Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809.Arbeit des Gespanns. Hauptgespann in keiner energischen Wirthschaft Statt. Ein Nebengespann auf dieseWeise zu erhalten, welches gewöhnlich nur leichtere Arbeiten thut, haben einige nach ihrer Lokalität vortheilhaft erachtet. Allein es hat nun keinen Zweifel mehr, daß auch Pferde in voller Kraft ohne §. 174. Kosten der Wenn Ochsen in gutem Stande erhalten werden sollen, so müssen sie an trocke- Arbeit des Geſpanns. Hauptgeſpann in keiner energiſchen Wirthſchaft Statt. Ein Nebengeſpann auf dieſeWeiſe zu erhalten, welches gewoͤhnlich nur leichtere Arbeiten thut, haben einige nach ihrer Lokalitaͤt vortheilhaft erachtet. Allein es hat nun keinen Zweifel mehr, daß auch Pferde in voller Kraft ohne §. 174. Koſten der Wenn Ochſen in gutem Stande erhalten werden ſollen, ſo muͤſſen ſie an trocke- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0154" n="124"/><fw place="top" type="header">Arbeit des Geſpanns.</fw><lb/> Hauptgeſpann in keiner energiſchen Wirthſchaft Statt. Ein Nebengeſpann auf dieſe<lb/> Weiſe zu erhalten, welches gewoͤhnlich nur leichtere Arbeiten thut, haben einige<lb/> nach ihrer Lokalitaͤt vortheilhaft erachtet.</p><lb/> <p>Allein es hat nun keinen Zweifel mehr, daß auch Pferde in voller Kraft ohne<lb/> alles Korn durch ſolche Futterungsmittel, die dem Landwirthe weit weniger koſten,<lb/> erhalten werden koͤnnen: im Sommer mit gruͤnem Klee, Wicken u. dergl., im Win-<lb/> ter mit Kartoffeln, Moͤhren und verſchiedenen andern nahrhaften Wurzelgewaͤchſen.<lb/> Wenn gleich davon eine ſo große Quantitaͤt gegeben werden muß, daß nach dem ſtaͤd-<lb/> tiſchen Preiſe der letztern kein Vortheil dabei zu ſeyn ſcheint, ſo kommen ſie doch dem<lb/> Landwirthe gegen das Getreide viel wohlfeiler zu ſtehen, und werden wegen der groͤ-<lb/> ßern Schwierigkeit des Verfahrens vortheilhafter auf dem Hofe konſumirt. Die Ge-<lb/> deihlichkeit dieſer Futterungsart iſt durch große Verſuche außer allem Zweifel geſetzt,<lb/> und nach ihrer Einfuͤhrung wird die Sache zwiſchen Ochſen und Pferden vielleicht ein<lb/> anderes Anſehn bekommen. Die Methode dieſer Futterung wird an ihrem Orte aus-<lb/> einandergeſetzt werden.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 174.</head><lb/> <p><note place="left">Koſten der<lb/> Ochſen.</note>Die Futterung der Ochſen wird in ihrer Qualitaͤt und Quantitaͤt ſehr verſchieden<lb/> eingerichtet. In den gewoͤhnlichen Wirthſchaften, wo man die Ochſen nur einen<lb/> Theil des Jahres gebraucht, und wo es uͤberhaupt an Winterfutterung fehlt, iſt dieſe<lb/> aͤußerſt kaͤrglich eingerichtet. Sie erhalten in den Wintermonaten faſt bloßes Stroh,<lb/> und nur, wenn gegen das Fruͤhjahr die Arbeit angehen ſoll, geſteht man ihnen etwas<lb/> Heu zu, welches auf 12, hoͤchſtens 16 Centner <hi rendition="#aq">per</hi> Kopf berechnet wird. Oft muͤſ-<lb/> ſen ſie zwar, um ihnen gegen die Arbeitszeit auf die Beine zu helfen, darneben noch<lb/> etwas Koͤrner oder Koͤrner enthaltenden Spreu haben, erholen ſich aber dennoch auf<lb/> der Weide erſt wieder. Von dieſer Haltung der Ochſen kann bei einer guten Oekono-<lb/> mie nicht die Rede ſeyn, obwohl ſie in manchen Wirthſchaftsanſchlaͤgen auf dieſe<lb/> Weiſe angegeben, ihre Arbeit dann aber auch ſehr geringe berechnet wird.</p><lb/> <p>Wenn Ochſen in gutem Stande erhalten werden ſollen, ſo muͤſſen ſie an trocke-<lb/> ner Futterung taͤglich 22 Pfund Heu im Durchſchnitt haben, und folglich auf den<lb/> Ochſen ungefaͤhr 40 Centner berechnet werden. Erhalten ſie viele Spreu und Ueber-<lb/> kehr, ſo kann man mit 30 Centner auf den Ochſen ausreichen. Hierbei aber bleiben<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0154]
Arbeit des Geſpanns.
