Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809.Verhältniß der Düngung, 1 Scheffel Kartoffeln in der Nahrhaftigkeit 50 Pfund Heu gleich zusetzen. Hiermitstimmen auch fast alle mit der Kartoffelmast im Großen gemachten Bemerkungen über- ein. Denn wenn ein Mastochse täglich 60 Pfund einer nicht gar zu wässrigen Kar- toffelart erhält, so gedeiht er dabei eben so gut, wie bei 30 Pfund Heu. Die Runkelrüben hatten nur 8 Prozent solcher Stoffe, die man mit Sicherheit Die Rotabaga enthielt 12 Prozent bestimmt nahrhafter Theile und noch 3 Pro- Demnach glichen sich also in der Nahrhaftigkeit 100 Pfund Heu, 200 Pfund Die beiden letztern liefern aber beträchtlich vieles Kraut, was mit verfuttert Die genaue Untersuchung der Wasserrüben hatte Einhof nicht vollendet. Er Auch in Ansehung der Möhren oder Karotten, die zwar viele wässrige Theile, Der Weißkohl oder das Kraut ist noch nicht untersucht, wird aber nach den Er- Verhaͤltniß der Duͤngung, 1 Scheffel Kartoffeln in der Nahrhaftigkeit 50 Pfund Heu gleich zuſetzen. Hiermitſtimmen auch faſt alle mit der Kartoffelmaſt im Großen gemachten Bemerkungen uͤber- ein. Denn wenn ein Maſtochſe taͤglich 60 Pfund einer nicht gar zu waͤſſrigen Kar- toffelart erhaͤlt, ſo gedeiht er dabei eben ſo gut, wie bei 30 Pfund Heu. Die Runkelruͤben hatten nur 8 Prozent ſolcher Stoffe, die man mit Sicherheit Die Rotabaga enthielt 12 Prozent beſtimmt nahrhafter Theile und noch 3 Pro- Demnach glichen ſich alſo in der Nahrhaftigkeit 100 Pfund Heu, 200 Pfund Die beiden letztern liefern aber betraͤchtlich vieles Kraut, was mit verfuttert Die genaue Unterſuchung der Waſſerruͤben hatte Einhof nicht vollendet. Er Auch in Anſehung der Moͤhren oder Karotten, die zwar viele waͤſſrige Theile, Der Weißkohl oder das Kraut iſt noch nicht unterſucht, wird aber nach den Er- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0306" n="262"/><fw place="top" type="header">Verhaͤltniß der Duͤngung,</fw><lb/> 1 Scheffel Kartoffeln in der Nahrhaftigkeit 50 Pfund Heu gleich zuſetzen. Hiermit<lb/> ſtimmen auch faſt alle mit der Kartoffelmaſt im Großen gemachten Bemerkungen uͤber-<lb/> ein. Denn wenn ein Maſtochſe taͤglich 60 Pfund einer nicht gar zu waͤſſrigen Kar-<lb/> toffelart erhaͤlt, ſo gedeiht er dabei eben ſo gut, wie bei 30 Pfund Heu.</p><lb/> <p>Die Runkelruͤben hatten nur 8 Prozent ſolcher Stoffe, die man mit Sicherheit<lb/> als nahrhaft annehmen kann, und 4 Prozent ſchwer zerſetzbare Faſer. Da es in<lb/> Anſehung der letztern noch unentſchieden iſt, in wiefern ſie zur Nahrung beitragen<lb/> koͤnne, ſo nehmen wir ihre naͤhrende Kraft zu 10 Prozent an.</p><lb/> <p>Die Rotabaga enthielt 12 Prozent beſtimmt nahrhafter Theile und noch 3 Pro-<lb/> zent ſchwer zerſetzbare Faſer. Mit ihr koͤmmt wahrſcheinlich die Steck- oder Kohl-<lb/> ruͤbe uͤberein.</p><lb/> <p>Demnach glichen ſich alſo in der Nahrhaftigkeit 100 Pfund Heu, 200 Pfund<lb/> Kartoffeln, 500 Pfund Runkeln und 370 Pfund Rotabaga.</p><lb/> <p>Die beiden letztern liefern aber betraͤchtlich vieles Kraut, was mit verfuttert<lb/> wird; die Runkeln am meiſten, aber es iſt ſehr waͤſſerig und faſerig. Die Rotabaga<lb/> wenigeres, aber vielen Eiweißſtoff enthaltendes und deshalb nahrhaſteres. Wenn<lb/> wir bei der Berechnung dieſer Wurzeln das Kraut ungewogen zugeben, ſo koͤnnen<lb/> wir ohne Bedenken annehmen, daß 460 Pfund Runkeln und 350 Pfund Rotabaga<lb/> 100 Pfund Heu und 200 Pfund Kartoffeln gleich kommen.