Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

und der Engel.
sam im Bild sahe: dieses geschah durch Ver-
änderungen um die Gegend der Lippen, so-
dann über das Gesicht, und hernach um die
Augen herum, indem sie nur ihre innerste
Gesinnungen mittheilten, und zwar geschah
es um das linke Aug, wann sie mir Wahr-
heiten und Anregungen zu Wahrheiten, um
das rechte aber, wann sie mir gute Dinge
und Anregungen zum Guten beybrachten.

Jch hörte auch mehrerer Geister-Spra-
chen zugleich, sie war Wellenweiß fortflies-
send, und flosse in das Gehirn mit verschie-
dener Bestimmung. Andere Geister redten
so, daß es sich vierfach endigte, als lautete
es nach dem Schall und Ton der Drescher.
Diese Geister sind von andern ganz abgeson-
dert, sie bringen dem Haupt einen Schmer-
zen bey, wie wenn man mit der Sprize etwas
zurück zieht; andere hörte ich, welche zwar ei-
ne helle Stimme hatten, aber so, als red-
ten sie in sich innerlich, doch immer, daß
man sie hören konnte. Andere redeten, als
müßten sie alle ihre Worte aus dem Bauch
heraus holen, dieses sind solche, welche gar
nicht viel auf den Verstand der Sache acht
geben, sondern von andern zum Reden ge-
zwungen werden. Jch hörte andere, welche
mit einem haischen Schall, als wäre er in
2. Theile gespalten, redeten, diese machen
sich an die linke Seite unter dem Vorder-

theil
E 5

und der Engel.
ſam im Bild ſahe: dieſes geſchah durch Ver-
aͤnderungen um die Gegend der Lippen, ſo-
dann uͤber das Geſicht, und hernach um die
Augen herum, indem ſie nur ihre innerſte
Geſinnungen mittheilten, und zwar geſchah
es um das linke Aug, wann ſie mir Wahr-
heiten und Anregungen zu Wahrheiten, um
das rechte aber, wann ſie mir gute Dinge
und Anregungen zum Guten beybrachten.

Jch hoͤrte auch mehrerer Geiſter-Spra-
chen zugleich, ſie war Wellenweiß fortflieſ-
ſend, und floſſe in das Gehirn mit verſchie-
dener Beſtimmung. Andere Geiſter redten
ſo, daß es ſich vierfach endigte, als lautete
es nach dem Schall und Ton der Dreſcher.
Dieſe Geiſter ſind von andern ganz abgeſon-
dert, ſie bringen dem Haupt einen Schmer-
zen bey, wie wenn man mit der Sprize etwas
zuruͤck zieht; andere hoͤrte ich, welche zwar ei-
ne helle Stimme hatten, aber ſo, als red-
ten ſie in ſich innerlich, doch immer, daß
man ſie hoͤren konnte. Andere redeten, als
muͤßten ſie alle ihre Worte aus dem Bauch
heraus holen, dieſes ſind ſolche, welche gar
nicht viel auf den Verſtand der Sache acht
geben, ſondern von andern zum Reden ge-
zwungen werden. Jch hoͤrte andere, welche
mit einem haiſchen Schall, als waͤre er in
2. Theile geſpalten, redeten, dieſe machen
ſich an die linke Seite unter dem Vorder-

