ceptionem), und wird von innen wieder herausgebracht, wenn eine neue Form entstehet, und das Ganze vergrös- sert wird. Die äußere Figur kann entweder zugleich verändert werden, oder dieselbige bleiben. Daß die Erzeugung der Thiere und Pflanzen die Jutussusce- ption der Nahrung erfodere, und von innen heraus ge- schehe, behauptet sowohl Hr. Wolf als Hr. Bonnet. Es giebt auch keine Beobachtung bey organischen Er- zeugungen aus einem Keim, die auf ein bloßes Anse- tzen von außen, oder eine bloße Juxtaposition der nährenden Partikeln zu den geformten, hinführet.
Jn dem Jnnern müssen freylich die nährenden Par- tikeln sich an die daselbst vorhandenen ansetzen. Das Eindringen der Nahrung in die Elemente des Keims kann nicht weiter gehen, als diese letztern Zwischenräum- chen haben. Sind sie bis ins Unendliche hin locker, so kann die Einsaugung ins Unendliche gehen. Die letz- ten Elemente der Materie sind undurchdringlich, und ihre Verbindung bestehet in einer Nebenansetzung, die mit wechselseitiger Wirkung auf einander verbunden ist. Jn den Keimen, als schon geformten Ganzen, gehen die neuen Theile, die äußerlich sichtbar werden, von innen heraus. Dieß ist ein allgemeiner Erfahrungssatz.
Von der Entstehung der Formen durch das äußere Ansetzen haben wir Beyspiele, in dem Anschießen der Krystalle und in andern unorganischen Bildungen, aber keine bey den organisirten Körpern. Aber dennoch leh- ret uns auch hier das Zusammenwachsen der Wunden in den Thieren und Bäumen, ingleichen die organischen Pfropfungen in den Pflanzen, das Aufsetzen des Hah- nensporns auf seinem Kamm und dergleichen, daß zween organische Körper zuerst von außen mit einander zusam- menkleben und anhängen, dann sich jeder von innen her entwickeln, und darauf eigentlich zusammenwachsen und Ein organisches Ganze ausmachen, davon ein Theil als
ein
und Entwickelung des Menſchen.
ceptionem), und wird von innen wieder herausgebracht, wenn eine neue Form entſtehet, und das Ganze vergroͤſ- ſert wird. Die aͤußere Figur kann entweder zugleich veraͤndert werden, oder dieſelbige bleiben. Daß die Erzeugung der Thiere und Pflanzen die Jutusſuſce- ption der Nahrung erfodere, und von innen heraus ge- ſchehe, behauptet ſowohl Hr. Wolf als Hr. Bonnet. Es giebt auch keine Beobachtung bey organiſchen Er- zeugungen aus einem Keim, die auf ein bloßes Anſe- tzen von außen, oder eine bloße Juxtapoſition der naͤhrenden Partikeln zu den geformten, hinfuͤhret.
Jn dem Jnnern muͤſſen freylich die naͤhrenden Par- tikeln ſich an die daſelbſt vorhandenen anſetzen. Das Eindringen der Nahrung in die Elemente des Keims kann nicht weiter gehen, als dieſe letztern Zwiſchenraͤum- chen haben. Sind ſie bis ins Unendliche hin locker, ſo kann die Einſaugung ins Unendliche gehen. Die letz- ten Elemente der Materie ſind undurchdringlich, und ihre Verbindung beſtehet in einer Nebenanſetzung, die mit wechſelſeitiger Wirkung auf einander verbunden iſt. Jn den Keimen, als ſchon geformten Ganzen, gehen die neuen Theile, die aͤußerlich ſichtbar werden, von innen heraus. Dieß iſt ein allgemeiner Erfahrungsſatz.
Von der Entſtehung der Formen durch das aͤußere Anſetzen haben wir Beyſpiele, in dem Anſchießen der Kryſtalle und in andern unorganiſchen Bildungen, aber keine bey den organiſirten Koͤrpern. Aber dennoch leh- ret uns auch hier das Zuſammenwachſen der Wunden in den Thieren und Baͤumen, ingleichen die organiſchen Pfropfungen in den Pflanzen, das Aufſetzen des Hah- nenſporns auf ſeinem Kamm und dergleichen, daß zween organiſche Koͤrper zuerſt von außen mit einander zuſam- menkleben und anhaͤngen, dann ſich jeder von innen her entwickeln, und darauf eigentlich zuſammenwachſen und Ein organiſches Ganze ausmachen, davon ein Theil als
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und Entwickelung des Menſchen.
ceptionem), und wird von innen wieder herausgebracht,
wenn eine neue Form entſtehet, und das Ganze vergroͤſ-
ſert wird. Die aͤußere Figur kann entweder zugleich
veraͤndert werden, oder dieſelbige bleiben. Daß die
Erzeugung der Thiere und Pflanzen die Jutusſuſce-
ption der Nahrung erfodere, und von innen heraus ge-
ſchehe, behauptet ſowohl Hr. Wolf als Hr. Bonnet.
Es giebt auch keine Beobachtung bey organiſchen Er-
zeugungen aus einem Keim, die auf ein bloßes Anſe-
tzen von außen, oder eine bloße Juxtapoſition der
naͤhrenden Partikeln zu den geformten, hinfuͤhret.
Jn dem Jnnern muͤſſen freylich die naͤhrenden Par-
tikeln ſich an die daſelbſt vorhandenen anſetzen. Das
Eindringen der Nahrung in die Elemente des Keims
kann nicht weiter gehen, als dieſe letztern Zwiſchenraͤum-
chen haben. Sind ſie bis ins Unendliche hin locker, ſo
kann die Einſaugung ins Unendliche gehen. Die letz-
ten Elemente der Materie ſind undurchdringlich, und
ihre Verbindung beſtehet in einer Nebenanſetzung, die
mit wechſelſeitiger Wirkung auf einander verbunden iſt.
Jn den Keimen, als ſchon geformten Ganzen, gehen
die neuen Theile, die aͤußerlich ſichtbar werden, von
innen heraus. Dieß iſt ein allgemeiner Erfahrungsſatz.
Von der Entſtehung der Formen durch das aͤußere
Anſetzen haben wir Beyſpiele, in dem Anſchießen der
Kryſtalle und in andern unorganiſchen Bildungen, aber
keine bey den organiſirten Koͤrpern. Aber dennoch leh-
ret uns auch hier das Zuſammenwachſen der Wunden
in den Thieren und Baͤumen, ingleichen die organiſchen
Pfropfungen in den Pflanzen, das Aufſetzen des Hah-
nenſporns auf ſeinem Kamm und dergleichen, daß zween
organiſche Koͤrper zuerſt von außen mit einander zuſam-
menkleben und anhaͤngen, dann ſich jeder von innen her
entwickeln, und darauf eigentlich zuſammenwachſen und
Ein organiſches Ganze ausmachen, davon ein Theil als
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 2. Leipzig, 1777, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche02_1777/525>, abgerufen am 22.11.2024.
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