Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.Quis dubitet Sacerdotes Christi, Regum, & Prin- Gericht/
Quis dubitet Sacerdotes Chriſti, Regum, & Prin- Gericht/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0238" n="226"/><hi rendition="#aq">Quis dubitet Sacerdotes Chriſti, Regum, & Prin-<lb/> cipum, omnium Fidelium Patres, & Magiſtros<lb/> cenſeri? nonne miſerabilis inſaniæ cognoſcitur, ſi<lb/> Filius Patrem, diſcipulus Magiſtrum ſibi conetur<lb/> ſubjugare, & iniquis obligationibus illum fuæ po-<lb/> teſtati ſubjicere, à quo credit non ſolum in terra,<lb/> ſed etiam in cœlis ſe ligari poſſe, ac ſolvi?</hi> Wer<lb/> kan zweifflen/ daß die Prieſter Chriſti/ der Koͤnigen<lb/> und Fuͤrſten/ ja aller glaubigen Vaͤtter/ und Lehr-<lb/> Meiſter zuachten ſeynd? wird dann nicht vor eine<lb/> erbaͤrmliche thorheit erkannt/ wann der Sohn dem<lb/> Vatter/ der Lehrling den Lehr-Meiſter zu unterdru-<lb/> cken/ und ſelben mit unbillichen verpflichtungen<lb/> ſeinem Gewalt zu unterwerffen/ ſich fliſſe/ von wel-<lb/> chen er doch glaubet/ daß er nicht allein auf Erd<supplied>en</supplied>/<lb/> ſondern auch in Him̃el mag gebunden/ und aufgeloͤſen<lb/> werden? Der dritte ſeye Papſt <hi rendition="#aq">Joannes. <hi rendition="#i">diſ. 96.<lb/> can. 11.</hi> Ad Sacerdotes enim Deus voluit, quæ<lb/> Eccleſiæ diſponenda ſunt, pertinere, non ad ſæcu-<lb/> li poteſtates, quæ, ſi fideles ſunt, Eccleſiæ ſuæ Sa-<lb/> cerdotibus velint eſſe ſubjecti.</hi> Dann GOtt hat<lb/> wollen/ was in der Kirch anzuordnen iſt/ nicht zum<lb/> weltlichen Gewalt/ oder Macht/ ſondern zu denen<lb/> Prieſtern gehoͤrig ſein ſolte/ welche weltliche Gewalt<lb/> oder Macht wann ſie aus denen Glaubigen ſeynd/<lb/> ſo werden ſie denen Prieſtern ihrer Kirch wollen un-<lb/> terworffen ſeyn. Der vierte ſeye Papſt <hi rendition="#aq">Marcellus</hi><lb/> diß Nahmens der Eilfte. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">diſt.</hi> 1. <hi rendition="#i">can.</hi> 3. Clericum<lb/> cujuslibet ordinis, abſquè Pontificis ſui permiſſu,<lb/> nullus præſumat ad ſæcularem poteſtatem trahere,<lb/> nec Laico quemquam Clericum liceat accuſare.</hi><lb/> Keiner unterfange ſich/ eintzigen Geiſtlichen/ weſſen<lb/> Stands der immer iſt/ ohne Verlaub/ und Einwil-<lb/> ligung ſeines Geiſtlichen Ober-Haubts zu weltlichen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Gericht/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [226/0238]
Quis dubitet Sacerdotes Chriſti, Regum, & Prin-
cipum, omnium Fidelium Patres, & Magiſtros
cenſeri? nonne miſerabilis inſaniæ cognoſcitur, ſi
Filius Patrem, diſcipulus Magiſtrum ſibi conetur
ſubjugare, & iniquis obligationibus illum fuæ po-
teſtati ſubjicere, à quo credit non ſolum in terra,
ſed etiam in cœlis ſe ligari poſſe, ac ſolvi? Wer
kan zweifflen/ daß die Prieſter Chriſti/ der Koͤnigen
und Fuͤrſten/ ja aller glaubigen Vaͤtter/ und Lehr-
Meiſter zuachten ſeynd? wird dann nicht vor eine
erbaͤrmliche thorheit erkannt/ wann der Sohn dem
Vatter/ der Lehrling den Lehr-Meiſter zu unterdru-
cken/ und ſelben mit unbillichen verpflichtungen
ſeinem Gewalt zu unterwerffen/ ſich fliſſe/ von wel-
chen er doch glaubet/ daß er nicht allein auf Erden/
ſondern auch in Him̃el mag gebunden/ und aufgeloͤſen
werden? Der dritte ſeye Papſt Joannes. diſ. 96.
can. 11. Ad Sacerdotes enim Deus voluit, quæ
Eccleſiæ diſponenda ſunt, pertinere, non ad ſæcu-
li poteſtates, quæ, ſi fideles ſunt, Eccleſiæ ſuæ Sa-
cerdotibus velint eſſe ſubjecti. Dann GOtt hat
wollen/ was in der Kirch anzuordnen iſt/ nicht zum
weltlichen Gewalt/ oder Macht/ ſondern zu denen
Prieſtern gehoͤrig ſein ſolte/ welche weltliche Gewalt
oder Macht wann ſie aus denen Glaubigen ſeynd/
ſo werden ſie denen Prieſtern ihrer Kirch wollen un-
terworffen ſeyn. Der vierte ſeye Papſt Marcellus
diß Nahmens der Eilfte. diſt. 1. can. 3. Clericum
cujuslibet ordinis, abſquè Pontificis ſui permiſſu,
nullus præſumat ad ſæcularem poteſtatem trahere,
nec Laico quemquam Clericum liceat accuſare.
Keiner unterfange ſich/ eintzigen Geiſtlichen/ weſſen
Stands der immer iſt/ ohne Verlaub/ und Einwil-
ligung ſeines Geiſtlichen Ober-Haubts zu weltlichen
Gericht/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |