Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Die Bittererde. Kalkluft nicht tief unter der Oberfläche in Adern. So wie er an die Luft kommt,ist er schmierig. Man läßt ihn aber an der Luft erhärten, und schneidet und bohret Pfeifenköpfe daraus, die nach Constantinopel verkauft, dort gefärbt oder in Wachs und Oel gesiedet werden. Dann kommen sie zu uns, und erleiden eine Umarbeitung. Aus dem Abfalle macht man die unächten Köpfe. Er besitzt ungeachtet seiner Weich- heit starken Zusammenhang, und ist daher weniger zersprengbar, wie andere Fossilien. Außerdem sind das starke Anhängen an die Zunge und seine specifische Leichtigkeit charakteristische Kennzeichen von ihm. Nach Wiegleb besteht er aus gleichen Theilen Bittererde und Kieselerde. Er soll auch in Spanien, unweit Madrid, ferner in Un- garn und Nordamerika vorkommen. Das Eisen. §. 105. Das Eisen ist im Boden, wie wir schon beim Thon erwähnten, häufig und inEisengehalt Es findet sich nämlich als säurefreies Oxyd in verschiedenen Graden der Oxyda- Ferner finden wir kohlensaures Eisenoxyd in manchen Lehmarten. Auch dieses Endlich finden wir das Eisen mit Schwefel- und Phosphorsäure verbunden im Zweiter Theil. O
Die Bittererde. Kalkluft nicht tief unter der Oberflaͤche in Adern. So wie er an die Luft kommt,iſt er ſchmierig. Man laͤßt ihn aber an der Luft erhaͤrten, und ſchneidet und bohret Pfeifenkoͤpfe daraus, die nach Conſtantinopel verkauft, dort gefaͤrbt oder in Wachs und Oel geſiedet werden. Dann kommen ſie zu uns, und erleiden eine Umarbeitung. Aus dem Abfalle macht man die unaͤchten Koͤpfe. Er beſitzt ungeachtet ſeiner Weich- heit ſtarken Zuſammenhang, und iſt daher weniger zerſprengbar, wie andere Foſſilien. Außerdem ſind das ſtarke Anhaͤngen an die Zunge und ſeine ſpecifiſche Leichtigkeit charakteriſtiſche Kennzeichen von ihm. Nach Wiegleb beſteht er aus gleichen Theilen Bittererde und Kieſelerde. Er ſoll auch in Spanien, unweit Madrid, ferner in Un- garn und Nordamerika vorkommen. Das Eiſen. §. 105. Das Eiſen iſt im Boden, wie wir ſchon beim Thon erwaͤhnten, haͤufig und inEiſengehalt Es findet ſich naͤmlich als ſaͤurefreies Oxyd in verſchiedenen Graden der Oxyda- Ferner finden wir kohlenſaures Eiſenoxyd in manchen Lehmarten. Auch dieſes Endlich finden wir das Eiſen mit Schwefel- und Phosphorſaͤure verbunden im Zweiter Theil. O
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Die Bittererde.
Kalkluft nicht tief unter der Oberflaͤche in Adern. So wie er an die Luft kommt,
iſt er ſchmierig. Man laͤßt ihn aber an der Luft erhaͤrten, und ſchneidet und bohret
Pfeifenkoͤpfe daraus, die nach Conſtantinopel verkauft, dort gefaͤrbt oder in Wachs
und Oel geſiedet werden. Dann kommen ſie zu uns, und erleiden eine Umarbeitung.
Aus dem Abfalle macht man die unaͤchten Koͤpfe. Er beſitzt ungeachtet ſeiner Weich-
heit ſtarken Zuſammenhang, und iſt daher weniger zerſprengbar, wie andere Foſſilien.
Außerdem ſind das ſtarke Anhaͤngen an die Zunge und ſeine ſpecifiſche Leichtigkeit
charakteriſtiſche Kennzeichen von ihm. Nach Wiegleb beſteht er aus gleichen Theilen
Bittererde und Kieſelerde. Er ſoll auch in Spanien, unweit Madrid, ferner in Un-
garn und Nordamerika vorkommen.
Das Eiſen.
§. 105.
Das Eiſen iſt im Boden, wie wir ſchon beim Thon erwaͤhnten, haͤufig und in
verſchiedener Geſtalt enthalten.
Eiſengehalt
des Bodens.
Es findet ſich naͤmlich als ſaͤurefreies Oxyd in verſchiedenen Graden der Oxyda-
tion in weißer, gruͤner, ſchwarzer, rother Farbe, mit der Thonerde gemengt und inni-
ger damit verbunden, und iſt die Urſach der verſchiedenen Farbe alles Thons. Wir
koͤnnen bis jetzt noch nichts beſtimmtes daruͤber angeben, ob und welchen Einfluß es
auf die Vegetation und Guͤte des Bodens habe. Der Oxydationsgrad ſcheint nach
allen Beobachtungen keine Verſchiedenheit zu machen, und deshalb iſt die Farbe des
Bodens, in ſofern ſie von ſelbigen abhaͤngt, gleichguͤltig.
Ferner finden wir kohlenſaures Eiſenoxyd in manchen Lehmarten. Auch dieſes
ſcheint gleichguͤltig, wenigſtens unſchaͤdlich. Durch Uebergießung mit ſtaͤrkern Saͤu-
ren entweicht die Kohlenſaͤure mit Aufbrauſen, eben ſo wie die aus dem Kalke, und
deshalb iſt dieſes Aufbrauſen, welches manche als ein ſicheres Zeichen des Kalk- oder
Mergelhalts angenommen haben, truͤglich.
Endlich finden wir das Eiſen mit Schwefel- und Phosphorſaͤure verbunden im
Boden, jedoch minder haͤufig. Mit der erſtern macht es die Subſtanz, die man
gewoͤhnlich Vitriol nennt, und den Boden, worin es ſich findet, deshalb Vitriol-
ſchen Boden. Dieſe Materie findet ſich nur da, wo Schwefelkieſe vorhanden ſind,
Zweiter Theil. O
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