kungen auf uns. Eingeschränkter, unentwickelter, mehr in einander laufend und verwickelter kann die eine Gat- tung von Vorstellungen und Kenntnissen vor der andern wohl seyn, und doch muß auch hierbey auf manche Be- dingungen Rücksicht genommen werden, wenn die Ver- gleichung richtig gemacht werden soll; aber die Gattung macht nicht mehr noch minder eine Erkenntniß aus, das heißt, sie ist nicht mehr noch minder eine Seelenbeschaf- fenheit, die sich auf ihre Objekte analogisch beziehet, und die wir unterscheiden und bemerken, als die andere.
IV. Von der Jmmaterialität unsers Jchs.
1) Ueber den Begriff von der Jmmateriali- tät der Seele, und von einer substantiel- len Einheit. 2) Ob in der substantiellen Einheit eine Vielfachheit von Beschaffenheiten seyn könne? und inwiefern ihr eine ideel- le Ausdehnung zukommen könne? 3) Wie weit zunächst aus der beobachteten Einheit des Jchs auf die substantielle Einheit der Seele gefolgert werden könne? 4) Jn wie weit die Seelenaktus nur kollekti- ve solche Aktus seyn können. Die kollekti- ven Kräfte und Wirkungen setzen eine substantielle Einheit voraus, in der die Kollektion geschieht, und in Hinsicht auf welche sie nur solche Kräfte und Wirkungen sind, als sie sind. 5) Es ist ein Unterschied zwischen bloß kollek-
tiven
im Menſchen.
kungen auf uns. Eingeſchraͤnkter, unentwickelter, mehr in einander laufend und verwickelter kann die eine Gat- tung von Vorſtellungen und Kenntniſſen vor der andern wohl ſeyn, und doch muß auch hierbey auf manche Be- dingungen Ruͤckſicht genommen werden, wenn die Ver- gleichung richtig gemacht werden ſoll; aber die Gattung macht nicht mehr noch minder eine Erkenntniß aus, das heißt, ſie iſt nicht mehr noch minder eine Seelenbeſchaf- fenheit, die ſich auf ihre Objekte analogiſch beziehet, und die wir unterſcheiden und bemerken, als die andere.
IV. Von der Jmmaterialitaͤt unſers Jchs.
1) Ueber den Begriff von der Jmmateriali- taͤt der Seele, und von einer ſubſtantiel- len Einheit. 2) Ob in der ſubſtantiellen Einheit eine Vielfachheit von Beſchaffenheiten ſeyn koͤnne? und inwiefern ihr eine ideel- le Ausdehnung zukommen koͤnne? 3) Wie weit zunaͤchſt aus der beobachteten Einheit des Jchs auf die ſubſtantielle Einheit der Seele gefolgert werden koͤnne? 4) Jn wie weit die Seelenaktus nur kollekti- ve ſolche Aktus ſeyn koͤnnen. Die kollekti- ven Kraͤfte und Wirkungen ſetzen eine ſubſtantielle Einheit voraus, in der die Kollektion geſchieht, und in Hinſicht auf welche ſie nur ſolche Kraͤfte und Wirkungen ſind, als ſie ſind. 5) Es iſt ein Unterſchied zwiſchen bloß kollek-
tiven
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0205"n="175"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">im Menſchen.</hi></fw><lb/>
kungen auf uns. Eingeſchraͤnkter, unentwickelter, mehr<lb/>
in einander laufend und verwickelter kann die eine Gat-<lb/>
tung von Vorſtellungen und Kenntniſſen vor der andern<lb/>
wohl ſeyn, und doch muß auch hierbey auf manche Be-<lb/>
dingungen Ruͤckſicht genommen werden, wenn die Ver-<lb/>
gleichung richtig gemacht werden ſoll; aber die Gattung<lb/>
macht nicht mehr noch minder eine Erkenntniß aus, das<lb/>
heißt, ſie iſt nicht mehr noch minder eine Seelenbeſchaf-<lb/>
