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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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dem Sinn/ als Benambsung nach/ deroselben zu-
stehet. Dann Papisten genannt zu werden/ haben
wir nicht ehender von Luther/ und Calvinischen/ als
nach tausent fünffhundert Jahren angefangen/ die
wir zuvor niemahlen anderst durch geschlagene 1500.
Jahren/ weder die Catholische benambset worden.
Zumahlen der Nahm der Catholisch/ und Römischen
Kirch nicht mehr/ als ein Dögen/ und Schwerd
unterschieden werden. Von dannen diese Folg der
Heil: Ambrosius in der Lob-Rede vom Todt seines
Bruders Satyri erzwinget: Jst er des Römischen
Glaubens gewesen; So ist er dann ein Catholischer
gewesen. Der Glaub/ oder Religion/ oder die
Kirch hernach/ die auf Griechisch-Catholisch gesagt
wird/ ist eben so viel als denen Lateinern Universa-
lis,
Allgemein/ daß ist/ die allzeit/ und aller
Orthen war/ dahero der H: Augustinus Epist. 170.
sagt: Catholica Graece appellatur, sie wird auf
Griechisch Catholisch genannt/ weilen sie sich durch
die gantze Welt ausgiesset. Und To. 7. de unitate Ec-
clesiae c.
3. Singulae Haereses in multis Gentibus, ubi
ista (Christi Ecclesia) est, non inveniuntur.
Jede
Ketzereyen in vielen Völckern/ werden wo diese
(Christi Kirch) ist/ nicht gefunden/ diese aber wird
auch dort gefunden/ wo jene seynd. Und abermah-
len To. 6. de utilitate credendi sagt er: Illam esse
viam Catholicae disciplinae, quae ab ipso Christo per
Apostolos ad nos usque manavit, & ab hinc ad
posteros manatura est.
Diß seye der Weeg der Ca-
tholischen Zucht/ und Lehr/ welche von Christo selbst/
durch die Apostel biß zu uns geflossen/ und von dan-
nen zu der Nachkommenschafft fliessen/ und überge-
hen werde. Und letzten Liriensis, der ebner massen
lehret und sagt: Contra prophanas novitates c. 3.

Quod
O 5

dem Sinn/ als Benambſung nach/ deroſelben zu-
ſtehet. Dann Papiſten genannt zu werden/ haben
wir nicht ehender von Luther/ und Calviniſchen/ als
nach tauſent fuͤnffhundert Jahren angefangen/ die
wir zuvor niemahlen anderſt durch geſchlagene 1500.
Jahren/ weder die Catholiſche benambſet worden.
Zumahlen der Nahm der Catholiſch/ und Roͤmiſchen
Kirch nicht mehr/ als ein Doͤgen/ und Schwerd
unterſchieden werden. Von dannen dieſe Folg der
Heil: Ambroſius in der Lob-Rede vom Todt ſeines
Bruders Satyri erzwinget: Jſt er des Roͤmiſchen
Glaubens geweſen; So iſt er dann ein Catholiſcher
geweſen. Der Glaub/ oder Religion/ oder die
Kirch hernach/ die auf Griechiſch-Catholiſch geſagt
wird/ iſt eben ſo viel als denen Lateinern Univerſa-
lis,
Allgemein/ daß iſt/ die allzeit/ und aller
Orthen war/ dahero der H: Auguſtinus Epiſt. 170.
ſagt: Catholica Græcè appellatur, ſie wird auf
Griechiſch Catholiſch genannt/ weilen ſie ſich durch
die gantze Welt ausgieſſet. Und To. 7. de unitate Ec-
cleſiæ c.
3. Singulæ Hæreſes in multis Gentibus, ubi
iſta (Chriſti Eccleſia) eſt, non inveniuntur.
Jede
Ketzereyen in vielen Voͤlckern/ werden wo dieſe
(Chriſti Kirch) iſt/ nicht gefunden/ dieſe aber wird
auch dort gefunden/ wo jene ſeynd. Und abermah-
len To. 6. de utilitate credendi ſagt er: Illam eſſe
viam Catholicæ diſciplinæ, quæ âb ipſo Chriſto per
Apoſtolos ad nos uſquè manavit, & ab hinc ad
poſteros manatura eſt.
Diß ſeye der Weeg der Ca-
tholiſchen Zucht/ und Lehr/ welche von Chriſto ſelbſt/
durch die Apoſtel biß zu uns gefloſſen/ und von dan-
nen zu der Nachkommenſchafft flieſſen/ und uͤberge-
hen werde. Und letzten Lirienſis, der ebner maſſen
lehret und ſagt: Contra prophanas novitates c. 3.

Quod
O 5
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[217/0229] dem Sinn/ als Benambſung nach/ deroſelben zu- ſtehet. Dann Papiſten genannt zu werden/ haben wir nicht ehender von Luther/ und Calviniſchen/ als nach tauſent fuͤnffhundert Jahren angefangen/ die wir zuvor niemahlen anderſt durch geſchlagene 1500. Jahren/ weder die Catholiſche benambſet worden. Zumahlen der Nahm der Catholiſch/ und Roͤmiſchen Kirch nicht mehr/ als ein Doͤgen/ und Schwerd unterſchieden werden. Von dannen dieſe Folg der Heil: Ambroſius in der Lob-Rede vom Todt ſeines Bruders Satyri erzwinget: Jſt er des Roͤmiſchen Glaubens geweſen; So iſt er dann ein Catholiſcher geweſen. Der Glaub/ oder Religion/ oder die Kirch hernach/ die auf Griechiſch-Catholiſch geſagt wird/ iſt eben ſo viel als denen Lateinern Univerſa- lis, Allgemein/ daß iſt/ die allzeit/ und aller Orthen war/ dahero der H: Auguſtinus Epiſt. 170. ſagt: Catholica Græcè appellatur, ſie wird auf Griechiſch Catholiſch genannt/ weilen ſie ſich durch die gantze Welt ausgieſſet. Und To. 7. de unitate Ec- cleſiæ c. 3. Singulæ Hæreſes in multis Gentibus, ubi iſta (Chriſti Eccleſia) eſt, non inveniuntur. Jede Ketzereyen in vielen Voͤlckern/ werden wo dieſe (Chriſti Kirch) iſt/ nicht gefunden/ dieſe aber wird auch dort gefunden/ wo jene ſeynd. Und abermah- len To. 6. de utilitate credendi ſagt er: Illam eſſe viam Catholicæ diſciplinæ, quæ âb ipſo Chriſto per Apoſtolos ad nos uſquè manavit, & ab hinc ad poſteros manatura eſt. Diß ſeye der Weeg der Ca- tholiſchen Zucht/ und Lehr/ welche von Chriſto ſelbſt/ durch die Apoſtel biß zu uns gefloſſen/ und von dan- nen zu der Nachkommenſchafft flieſſen/ und uͤberge- hen werde. Und letzten Lirienſis, der ebner maſſen lehret und ſagt: Contra prophanas novitates c. 3. Quod O 5

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/229>, abgerufen am 24.11.2024.