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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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Widerstand und Hindernuß zu ihrer Bekehrung zum
Catholischen Glauben ist/ also ist ein frommer Le-
bens- Wandel der nächste Vorschub selben zu erken-
nen/ und zu umbfahen. Dann ob schon der Glaub
ein Gabe GOttes ist/ so ertheilet doch GOtt solche
denen/ die deroselben keinen Widerstand durch ihr
böses Leben/ und Hartnäckigkeit/ und in solchen
bösen Leben/ oder Jrrthumb des Glaubens Hals-
starrigkeit/ thuen. Facienti autem quod ex se est,
Deus non denegat gratiam,
der aber thuet/ und
verschaffet/ was an ihme ist/ dem verweigert GOtt
die Gnad nicht. Diese Hoffaung/ und Zuversicht
vermehret mir das Beyspill des Hauptmanns Cor-
nelii/ dessen Lebens-Wandel vor seiner zum Christli-
chen Glauben Bekehrung der Apostlen c 10. v. 1. und
2. also beschrieben wird: Vir quidem erat in Caesa-
rea nomine Cornelius. 1. Religiosus, ac timens
Deum. 2. Cum omni domo sua.
Es war ein
Mann zu Caesarea mit Nahmen Cornelius 1. Der
war Gottselig/ und fürchtete GOtt. 2. Mit seinen
gantzen Hause/ daß ist/ er verschufe/ daß alles
Hauß/ alle nemblich seine Hauß-Genossen solche
Gottselige/ und GOtt fürchtende Leuthe wären. 3.
Faciebat eleemosynas multas plebi. Er gab dem
Volck viel Allmosen. 4. Deprecabatur Deum sem-
per,
und bettete immerdar zu GOtt. Daß ist/ er
oblage allstets dem Gebet/ das ihme GOtt zur Er-
kanntnuß der Wahrheit/ und des Heyls führen wol-
te. Daß war die Anstalt/ und Zubereitung Cornelij
Seits/ zum wahren Glauben. Deme die Gnad des
Glaubens zuertheilen/ GOtt nicht geweilet hat/ dann
er sändete seinen Engel zu Cornelio, der ihme sagte:
Orationes tuae, & eleemosynae tuae ascenderunt
in memoriam in conspectu Dei.
Dein Gebett/ und

deine
N

Widerſtand und Hindernuß zu ihrer Bekehrung zum
Catholiſchen Glauben iſt/ alſo iſt ein frommer Le-
bens- Wandel der naͤchſte Vorſchub ſelben zu erken-
nen/ und zu umbfahen. Dann ob ſchon der Glaub
ein Gabe GOttes iſt/ ſo ertheilet doch GOtt ſolche
denen/ die deroſelben keinen Widerſtand durch ihr
boͤſes Leben/ und Hartnaͤckigkeit/ und in ſolchen
boͤſen Leben/ oder Jrrthumb des Glaubens Hals-
ſtarrigkeit/ thuen. Facienti autem quod ex ſe eſt,
Deus non denegat gratiam,
der aber thuet/ und
verſchaffet/ was an ihme iſt/ dem verweigert GOtt
die Gnad nicht. Dieſe Hoffaung/ und Zuverſicht
vermehret mir das Beyſpill des Hauptmanns Cor-
nelii/ deſſen Lebens-Wandel vor ſeiner zum Chriſtli-
chen Glauben Bekehrung der Apoſtlen c 10. v. 1. und
2. alſo beſchrieben wird: Vir quidem erat in Cæſa-
rea nomine Cornelius. 1. Religioſus, ac timens
Deum. 2. Cum omni domo ſua.
Es war ein
Mann zu Cæſarea mit Nahmen Cornelius 1. Der
war Gottſelig/ und fuͤrchtete GOtt. 2. Mit ſeinen
gantzen Hauſe/ daß iſt/ er verſchufe/ daß alles
Hauß/ alle nemblich ſeine Hauß-Genoſſen ſolche
Gottſelige/ und GOtt fuͤrchtende Leuthe waͤren. 3.
Faciebat eleëmoſynas multas plebi. Er gab dem
Volck viel Allmoſen. 4. Deprecabatur Deum ſem-
per,
und bettete immerdar zu GOtt. Daß iſt/ er
oblage allſtets dem Gebet/ das ihme GOtt zur Er-
kanntnuß der Wahrheit/ und des Heyls fuͤhren wol-
te. Daß war die Anſtalt/ und Zubereitung Cornelij
Seits/ zum wahren Glauben. Deme die Gnad des
Glaubens zuertheilen/ GOtt nicht geweilet hat/ dann
er ſaͤndete ſeinen Engel zu Cornelio, der ihme ſagte:
Orationes tuæ, & eleëmoſynæ tuæ aſcenderunt
in memoriam in conſpectu Dei.
Dein Gebett/ und

deine
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[193/0205] Widerſtand und Hindernuß zu ihrer Bekehrung zum Catholiſchen Glauben iſt/ alſo iſt ein frommer Le- bens- Wandel der naͤchſte Vorſchub ſelben zu erken- nen/ und zu umbfahen. Dann ob ſchon der Glaub ein Gabe GOttes iſt/ ſo ertheilet doch GOtt ſolche denen/ die deroſelben keinen Widerſtand durch ihr boͤſes Leben/ und Hartnaͤckigkeit/ und in ſolchen boͤſen Leben/ oder Jrrthumb des Glaubens Hals- ſtarrigkeit/ thuen. Facienti autem quod ex ſe eſt, Deus non denegat gratiam, der aber thuet/ und verſchaffet/ was an ihme iſt/ dem verweigert GOtt die Gnad nicht. Dieſe Hoffaung/ und Zuverſicht vermehret mir das Beyſpill des Hauptmanns Cor- nelii/ deſſen Lebens-Wandel vor ſeiner zum Chriſtli- chen Glauben Bekehrung der Apoſtlen c 10. v. 1. und 2. alſo beſchrieben wird: Vir quidem erat in Cæſa- rea nomine Cornelius. 1. Religioſus, ac timens Deum. 2. Cum omni domo ſua. Es war ein Mann zu Cæſarea mit Nahmen Cornelius 1. Der war Gottſelig/ und fuͤrchtete GOtt. 2. Mit ſeinen gantzen Hauſe/ daß iſt/ er verſchufe/ daß alles Hauß/ alle nemblich ſeine Hauß-Genoſſen ſolche Gottſelige/ und GOtt fuͤrchtende Leuthe waͤren. 3. Faciebat eleëmoſynas multas plebi. Er gab dem Volck viel Allmoſen. 4. Deprecabatur Deum ſem- per, und bettete immerdar zu GOtt. Daß iſt/ er oblage allſtets dem Gebet/ das ihme GOtt zur Er- kanntnuß der Wahrheit/ und des Heyls fuͤhren wol- te. Daß war die Anſtalt/ und Zubereitung Cornelij Seits/ zum wahren Glauben. Deme die Gnad des Glaubens zuertheilen/ GOtt nicht geweilet hat/ dann er ſaͤndete ſeinen Engel zu Cornelio, der ihme ſagte: Orationes tuæ, & eleëmoſynæ tuæ aſcenderunt in memoriam in conſpectu Dei. Dein Gebett/ und deine N

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/205>, abgerufen am 21.11.2024.