theil
E 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0073" n="73"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und der Engel.</hi></fw><lb/>
&#x017F;am im Bild &#x017F;ahe: die&#x017F;es ge&#x017F;chah durch Ver-<lb/>
a&#x0364;nderungen um die Gegend der Lippen, &#x017F;o-<lb/>
dann u&#x0364;ber das Ge&#x017F;icht, und hernach um die<lb/>
Augen herum, indem &#x017F;ie nur ihre inner&#x017F;te<lb/>
Ge&#x017F;innungen mittheilten, und zwar ge&#x017F;chah<lb/>
es um das linke Aug, wann &#x017F;ie mir Wahr-<lb/>
heiten und Anregungen zu Wahrheiten, um<lb/>
das rechte aber, wann &#x017F;ie mir gute Dinge<lb/>
und Anregungen zum Guten beybrachten.</p><lb/>
          <p>Jch ho&#x0364;rte auch mehrerer Gei&#x017F;ter-Spra-<lb/>
chen zugleich, &#x017F;ie war Wellenweiß fortflie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;end, und flo&#x017F;&#x017F;e in das Gehirn mit ver&#x017F;chie-<lb/>
dener Be&#x017F;timmung. Andere Gei&#x017F;ter redten<lb/>
&#x017F;o, daß es &#x017F;ich vierfach endigte, als lautete<lb/>
es nach dem Schall und Ton der Dre&#x017F;cher.<lb/>
Die&#x017F;e Gei&#x017F;ter &#x017F;ind von andern ganz abge&#x017F;on-<lb/>
dert, &#x017F;ie bringen dem Haupt einen Schmer-<lb/>
zen bey, wie wenn man mit der Sprize etwas<lb/>
zuru&#x0364;ck zieht; andere ho&#x0364;rte ich, welche zwar ei-<lb/>
ne helle Stimme hatten, aber &#x017F;o, als red-<lb/>
ten &#x017F;ie in &#x017F;ich innerlich, doch immer, daß<lb/>
man &#x017F;ie ho&#x0364;ren konnte. Andere redeten, als<lb/>
mu&#x0364;ßten &#x017F;ie alle ihre Worte aus dem Bauch<lb/>
heraus holen, die&#x017F;es &#x017F;ind &#x017F;olche, welche gar<lb/>
nicht viel auf den Ver&#x017F;tand der Sache acht<lb/>
geben, &#x017F;ondern von andern zum Reden ge-<lb/>
zwungen werden. Jch ho&#x0364;rte andere, welche<lb/>
mit einem hai&#x017F;chen Schall, als wa&#x0364;re er in<lb/>
2. Theile ge&#x017F;palten, redeten, die&#x017F;e machen<lb/>
&#x017F;ich an die linke Seite unter dem Vorder-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E 5</fw><fw place="bottom" type="catch">theil</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0073] und der Engel. ſam im Bild ſahe: dieſes geſchah durch Ver- aͤnderungen um die Gegend der Lippen, ſo- dann uͤber das Geſicht, und hernach um die Augen herum, indem ſie nur ihre innerſte Geſinnungen mittheilten, und zwar geſchah es um das linke Aug, wann ſie mir Wahr- heiten und Anregungen zu Wahrheiten, um das rechte aber, wann ſie mir gute Dinge und Anregungen zum Guten beybrachten. Jch hoͤrte auch mehrerer Geiſter-Spra- chen zugleich, ſie war Wellenweiß fortflieſ- ſend, und floſſe in das Gehirn mit verſchie- dener Beſtimmung. Andere Geiſter redten ſo, daß es ſich vierfach endigte, als lautete es nach dem Schall und Ton der Dreſcher. Dieſe Geiſter ſind von andern ganz abgeſon- dert, ſie bringen dem Haupt einen Schmer- zen bey, wie wenn man mit der Sprize etwas zuruͤck zieht; andere hoͤrte ich, welche zwar ei- ne helle Stimme hatten, aber ſo, als red- ten ſie in ſich innerlich, doch immer, daß man ſie hoͤren konnte. Andere redeten, als muͤßten ſie alle ihre Worte aus dem Bauch heraus holen, dieſes ſind ſolche, welche gar nicht viel auf den Verſtand der Sache acht geben, ſondern von andern zum Reden ge- zwungen werden. Jch hoͤrte andere, welche mit einem haiſchen Schall, als waͤre er in 2. Theile geſpalten, redeten, dieſe machen ſich an die linke Seite unter dem Vorder- theil E 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/73
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/73>, abgerufen am 02.05.2024.