Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.Betrachtung der H: Schrifft. 2. Sonderbahre Zu- Wider-
Betrachtung der H: Schrifft. 2. Sonderbahre Zu- Wider-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0204" n="192"/> Betrachtung der H: Schrifft. 2. Sonderbahre Zu-<lb/> ſammenkunfften/ in welchen ſie die Auslegung der<lb/> Schrifft mit Geſpraͤch/ und abgeſungenen Liedlein<lb/> gewuͤrtzen/ ſich unter einander anfriſchen den Willen<lb/> GOttes taͤglich mehr/ und mehr zu erkennen/ und<lb/> dem vereinigten Gebett obligent/ die Huͤlff von oben<lb/> vor gewuͤnſchte Reformation/ und gaͤntzlicher Ver-<lb/> beſſerung/ zu erhalten. 3: Die gemeine Erduldung<lb/> aller Religionen/ und dero Meinungen/ die den<lb/> Chriſtlichen Nahmen fuͤhren/ mit einer allgemeiner<lb/> Liebe/ getroͤſter Hoffnung/ daß ſie nach/ und nach/<lb/> alle mit wahren Band der Lieb/ werden einhellig zu-<lb/> ſammen gebunden/ und verſamblet werden. Jn uͤbri-<lb/> gen ſeynd ſie nahend beym Catholiſchen Glauben;<lb/> Sintemahlen ſie zugeben/ daß die guete Werck zum<lb/> Heyl nothwendig ſeynd/ und der bloſſe Glaub keines<lb/> Wegs erklecke. Wie auch/ daß mit Goͤttlicher<lb/> Gnad/ Huͤlff/ und Beyſtand/ die Gebott zwar moͤ-<lb/> gen gehalten/ jedoch nicht erfuͤllet werden. Sie<lb/> wollen auch daß ſich die Jhrige gaͤntzlich verlaugnen/<lb/> und vollkommen werden ſollen/ welcher Urſach we-<lb/> gen ſie ſich auch die Evangeliſche Raͤth zuhalten fleiſ-<lb/> ſen/ und viel Prediger aus denen/ wider den gemeinen<lb/> Brauch/ und Gewohnheit der Lutheraner haben viel<lb/> Jahr hinaus in ledigen Stand gelebt/ deßwegen ſie<lb/> unterſchiedliche Buͤcher der Catholiſchen/ vornehm-<lb/> lich die Geiſtlichen Sitten-Buͤcher lieben/ und in<lb/> Ehren haben. Von dieſen dann zeigt ſich die beſte<lb/> Hoffnung/ und weit mehrere/ weder von allen an-<lb/> dern Sectirern/ daß ſie nemblich dermahlen zur<lb/> Roͤmiſch-Catholiſcher Kirch werden zuruck kehren/<lb/> von welcher ſo freventlich dero Vorfahrer abgewi-<lb/> chen ſeynd. Dann was maſſen das boͤß- und La-<lb/> ſterhaffte Leben/ jeder/ und aller Sectirer der groͤſte<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wider-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [192/0204]
Betrachtung der H: Schrifft. 2. Sonderbahre Zu-
ſammenkunfften/ in welchen ſie die Auslegung der
Schrifft mit Geſpraͤch/ und abgeſungenen Liedlein
gewuͤrtzen/ ſich unter einander anfriſchen den Willen
GOttes taͤglich mehr/ und mehr zu erkennen/ und
dem vereinigten Gebett obligent/ die Huͤlff von oben
vor gewuͤnſchte Reformation/ und gaͤntzlicher Ver-
beſſerung/ zu erhalten. 3: Die gemeine Erduldung
aller Religionen/ und dero Meinungen/ die den
Chriſtlichen Nahmen fuͤhren/ mit einer allgemeiner
Liebe/ getroͤſter Hoffnung/ daß ſie nach/ und nach/
alle mit wahren Band der Lieb/ werden einhellig zu-
ſammen gebunden/ und verſamblet werden. Jn uͤbri-
gen ſeynd ſie nahend beym Catholiſchen Glauben;
Sintemahlen ſie zugeben/ daß die guete Werck zum
Heyl nothwendig ſeynd/ und der bloſſe Glaub keines
Wegs erklecke. Wie auch/ daß mit Goͤttlicher
Gnad/ Huͤlff/ und Beyſtand/ die Gebott zwar moͤ-
gen gehalten/ jedoch nicht erfuͤllet werden. Sie
wollen auch daß ſich die Jhrige gaͤntzlich verlaugnen/
und vollkommen werden ſollen/ welcher Urſach we-
gen ſie ſich auch die Evangeliſche Raͤth zuhalten fleiſ-
ſen/ und viel Prediger aus denen/ wider den gemeinen
Brauch/ und Gewohnheit der Lutheraner haben viel
Jahr hinaus in ledigen Stand gelebt/ deßwegen ſie
unterſchiedliche Buͤcher der Catholiſchen/ vornehm-
lich die Geiſtlichen Sitten-Buͤcher lieben/ und in
Ehren haben. Von dieſen dann zeigt ſich die beſte
Hoffnung/ und weit mehrere/ weder von allen an-
dern Sectirern/ daß ſie nemblich dermahlen zur
Roͤmiſch-Catholiſcher Kirch werden zuruck kehren/
von welcher ſo freventlich dero Vorfahrer abgewi-
chen ſeynd. Dann was maſſen das boͤß- und La-
ſterhaffte Leben/ jeder/ und aller Sectirer der groͤſte
Wider-
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