Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

woraus alles geworden.
himmlischen Philosophie zu erkennen. Diß
war Jacob Böhmens Gabe, aber weil es
unaussprechliche, meistens zumahl in einan-
der fallende Dinge sind, so desiderirt man auch
an J. Böhm selbst, daß er in Annehmung
dreyer Principien, und der sieben Geistesge-
stalten sich nicht verständlich genug habe erklä-
ren können. Man wird in der Ewigkeit diß
nicht seine erste Lection seyn lassen, aus was
für Elementen die Dinge bestehen, und wie
die Art der Zusammensetzung seye, so wenig
man in einem Kaufladen die Fäden und
Urstoffe der Zeuge zuerst untersucht. Man
wird diß seine erste Lection seyn lassen,
ob man an dem Göttlichen Element des Flei-
sches und Bluts Christi Theil habe, weil da-
von abhangt, die schnelle und geschwinde
Perceptiones des Gegenwärtigen, Vergange-
nen und Künftigen zu haben, so daß die Hei-
lige werden die böse Engel richten. So müs-
sen sie demnach das Protocoll nicht auf solche
successive Art erlernen, sondern en stigme, im
Centro, so wie der Teufel im Centro, im
Augenblick der Zeit und Raums, JEsu alle
Reiche der Welt gezeigt.

Diese Art der Perception ist denen Phi-
losophen unbekannt, aber die Heilige, als der
ältere Helmont, Böhm, Bromley, En-
gelbrecht, Therese
von Bourdeaux, und
andere haben sie in verschiedenen Graden be-
sessen: wie weit man aber dadurch die Origi-

nes

woraus alles geworden.
himmliſchen Philoſophie zu erkennen. Diß
war Jacob Boͤhmens Gabe, aber weil es
unausſprechliche, meiſtens zumahl in einan-
der fallende Dinge ſind, ſo deſiderirt man auch
an J. Boͤhm ſelbſt, daß er in Annehmung
dreyer Principien, und der ſieben Geiſtesge-
ſtalten ſich nicht verſtaͤndlich genug habe erklaͤ-
ren koͤnnen. Man wird in der Ewigkeit diß
nicht ſeine erſte Lection ſeyn laſſen, aus was
fuͤr Elementen die Dinge beſtehen, und wie
die Art der Zuſammenſetzung ſeye, ſo wenig
man in einem Kaufladen die Faͤden und
Urſtoffe der Zeuge zuerſt unterſucht. Man
wird diß ſeine erſte Lection ſeyn laſſen,
ob man an dem Goͤttlichen Element des Flei-
ſches und Bluts Chriſti Theil habe, weil da-
von abhangt, die ſchnelle und geſchwinde
Perceptiones des Gegenwaͤrtigen, Vergange-
nen und Kuͤnftigen zu haben, ſo daß die Hei-
lige werden die boͤſe Engel richten. So muͤſ-
ſen ſie demnach das Protocoll nicht auf ſolche
ſucceſſive Art erlernen, ſondern εν στιγμῆ, im
Centro, ſo wie der Teufel im Centro, im
Augenblick der Zeit und Raums, JEſu alle
Reiche der Welt gezeigt.

Dieſe Art der Perception iſt denen Phi-
loſophen unbekannt, aber die Heilige, als der
aͤltere Helmont, Boͤhm, Bromley, En-
gelbrecht, Thereſe
von Bourdeaux, und
andere haben ſie in verſchiedenen Graden be-
ſeſſen: wie weit man aber dadurch die Origi-

