist. Eine solche Ge- meinschaft haben alle mit jeden, und jede mit allen, wann einer den andern mehr als sich selbst liebt: Wann aber einer mehr auf sich als den andern sieht, alsdann herrschet die Lie- be seiner selbst, welche dem andern nichts aus sich mittheilet als eine sehr garstige Jdee von sich, so bald man sie vermerket, gehet eine Scheidung und Verwerfung vor. Gleichwie in dem menschlichen Leib all- und Weil der ganze Himmel sich auf den HErrn Daß alle Freude im Himmel allein von dem ten
Von dem Himmel zu: Daher kommts, daß die himmliſche Se-ligkeit unausſprechlich iſt. Eine ſolche Ge- meinſchaft haben alle mit jeden, und jede mit allen, wann einer den andern mehr als ſich ſelbſt liebt: Wann aber einer mehr auf ſich als den andern ſieht, alsdann herrſchet die Lie- be ſeiner ſelbſt, welche dem andern nichts aus ſich mittheilet als eine ſehr garſtige Jdee von ſich, ſo bald man ſie vermerket, gehet eine Scheidung und Verwerfung vor. Gleichwie in dem menſchlichen Leib all- und Weil der ganze Himmel ſich auf den HErrn Daß alle Freude im Himmel allein von dem ten
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Von dem Himmel
zu: Daher kommts, daß die himmliſche Se-
ligkeit unausſprechlich iſt. Eine ſolche Ge-
meinſchaft haben alle mit jeden, und jede mit
allen, wann einer den andern mehr als ſich
ſelbſt liebt: Wann aber einer mehr auf ſich
als den andern ſieht, alsdann herrſchet die Lie-
be ſeiner ſelbſt, welche dem andern nichts aus
ſich mittheilet als eine ſehr garſtige Jdee von
ſich, ſo bald man ſie vermerket, gehet eine
Scheidung und Verwerfung vor.
Gleichwie in dem menſchlichen Leib all- und
jedes zu dem allgemeinen und beſondern Nu-
tzen fuͤr alle concurrirt: Eben ſo verhaͤlt es
ſich auch in dem Reich des HErrn, welches als
wie Ein Menſch iſt, und auch der groͤſte Menſch
genennet wird: Daſelbſt concurrirt alſo ein
jeder auf vielfache Weiſe naͤher oder entfern-
ter zu eines jeden Gluͤckſeligkeiten, und das
nach der von dem HErrn allein eingefuͤhrten
und vor beſtaͤndig feſtgeſetzten Ordnung.
Weil der ganze Himmel ſich auf den HErrn
beziehet, und alle und jede auf Jhn allein in
dem allgemeinen und in den ſonderbareſten
Dingen; ſo entſtehet daher Ordnung, Verei-
nigung, Liebe zu einander, und daraus Gluͤck-
ſeeligkeit: Dann alſo ſiehet ein jeder auf die
Wohlfarth und Gluͤckſeligkeit aller, und alle
auf eines jeden.
Daß alle Freude im Himmel allein von dem
HErrn ſey, iſt mir durch viele Erfahrungen ge-
zeiget worden, davon ich hier Orts dieſe anfuͤh-
ten
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