fenheit, die ſich auf ihre Objekte analogiſch beziehet, und<lb/>
die wir unterſcheiden und bemerken, als die andere.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq">IV.</hi><lb/>
Von der Jmmaterialitaͤt unſers Jchs.</head><lb/><argument><p><list><item>1) <hirendition="#fr">Ueber den Begriff von der <hirendition="#b">Jmmateriali-<lb/>
taͤt der Seele,</hi> und von einer <hirendition="#b">ſubſtantiel-<lb/>
len Einheit.</hi></hi></item><lb/><item>2) <hirendition="#fr">Ob in der <hirendition="#b">ſubſtantiellen Einheit</hi> eine<lb/><hirendition="#b">Vielfachheit von Beſchaffenheiten</hi>ſeyn<lb/>
koͤnne? und inwiefern ihr eine <hirendition="#b">ideel-<lb/>
le Ausdehnung</hi> zukommen <hirendition="#b">koͤnne?</hi></hi></item><lb/><item>3) <hirendition="#fr">Wie weit <hirendition="#b">zunaͤchſt</hi> aus der <hirendition="#b">beobachteten</hi><lb/>
Einheit des Jchs auf die <hirendition="#b">ſubſtantielle<lb/>
Einheit</hi> der Seele gefolgert werden koͤnne?</hi></item><lb/><item>4) <hirendition="#fr">Jn wie weit die Seelenaktus nur <hirendition="#b">kollekti-<lb/>
ve</hi>ſolche Aktus ſeyn koͤnnen. Die <hirendition="#b">kollekti-<lb/>
ven</hi> Kraͤfte und Wirkungen ſetzen eine<lb/><hirendition="#b">ſubſtantielle Einheit</hi> voraus, in der die<lb/><hirendition="#b">Kollektion</hi> geſchieht, und in Hinſicht auf<lb/>
welche ſie nur ſolche Kraͤfte und Wirkungen<lb/>ſind, als ſie ſind.</hi></item><lb/><item>5) <hirendition="#fr">Es iſt ein Unterſchied zwiſchen <hirendition="#b">bloß kollek-</hi></hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr"><hirendition="#b">tiven</hi></hi></fw><lb/></item></list></p></argument></div></div></body></text></TEI>
[175/0205]
im Menſchen.
kungen auf uns. Eingeſchraͤnkter, unentwickelter, mehr
in einander laufend und verwickelter kann die eine Gat-
tung von Vorſtellungen und Kenntniſſen vor der andern
wohl ſeyn, und doch muß auch hierbey auf manche Be-
dingungen Ruͤckſicht genommen werden, wenn die Ver-
gleichung richtig gemacht werden ſoll; aber die Gattung
macht nicht mehr noch minder eine Erkenntniß aus, das
heißt, ſie iſt nicht mehr noch minder eine Seelenbeſchaf-
fenheit, die ſich auf ihre Objekte analogiſch beziehet, und
die wir unterſcheiden und bemerken, als die andere.
IV.
Von der Jmmaterialitaͤt unſers Jchs.
1) Ueber den Begriff von der Jmmateriali-
taͤt der Seele, und von einer ſubſtantiel-
len Einheit.
2) Ob in der ſubſtantiellen Einheit eine
Vielfachheit von Beſchaffenheiten ſeyn
koͤnne? und inwiefern ihr eine ideel-
le Ausdehnung zukommen koͤnne?
3) Wie weit zunaͤchſt aus der beobachteten
Einheit des Jchs auf die ſubſtantielle
Einheit der Seele gefolgert werden koͤnne?
4) Jn wie weit die Seelenaktus nur kollekti-
ve ſolche Aktus ſeyn koͤnnen. Die kollekti-
ven Kraͤfte und Wirkungen ſetzen eine
ſubſtantielle Einheit voraus, in der die
Kollektion geſchieht, und in Hinſicht auf
welche ſie nur ſolche Kraͤfte und Wirkungen
ſind, als ſie ſind.
5) Es iſt ein Unterſchied zwiſchen bloß kollek-
tiven
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 2. Leipzig, 1777, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche02_1777/205>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.