Die Disposition, die Eindrücke mehr vereiniget zu lassen, oder sie selbstthätig zusammenzubringen, hat auf eine ähnliche Art ihre verschiedene Dimensionen. Das Verhältniß der Ausdehnung zu ihrer innern Stärke kann auch hiebey verschieden seyn. Man kann noch die Pro- tension, die Stärke im Anhalten und Nachsetzen, als die dritte Dimension hinzudenken, die aber in allen von glei- cher Größe angenommen, oder auch zu der Jntension mit gezogen werden mag. Wenn die Ausdehnung größer ist, wobey denn die Jntension einige Grade weniger hat, so ist die Anlage da zu der starken Empfindsamkeit. Jst dagegen die Jntension größer, als die Ausdehnung, so haben wir die Grundanlage, aus der die thätigen und in Geschäften wirksamen Köpfe gebildet werden.
Ob aber das Verhältniß der Jntension zu der Ex- tension in der gesammten selbstthätigen Receptivi- tät mit dem Verhältniß in den gedachten Dispositionen, die Eindrücke zu vereinigen und zu zerstreuen, zu- sammenfalle, das getraue ich mich nicht zu bejahen. Es scheinen die Beobachtungen vielmehr dagegen zu seyn. Aber desto sicherer ist die Folgerung, die auch ohne viele Spekulationen einleuchtet, "daß es nur eine Verführung "des Herzens sey, auf Mangel an Menschenkenntniß "gegründet, wenn wir einen etwanigen Vorzug an unsern "eigenen einseitigen Talenten für einen gleich großen Vor- "zug an gesammter Seelen-Geistes- und Menschen- "größe ansehen, und uns auf dieselbige Staffel unter "den Menschen setzen, auf der wir vielleicht mit Recht "stehen möchten, wenn die Ordnung allein nach der "Größe des Witzes, oder der Verstandesfähigkeiten be- "stimmet werden sollte."
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der Vorſtellungskraft ⁊c.
Die Dispoſition, die Eindruͤcke mehr vereiniget zu laſſen, oder ſie ſelbſtthaͤtig zuſammenzubringen, hat auf eine aͤhnliche Art ihre verſchiedene Dimenſionen. Das Verhaͤltniß der Ausdehnung zu ihrer innern Staͤrke kann auch hiebey verſchieden ſeyn. Man kann noch die Pro- tenſion, die Staͤrke im Anhalten und Nachſetzen, als die dritte Dimenſion hinzudenken, die aber in allen von glei- cher Groͤße angenommen, oder auch zu der Jntenſion mit gezogen werden mag. Wenn die Ausdehnung groͤßer iſt, wobey denn die Jntenſion einige Grade weniger hat, ſo iſt die Anlage da zu der ſtarken Empfindſamkeit. Jſt dagegen die Jntenſion groͤßer, als die Ausdehnung, ſo haben wir die Grundanlage, aus der die thaͤtigen und in Geſchaͤften wirkſamen Koͤpfe gebildet werden.
Ob aber das Verhaͤltniß der Jntenſion zu der Ex- tenſion in der geſammten ſelbſtthaͤtigen Receptivi- taͤt mit dem Verhaͤltniß in den gedachten Dispoſitionen, die Eindruͤcke zu vereinigen und zu zerſtreuen, zu- ſammenfalle, das getraue ich mich nicht zu bejahen. Es ſcheinen die Beobachtungen vielmehr dagegen zu ſeyn. Aber deſto ſicherer iſt die Folgerung, die auch ohne viele Spekulationen einleuchtet, „daß es nur eine Verfuͤhrung „des Herzens ſey, auf Mangel an Menſchenkenntniß „gegruͤndet, wenn wir einen etwanigen Vorzug an unſern „eigenen einſeitigen Talenten fuͤr einen gleich großen Vor- „zug an geſammter Seelen-Geiſtes- und Menſchen- „groͤße anſehen, und uns auf dieſelbige Staffel unter „den Menſchen ſetzen, auf der wir vielleicht mit Recht „ſtehen moͤchten, wenn die Ordnung allein nach der „Groͤße des Witzes, oder der Verſtandesfaͤhigkeiten be- „ſtimmet werden ſollte.“
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der Vorſtellungskraft ⁊c.
Die Dispoſition, die Eindruͤcke mehr vereiniget zu
laſſen, oder ſie ſelbſtthaͤtig zuſammenzubringen, hat auf
eine aͤhnliche Art ihre verſchiedene Dimenſionen. Das
Verhaͤltniß der Ausdehnung zu ihrer innern Staͤrke kann
auch hiebey verſchieden ſeyn. Man kann noch die Pro-
tenſion, die Staͤrke im Anhalten und Nachſetzen, als die
dritte Dimenſion hinzudenken, die aber in allen von glei-
cher Groͤße angenommen, oder auch zu der Jntenſion mit
gezogen werden mag. Wenn die Ausdehnung groͤßer
iſt, wobey denn die Jntenſion einige Grade weniger hat,
ſo iſt die Anlage da zu der ſtarken Empfindſamkeit.
Jſt dagegen die Jntenſion groͤßer, als die Ausdehnung,
ſo haben wir die Grundanlage, aus der die thaͤtigen und
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Ob aber das Verhaͤltniß der Jntenſion zu der Ex-
tenſion in der geſammten ſelbſtthaͤtigen Receptivi-
taͤt mit dem Verhaͤltniß in den gedachten Dispoſitionen,
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ſammenfalle, das getraue ich mich nicht zu bejahen.
Es ſcheinen die Beobachtungen vielmehr dagegen zu ſeyn.
Aber deſto ſicherer iſt die Folgerung, die auch ohne viele
Spekulationen einleuchtet, „daß es nur eine Verfuͤhrung
„des Herzens ſey, auf Mangel an Menſchenkenntniß
„gegruͤndet, wenn wir einen etwanigen Vorzug an unſern
„eigenen einſeitigen Talenten fuͤr einen gleich großen Vor-
„zug an geſammter Seelen-Geiſtes- und Menſchen-
„groͤße anſehen, und uns auf dieſelbige Staffel unter
„den Menſchen ſetzen, auf der wir vielleicht mit Recht
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 1. Leipzig, 1777, S. 729. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche01_1777/789>, abgerufen am 22.12.2024.
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