er es selbst nicht weiß, aber es herrscht im- merhin, wie in jeden Theilen der Neigungen und Gedanken, so in jeden Theilen der Ge- berden und der Rede; das können die Men- schen an andern sehen; und dergleichen etwas ist, was den Würkungs-Crayß in jenem Leben ausmacht, welcher empfunden wird, doch je und je nicht öfters als so oft es der HErr erlaubt.
So verhält es sich mit andern angewohn- ten Neigungen, daher gibt es so viel Wür- kungs-Crayse als angewohnte Neigungen seyn, und der angewohnten Neigungen ihre Verbindungen, als welche unzählbar seyn. Es ist nemlich der Würkungs-Crayß gleich- sam ein ausser der Seele ausgebreitetes Bild, und zwar von allem, was in ihm ist; Was nun im Reich der Geister zu sehen und zu empfinden dargestellt wird, ist nur etwas all- gemeines; Die besondere Dinge darinn, werden in höhern Aussichten des Himmels erkannt; die eigentlichste und innerste Dinge weiß niemand als der HErr allein.
Damit man wisse, was für Art die Wür- kungs-Crayse seyen, davon kan ich etwas aus einiger Erfahrung beybringen: Ein ge- wisser Geist, der mir bekannt war, als er noch im Leib lebte, nachdem ich mit ihm ge- redt, ist mir nachher oft erschienen unter bö-
sen;
Von den Wuͤrkungs-Crayſen
er es ſelbſt nicht weiß, aber es herrſcht im- merhin, wie in jeden Theilen der Neigungen und Gedanken, ſo in jeden Theilen der Ge- berden und der Rede; das koͤnnen die Men- ſchen an andern ſehen; und dergleichen etwas iſt, was den Wuͤrkungs-Crayß in jenem Leben ausmacht, welcher empfunden wird, doch je und je nicht oͤfters als ſo oft es der HErr erlaubt.
So verhaͤlt es ſich mit andern angewohn- ten Neigungen, daher gibt es ſo viel Wuͤr- kungs-Crayſe als angewohnte Neigungen ſeyn, und der angewohnten Neigungen ihre Verbindungen, als welche unzaͤhlbar ſeyn. Es iſt nemlich der Wuͤrkungs-Crayß gleich- ſam ein auſſer der Seele ausgebreitetes Bild, und zwar von allem, was in ihm iſt; Was nun im Reich der Geiſter zu ſehen und zu empfinden dargeſtellt wird, iſt nur etwas all- gemeines; Die beſondere Dinge darinn, werden in hoͤhern Ausſichten des Himmels erkannt; die eigentlichſte und innerſte Dinge weiß niemand als der HErr allein.
Damit man wiſſe, was fuͤr Art die Wuͤr- kungs-Crayſe ſeyen, davon kan ich etwas aus einiger Erfahrung beybringen: Ein ge- wiſſer Geiſt, der mir bekannt war, als er noch im Leib lebte, nachdem ich mit ihm ge- redt, iſt mir nachher oft erſchienen unter boͤ-
ſen;
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0090"n="90"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von den Wuͤrkungs-Crayſen</hi></fw><lb/>
er es ſelbſt nicht weiß, aber es herrſcht im-<lb/>
merhin, wie in jeden Theilen der Neigungen<lb/>
und Gedanken, ſo in jeden Theilen der Ge-<lb/>
berden und der Rede; das koͤnnen die Men-<lb/>ſchen an andern ſehen; und dergleichen etwas<lb/>
iſt, was den Wuͤrkungs-Crayß in jenem<lb/>
Leben ausmacht, welcher empfunden wird,<lb/>
doch je und je nicht oͤfters als ſo oft es der<lb/>
HErr erlaubt.</p><lb/><p>So verhaͤlt es ſich mit andern angewohn-<lb/>
ten Neigungen, daher gibt es ſo viel Wuͤr-<lb/>
kungs-Crayſe als angewohnte Neigungen<lb/>ſeyn, und der angewohnten Neigungen ihre<lb/>
Verbindungen, als welche unzaͤhlbar ſeyn.<lb/>
Es iſt nemlich der Wuͤrkungs-Crayß gleich-<lb/>ſam ein auſſer der Seele ausgebreitetes Bild,<lb/>
und zwar von allem, was in ihm iſt; Was<lb/>
nun im Reich der Geiſter zu ſehen und zu<lb/>
empfinden dargeſtellt wird, iſt nur etwas all-<lb/>
gemeines; Die beſondere Dinge darinn,<lb/>
werden in hoͤhern Ausſichten des Himmels<lb/>
erkannt; die eigentlichſte und innerſte Dinge<lb/>
weiß niemand als der HErr allein.</p><lb/><p>Damit man wiſſe, was fuͤr Art die Wuͤr-<lb/>
kungs-Crayſe ſeyen, davon kan ich etwas<lb/>
aus einiger Erfahrung beybringen: Ein ge-<lb/>
wiſſer Geiſt, der mir bekannt war, als er<lb/>
noch im Leib lebte, nachdem ich mit ihm ge-<lb/>
redt, iſt mir nachher oft erſchienen unter boͤ-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſen;</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[90/0090]
Von den Wuͤrkungs-Crayſen
er es ſelbſt nicht weiß, aber es herrſcht im-
merhin, wie in jeden Theilen der Neigungen
und Gedanken, ſo in jeden Theilen der Ge-
berden und der Rede; das koͤnnen die Men-
ſchen an andern ſehen; und dergleichen etwas
iſt, was den Wuͤrkungs-Crayß in jenem
Leben ausmacht, welcher empfunden wird,
doch je und je nicht oͤfters als ſo oft es der
HErr erlaubt.
So verhaͤlt es ſich mit andern angewohn-
ten Neigungen, daher gibt es ſo viel Wuͤr-
kungs-Crayſe als angewohnte Neigungen
ſeyn, und der angewohnten Neigungen ihre
Verbindungen, als welche unzaͤhlbar ſeyn.
Es iſt nemlich der Wuͤrkungs-Crayß gleich-
ſam ein auſſer der Seele ausgebreitetes Bild,
und zwar von allem, was in ihm iſt; Was
nun im Reich der Geiſter zu ſehen und zu
empfinden dargeſtellt wird, iſt nur etwas all-
gemeines; Die beſondere Dinge darinn,
werden in hoͤhern Ausſichten des Himmels
erkannt; die eigentlichſte und innerſte Dinge
weiß niemand als der HErr allein.
Damit man wiſſe, was fuͤr Art die Wuͤr-
kungs-Crayſe ſeyen, davon kan ich etwas
aus einiger Erfahrung beybringen: Ein ge-
wiſſer Geiſt, der mir bekannt war, als er
noch im Leib lebte, nachdem ich mit ihm ge-
redt, iſt mir nachher oft erſchienen unter boͤ-
ſen;
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/90>, abgerufen am 28.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.