Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.und der Engel. Die Worte, womit sie reden, oder viel- Demnach ist die Wort-Sprache die ei- Die-
und der Engel. Die Worte, womit ſie reden, oder viel- Demnach iſt die Wort-Sprache die ei- Die-
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und der Engel.
Die Worte, womit ſie reden, oder viel-
mehr, welche ſie aus dem Gedaͤchtniß des
Menſchen hervor nehmen und erwecken, und
ſichs zueignen, ſind auserleſen und deutlich,
haben einen vollen Verſtand, ſind vernehm-
lich ausgeſprochen, laſſen ſich zur Sache ge-
brauchen, ja ſie wiſſen auch eine beſſere Wahl
der Worte zu treffen, als ein Menſch, ſie
wiſſen die vielerley Bedeutungen der Woͤr-
ter, welche ſie dem Menſchen in einem Au-
genblick beybringen, ohne darauf zu denken,
deßwegen, weil die Begriffe ihrer Sprache
nur in diejenige Worte, welche ſich ſchicken,
einflieſſen. Die Sache verhaͤlt ſich faſt eben
ſo, wie wenn der Menſch redt, und ſich
nicht auf die Worte befinnt, ſondern ſich nur
nach ſeiner Empfindung ausdruckt, alsdann
fallen die Gedanken nach demſelben ſchnell
und von ſelbſten in Worte: Dann das in-
nere Gefuͤhl iſt es, das die Worte anbringt.
Und in einem ſolchen innern, noch viel ſub-
tileren und beſſeren Gefuͤhl beſteht die Spra-
che der Geiſter, durch welches Gefuͤhl der
Menſch unwiſſender Weiſe eine Gemeinſchaft
hat.
Demnach iſt die Wort-Sprache die ei-
gentliche Sprache der Menſchen und des
leiblichen Gedaͤchtniſſes derſelben, die Jdeen.
Sprache aber iſt die Geiſter-Sprache, und
zwar des inneren Gedaͤchtniſſes des Geiſtes.
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