Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809.Begründung der Lehre. §. 19. Erfahrungen machen wir, entweder durch bloße Beobachtung, indem wir die von selbst zusammentreffenden Körper und Versuche, indem wir wohlbekannte Dinge in genau bestimmten Verhält- Ein Versuch ist eine der Natur vorgelegte Frage, worauf sie, wenn er gehörig §. 20. Die Kunst, Versuche anzustellen, hat man fast zuerst im vorigen JahrhunderteVersuche. §. 21. Es verdient aber keinesweges den Namen eines Versuchs, wenn man mehrere §. 22. Ganz vollkommen und reine Versuche sind fast nur in einem isolirten Raume, Erster Theil. B
Begruͤndung der Lehre. §. 19. Erfahrungen machen wir, entweder durch bloße Beobachtung, indem wir die von ſelbſt zuſammentreffenden Koͤrper und Verſuche, indem wir wohlbekannte Dinge in genau beſtimmten Verhaͤlt- Ein Verſuch iſt eine der Natur vorgelegte Frage, worauf ſie, wenn er gehoͤrig §. 20. Die Kunſt, Verſuche anzuſtellen, hat man faſt zuerſt im vorigen JahrhunderteVerſuche. §. 21. Es verdient aber keinesweges den Namen eines Verſuchs, wenn man mehrere §. 22. Ganz vollkommen und reine Verſuche ſind faſt nur in einem iſolirten Raume, Erſter Theil. B
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Begruͤndung der Lehre.
§. 19.
Erfahrungen machen wir, entweder durch bloße
Beobachtung, indem wir die von ſelbſt zuſammentreffenden Koͤrper und
Potenzen und deren Einwirkung auf einander gehoͤrig beachten, und das Reſultat
bemerken; oder durch
Verſuche, indem wir wohlbekannte Dinge in genau beſtimmten Verhaͤlt-
niſſen zuſammenbringen, ihre Wechſelwirkung beachten, und dabei moͤglichſt verhuͤ-
ten, daß nichts Fremdes oder Unbekanntes, was Einfluß auf den Erfolg haben kann,
ſich einmiſche.
Ein Verſuch iſt eine der Natur vorgelegte Frage, worauf ſie, wenn er gehoͤrig
eingerichtet iſt, durchaus eine Antwort — ſey es auch nur durch Ja oder Nein —
geben muß.
§. 20.
Die Kunſt, Verſuche anzuſtellen, hat man faſt zuerſt im vorigen Jahrhunderte
richtig kennen gelernt und ausgebildet. Auf dieſelbe gruͤndet ſich jedoch vorzuͤglich
die Gewalt des Menſchen uͤber die materielle Welt, und er kann dieſe um ſo weiter
ausdehnen, je mehr er jene Kunſt vervollkommnet und in Ausuͤbung bringt.
Verſuche.
§. 21.
Es verdient aber keinesweges den Namen eines Verſuchs, wenn man mehrere
Stoffe und Potenzen, unbeſtimmt und ungemeſſen, und ohne den Einfluß fremder
abzuſchneiden, auf einander wirken laͤßt und den Erfolg bemerkt. Solcher ſogenann-
ten Proben haben wir freilich viele, und es iſt auch allerdings manches Wichtige und
Nuͤtzliche dadurch zufaͤllig entdeckt worden, in den fruͤheren Perioden der Naturfor-
ſchung. Aber nie erfuhr man dadurch das, was man gerade wiſſen wollte, und
worauf es ankam, und Millionen wurden fruchtlos angeſtellt, bevor man eine Ent-
deckung machte.
§. 22.
Ganz vollkommen und reine Verſuche ſind faſt nur in einem iſolirten Raume,
unter der Klocke des Naturforſchers und im Laboratorium des Chemikers moͤglich.
Sie liegen außer dem Wirkungskreiſe des eigentlichen Landwirths, ihre Erforſchung,
Erſter Theil. B
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