nes
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0251" n="251"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">woraus alles geworden.</hi></fw><lb/>
himmli&#x017F;chen Philo&#x017F;ophie zu erkennen. Diß<lb/>
war <hi rendition="#fr">Jacob Bo&#x0364;hmens</hi> Gabe, aber weil es<lb/>
unaus&#x017F;prechliche, mei&#x017F;tens zumahl in einan-<lb/>
der fallende Dinge &#x017F;ind, &#x017F;o de&#x017F;iderirt man auch<lb/>
an <hi rendition="#fr">J. Bo&#x0364;hm</hi> &#x017F;elb&#x017F;t, daß er in Annehmung<lb/>
dreyer Principien, und der &#x017F;ieben Gei&#x017F;tesge-<lb/>
&#x017F;talten &#x017F;ich nicht ver&#x017F;ta&#x0364;ndlich genug habe erkla&#x0364;-<lb/>
ren ko&#x0364;nnen. Man wird in der Ewigkeit diß<lb/>
nicht &#x017F;eine er&#x017F;te Lection &#x017F;eyn la&#x017F;&#x017F;en, aus was<lb/>
fu&#x0364;r Elementen die Dinge be&#x017F;tehen, und wie<lb/>
die Art der Zu&#x017F;ammen&#x017F;etzung &#x017F;eye, &#x017F;o wenig<lb/>
man in einem Kaufladen die Fa&#x0364;den und<lb/>
Ur&#x017F;toffe der Zeuge zuer&#x017F;t unter&#x017F;ucht. Man<lb/>
wird diß &#x017F;eine er&#x017F;te Lection &#x017F;eyn la&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
ob man an dem Go&#x0364;ttlichen Element des Flei-<lb/>
&#x017F;ches und Bluts Chri&#x017F;ti Theil habe, weil da-<lb/>
von abhangt, die &#x017F;chnelle und ge&#x017F;chwinde<lb/><hi rendition="#aq">Perceptiones</hi> des Gegenwa&#x0364;rtigen, Vergange-<lb/>
nen und Ku&#x0364;nftigen zu haben, &#x017F;o daß die Hei-<lb/>
lige werden die bo&#x0364;&#x017F;e Engel richten. So mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;ie demnach das Protocoll nicht auf &#x017F;olche<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;ucce&#x017F;&#x017F;ive</hi> Art erlernen, &#x017F;ondern &#x03B5;&#x03BD; &#x03C3;&#x03C4;&#x03B9;&#x03B3;&#x03BC;&#x1FC6;, im<lb/><hi rendition="#aq">Centro,</hi> &#x017F;o wie der Teufel im <hi rendition="#aq">Centro,</hi> im<lb/>
Augenblick der Zeit und Raums, JE&#x017F;u alle<lb/>
Reiche der Welt gezeigt.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;e Art der Perception i&#x017F;t denen Phi-<lb/>
lo&#x017F;ophen unbekannt, aber die Heilige, als der<lb/>
a&#x0364;ltere <hi rendition="#fr">Helmont, Bo&#x0364;hm, Bromley, En-<lb/>
gelbrecht, There&#x017F;e</hi> von <hi rendition="#fr">Bourdeaux,</hi> und<lb/>
andere haben &#x017F;ie in ver&#x017F;chiedenen Graden be-<lb/>
&#x017F;e&#x017F;&#x017F;en: wie weit man aber dadurch die <hi rendition="#aq">Origi-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">nes</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[251/0251] woraus alles geworden. himmliſchen Philoſophie zu erkennen. Diß war Jacob Boͤhmens Gabe, aber weil es unausſprechliche, meiſtens zumahl in einan- der fallende Dinge ſind, ſo deſiderirt man auch an J. Boͤhm ſelbſt, daß er in Annehmung dreyer Principien, und der ſieben Geiſtesge- ſtalten ſich nicht verſtaͤndlich genug habe erklaͤ- ren koͤnnen. Man wird in der Ewigkeit diß nicht ſeine erſte Lection ſeyn laſſen, aus was fuͤr Elementen die Dinge beſtehen, und wie die Art der Zuſammenſetzung ſeye, ſo wenig man in einem Kaufladen die Faͤden und Urſtoffe der Zeuge zuerſt unterſucht. Man wird diß ſeine erſte Lection ſeyn laſſen, ob man an dem Goͤttlichen Element des Flei- ſches und Bluts Chriſti Theil habe, weil da- von abhangt, die ſchnelle und geſchwinde Perceptiones des Gegenwaͤrtigen, Vergange- nen und Kuͤnftigen zu haben, ſo daß die Hei- lige werden die boͤſe Engel richten. So muͤſ- ſen ſie demnach das Protocoll nicht auf ſolche ſucceſſive Art erlernen, ſondern εν στιγμῆ, im Centro, ſo wie der Teufel im Centro, im Augenblick der Zeit und Raums, JEſu alle Reiche der Welt gezeigt. Dieſe Art der Perception iſt denen Phi- loſophen unbekannt, aber die Heilige, als der aͤltere Helmont, Boͤhm, Bromley, En- gelbrecht, Thereſe von Bourdeaux, und andere haben ſie in verſchiedenen Graden be- ſeſſen: wie weit man aber dadurch die Origi- nes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/251
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/251>, abgerufen am 21.11.2024.