</p><lb/> <p>Die genaue Unterſuchung der Waſſerruͤben hatte <hi rendition="#g"><persName>Einhof</persName></hi> nicht vollendet. Er<lb/> fand jedoch nach oberflaͤchlicher Unterſuchung und einer beſonders mit der Rotabaga<lb/> angeſtellten Vergleichung, daß ſie ſich wie 2 zu 3 in Anſehung der naͤhrenden Stoffe<lb/> zu einander verhielten. Demnach waͤren 525 Pfund gleich 100 Pfund Heu.</p><lb/> <p>Auch in Anſehung der Moͤhren oder Karotten, die zwar viele waͤſſrige Theile,<lb/> aber auch ſehr vielen nahrhaften Eiweis- und Zuckerſtoff enthalten, koͤnnen wir nach<lb/><persName>Einhofs</persName> vorlaͤufigen Unterſuchungen und nach den bei der Maſtung gemachten Beob-<lb/> achtungen annehmen, daß ſie zu den Kartoffeln in dem Verhaͤltniſſe wie 3 zu 4 ſtehen.<lb/> Es waͤren alſo 266⅔ Pfund gleich 100 Pfund Heu.</p><lb/> <p>Der Weißkohl oder das Kraut iſt noch nicht unterſucht, wird aber nach den Er-<lb/> fahrungen bei der Maſtung gegen die Kartoffeln wie 1 zu 3 angenommen. 600 Pfund<lb/> Weißkohl ſind alſo gleich 100 Pfund Heu.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [262/0306]
Verhaͤltniß der Duͤngung,
1 Scheffel Kartoffeln in der Nahrhaftigkeit 50 Pfund Heu gleich zuſetzen. Hiermit
ſtimmen auch faſt alle mit der Kartoffelmaſt im Großen gemachten Bemerkungen uͤber-
ein. Denn wenn ein Maſtochſe taͤglich 60 Pfund einer nicht gar zu waͤſſrigen Kar-
toffelart erhaͤlt, ſo gedeiht er dabei eben ſo gut, wie bei 30 Pfund Heu.
Die Runkelruͤben hatten nur 8 Prozent ſolcher Stoffe, die man mit Sicherheit
als nahrhaft annehmen kann, und 4 Prozent ſchwer zerſetzbare Faſer. Da es in
Anſehung der letztern noch unentſchieden iſt, in wiefern ſie zur Nahrung beitragen
koͤnne, ſo nehmen wir ihre naͤhrende Kraft zu 10 Prozent an.
Die Rotabaga enthielt 12 Prozent beſtimmt nahrhafter Theile und noch 3 Pro-
zent ſchwer zerſetzbare Faſer. Mit ihr koͤmmt wahrſcheinlich die Steck- oder Kohl-
ruͤbe uͤberein.
Demnach glichen ſich alſo in der Nahrhaftigkeit 100 Pfund Heu, 200 Pfund
Kartoffeln, 500 Pfund Runkeln und 370 Pfund Rotabaga.
Die beiden letztern liefern aber betraͤchtlich vieles Kraut, was mit verfuttert
wird; die Runkeln am meiſten, aber es iſt ſehr waͤſſerig und faſerig. Die Rotabaga
wenigeres, aber vielen Eiweißſtoff enthaltendes und deshalb nahrhaſteres. Wenn
wir bei der Berechnung dieſer Wurzeln das Kraut ungewogen zugeben, ſo koͤnnen
wir ohne Bedenken annehmen, daß 460 Pfund Runkeln und 350 Pfund Rotabaga
100 Pfund Heu und 200 Pfund Kartoffeln gleich kommen.
Die genaue Unterſuchung der Waſſerruͤben hatte Einhof nicht vollendet. Er
fand jedoch nach oberflaͤchlicher Unterſuchung und einer beſonders mit der Rotabaga
angeſtellten Vergleichung, daß ſie ſich wie 2 zu 3 in Anſehung der naͤhrenden Stoffe
zu einander verhielten. Demnach waͤren 525 Pfund gleich 100 Pfund Heu.
Auch in Anſehung der Moͤhren oder Karotten, die zwar viele waͤſſrige Theile,
aber auch ſehr vielen nahrhaften Eiweis- und Zuckerſtoff enthalten, koͤnnen wir nach
Einhofs vorlaͤufigen Unterſuchungen und nach den bei der Maſtung gemachten Beob-
achtungen annehmen, daß ſie zu den Kartoffeln in dem Verhaͤltniſſe wie 3 zu 4 ſtehen.
Es waͤren alſo 266⅔ Pfund gleich 100 Pfund Heu.
Der Weißkohl oder das Kraut iſt noch nicht unterſucht, wird aber nach den Er-
fahrungen bei der Maſtung gegen die Kartoffeln wie 1 zu 3 angenommen. 600 Pfund
Weißkohl ſind alſo gleich 100 Pfund Heu.
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