Hauptgeſpann in keiner energiſchen Wirthſchaft Statt. Ein Nebengeſpann auf dieſe
Weiſe zu erhalten, welches gewoͤhnlich nur leichtere Arbeiten thut, haben einige
nach ihrer Lokalitaͤt vortheilhaft erachtet.
Allein es hat nun keinen Zweifel mehr, daß auch Pferde in voller Kraft ohne
alles Korn durch ſolche Futterungsmittel, die dem Landwirthe weit weniger koſten,
erhalten werden koͤnnen: im Sommer mit gruͤnem Klee, Wicken u. dergl., im Win-
ter mit Kartoffeln, Moͤhren und verſchiedenen andern nahrhaften Wurzelgewaͤchſen.
Wenn gleich davon eine ſo große Quantitaͤt gegeben werden muß, daß nach dem ſtaͤd-
tiſchen Preiſe der letztern kein Vortheil dabei zu ſeyn ſcheint, ſo kommen ſie doch dem
Landwirthe gegen das Getreide viel wohlfeiler zu ſtehen, und werden wegen der groͤ-
ßern Schwierigkeit des Verfahrens vortheilhafter auf dem Hofe konſumirt. Die Ge-
deihlichkeit dieſer Futterungsart iſt durch große Verſuche außer allem Zweifel geſetzt,
und nach ihrer Einfuͤhrung wird die Sache zwiſchen Ochſen und Pferden vielleicht ein
anderes Anſehn bekommen. Die Methode dieſer Futterung wird an ihrem Orte aus-
einandergeſetzt werden.
§. 174.
Die Futterung der Ochſen wird in ihrer Qualitaͤt und Quantitaͤt ſehr verſchieden
eingerichtet. In den gewoͤhnlichen Wirthſchaften, wo man die Ochſen nur einen
Theil des Jahres gebraucht, und wo es uͤberhaupt an Winterfutterung fehlt, iſt dieſe
aͤußerſt kaͤrglich eingerichtet. Sie erhalten in den Wintermonaten faſt bloßes Stroh,
und nur, wenn gegen das Fruͤhjahr die Arbeit angehen ſoll, geſteht man ihnen etwas
Heu zu, welches auf 12, hoͤchſtens 16 Centner per Kopf berechnet wird. Oft muͤſ-
ſen ſie zwar, um ihnen gegen die Arbeitszeit auf die Beine zu helfen, darneben noch
etwas Koͤrner oder Koͤrner enthaltenden Spreu haben, erholen ſich aber dennoch auf
der Weide erſt wieder. Von dieſer Haltung der Ochſen kann bei einer guten Oekono-
mie nicht die Rede ſeyn, obwohl ſie in manchen Wirthſchaftsanſchlaͤgen auf dieſe
Weiſe angegeben, ihre Arbeit dann aber auch ſehr geringe berechnet wird.
Koſten der
Ochſen.
Wenn Ochſen in gutem Stande erhalten werden ſollen, ſo muͤſſen ſie an trocke-
ner Futterung taͤglich 22 Pfund Heu im Durchſchnitt haben, und folglich auf den
Ochſen ungefaͤhr 40 Centner berechnet werden. Erhalten ſie viele Spreu und Ueber-
kehr, ſo kann man mit 30 Centner auf den Ochſen ausreichen. Hierbei aber bleiben
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |