Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.so daß selbst das, oben in seinem Gipfel angebrachte Götzenbild von dem Brande ergriffen wurde. Jetzt wurden beide Theile aufmerksam. Die Belagerten schickten sich an, das Feuer zu löschen. Das benutzten die Belagerer, indem sie schleunig an die Festung heranrückten, und anfingen zu stürmen. Dadurch bekamen die Arkoner mit einem dopelten Feinde zu kämpfen, dem sie auf die Dauer nicht widerstehen konnten. Besonders nahm das Feuer auf schreckliche Weise überhand. Die Dänen hatten ihnen schon früher das Wasser abgeschnitten, so daß sie nur Einen einzigen brauchbaren Brunnen in der ganzen Stadt hatten. Es gebrach ihnen daher bald an Wasser zum Löschen, und sie nahmen nun zu der Milch von ihren Kühen ihre Zuflucht, um die Gluth zu stillen. Allein dadurch wurde das Uebel gerade ärger; denn die Milch vermehrte die Flamme, und trieb sie höher, anstatt sie zu vermindern. In solcher Noth baten denn die Arkoner zuletzt um Unterhandlungen; diese wurden ihnen, auf Anrathen des Bischofs Absalon, vom Könige gewährt, und in Folge derselben übergaben sie die Festung, am Tage des heiligen Vitus, wie der Soldat geweissagt hatte. Gleich am Tage nach dieser Einnahme der Festung befahl der Dänische König, daß das Bild des Götzen Swantewit zerstört werden solle. Den Auftrag dazu gab er dem Bruder des Bischofs Absalon, Namens Esbertus, und einem gewissen Suno, die sich zu dem Tempel begaben. Vor demselben hatte sich, weil der Befehl des Königs bekannt geworden war, eine große Menge Einwohner versammelt. Sie selbst wagten es nicht, dem Befehle sich zu widersetzen; allein sie waren desto fester überzeugt, daß der Gott sich selbst schützen werde, und sie vermeinten daher nicht anders, als er werde sämmtlichen Dänen die Hälse brechen. Die Dänischen Herren jedoch griffen ihr Werk, ohne Furcht, so daß selbst das, oben in seinem Gipfel angebrachte Götzenbild von dem Brande ergriffen wurde. Jetzt wurden beide Theile aufmerksam. Die Belagerten schickten sich an, das Feuer zu löschen. Das benutzten die Belagerer, indem sie schleunig an die Festung heranrückten, und anfingen zu stürmen. Dadurch bekamen die Arkoner mit einem dopelten Feinde zu kämpfen, dem sie auf die Dauer nicht widerstehen konnten. Besonders nahm das Feuer auf schreckliche Weise überhand. Die Dänen hatten ihnen schon früher das Wasser abgeschnitten, so daß sie nur Einen einzigen brauchbaren Brunnen in der ganzen Stadt hatten. Es gebrach ihnen daher bald an Wasser zum Löschen, und sie nahmen nun zu der Milch von ihren Kühen ihre Zuflucht, um die Gluth zu stillen. Allein dadurch wurde das Uebel gerade ärger; denn die Milch vermehrte die Flamme, und trieb sie höher, anstatt sie zu vermindern. In solcher Noth baten denn die Arkoner zuletzt um Unterhandlungen; diese wurden ihnen, auf Anrathen des Bischofs Absalon, vom Könige gewährt, und in Folge derselben übergaben sie die Festung, am Tage des heiligen Vitus, wie der Soldat geweissagt hatte. Gleich am Tage nach dieser Einnahme der Festung befahl der Dänische König, daß das Bild des Götzen Swantewit zerstört werden solle. Den Auftrag dazu gab er dem Bruder des Bischofs Absalon, Namens Esbertus, und einem gewissen Suno, die sich zu dem Tempel begaben. Vor demselben hatte sich, weil der Befehl des Königs bekannt geworden war, eine große Menge Einwohner versammelt. Sie selbst wagten es nicht, dem Befehle sich zu widersetzen; allein sie waren desto fester überzeugt, daß der Gott sich selbst schützen werde, und sie vermeinten daher nicht anders, als er werde sämmtlichen Dänen die Hälse brechen. 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Allein dadurch wurde das Uebel gerade ärger; denn die Milch vermehrte die Flamme, und trieb sie höher, anstatt sie zu vermindern. In solcher Noth baten denn die Arkoner zuletzt um Unterhandlungen; diese wurden ihnen, auf Anrathen des Bischofs Absalon, vom Könige gewährt, und in Folge derselben übergaben sie die Festung, am Tage des heiligen Vitus, wie der Soldat geweissagt hatte.</p> <p>Gleich am Tage nach dieser Einnahme der Festung befahl der Dänische König, daß das Bild des Götzen Swantewit zerstört werden solle. Den Auftrag dazu gab er dem Bruder des Bischofs Absalon, Namens Esbertus, und einem gewissen Suno, die sich zu dem Tempel begaben. Vor demselben hatte sich, weil der Befehl des Königs bekannt geworden war, eine große Menge Einwohner versammelt. Sie selbst wagten es nicht, dem Befehle sich zu widersetzen; allein sie waren desto fester überzeugt, daß der Gott sich selbst schützen werde, und sie vermeinten daher nicht anders, als er werde sämmtlichen Dänen die Hälse brechen. 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so daß selbst das, oben in seinem Gipfel angebrachte Götzenbild von dem Brande ergriffen wurde. Jetzt wurden beide Theile aufmerksam. Die Belagerten schickten sich an, das Feuer zu löschen. Das benutzten die Belagerer, indem sie schleunig an die Festung heranrückten, und anfingen zu stürmen. Dadurch bekamen die Arkoner mit einem dopelten Feinde zu kämpfen, dem sie auf die Dauer nicht widerstehen konnten. Besonders nahm das Feuer auf schreckliche Weise überhand. Die Dänen hatten ihnen schon früher das Wasser abgeschnitten, so daß sie nur Einen einzigen brauchbaren Brunnen in der ganzen Stadt hatten. Es gebrach ihnen daher bald an Wasser zum Löschen, und sie nahmen nun zu der Milch von ihren Kühen ihre Zuflucht, um die Gluth zu stillen. Allein dadurch wurde das Uebel gerade ärger; denn die Milch vermehrte die Flamme, und trieb sie höher, anstatt sie zu vermindern. In solcher Noth baten denn die Arkoner zuletzt um Unterhandlungen; diese wurden ihnen, auf Anrathen des Bischofs Absalon, vom Könige gewährt, und in Folge derselben übergaben sie die Festung, am Tage des heiligen Vitus, wie der Soldat geweissagt hatte.
Gleich am Tage nach dieser Einnahme der Festung befahl der Dänische König, daß das Bild des Götzen Swantewit zerstört werden solle. Den Auftrag dazu gab er dem Bruder des Bischofs Absalon, Namens Esbertus, und einem gewissen Suno, die sich zu dem Tempel begaben. Vor demselben hatte sich, weil der Befehl des Königs bekannt geworden war, eine große Menge Einwohner versammelt. Sie selbst wagten es nicht, dem Befehle sich zu widersetzen; allein sie waren desto fester überzeugt, daß der Gott sich selbst schützen werde, und sie vermeinten daher nicht anders, als er werde sämmtlichen Dänen die Hälse brechen. Die Dänischen Herren jedoch griffen ihr Werk, ohne Furcht,
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