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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.

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Bemerkungen.
Brache um 1 Scheffel per Morgen zurückschlüge. 10 Grad weniger Kraft be-
gründet diesen Rückschlag noch nicht, wohl aber 20 Grad. Denn von 20 Grad
ziehet der Rocken 5 Grad an, und giebt daraus 1 Scheffel; folglich von 20 Grad
weniger Kraft auch 1 Scheffel Ertrag weniger: in demselben Verhältnisse die
Sömmerung von den übrig bleibenden 15 Grad. Daher setze ich ihre positive Er-
schöpfung auf 10 Grad, und zwar im allgemeinen, und ohne Rücksicht auf ihren
stärkeren oder schwächeren Ertrag, weil die Erfahrung lehrt, daß sie den Acker
um so weniger verschlechtern, je besser sie stehen. Einige aufmerksame Beobachter
haben die Bemerkung gemacht, daß wenn die Winterung nach den Erbsen gut
stehe, und dem Brachrocken nichts nachgebe, die darauf folgende Sömmerung
um so mehr zurückschlage; weshalb sie auf den Fall nicht Gerste, sondern Hafer
einsäen.

In Ansehung der Kraftzunahme, welche der Boden durch die Dreeschweide
erhält, können ebenfalls genauere Bestimmungen statt finden, indem nach der
Kraft, worin der Boden niedergelegt wird, der Graswuchs oder die Reichhaltig-
keit der Weide verschieden seyn, mithin aus der Stärke des Rasens und des Wei-
dedüngers ein höherer oder geringerer Kraftzusatz erfolgen muß. Man könnte
dieses bestimmen:

a) nach dem umgekehrten Verhältnisse des Flächeninhalts, der zu einer vol-
len Kuhweide erfordert wird.

Wenn 3 1/3 Morgen auf eine Kuhweide kommen = 10 Grad.
-- 3 -- -- -- -- -- = 11 --
-- 2 2/3 -- -- -- -- -- = 12 --
-- 2 1/3 -- -- -- -- -- = 13 --
-- 2 -- -- -- -- -- = 14 --

Dagegen:

Wenn 3 2/3 Morgen auf eine Kuhweide kommen = 8 Grad.
-- 4 -- -- -- -- -- = 6 --
-- 4 1/3 -- -- -- -- -- = 4 --

Bemerkungen.
Brache um 1 Scheffel per Morgen zuruͤckſchluͤge. 10 Grad weniger Kraft be-
gruͤndet dieſen Ruͤckſchlag noch nicht, wohl aber 20 Grad. Denn von 20 Grad
ziehet der Rocken 5 Grad an, und giebt daraus 1 Scheffel; folglich von 20 Grad
weniger Kraft auch 1 Scheffel Ertrag weniger: in demſelben Verhaͤltniſſe die
Soͤmmerung von den uͤbrig bleibenden 15 Grad. Daher ſetze ich ihre poſitive Er-
ſchoͤpfung auf 10 Grad, und zwar im allgemeinen, und ohne Ruͤckſicht auf ihren
ſtaͤrkeren oder ſchwaͤcheren Ertrag, weil die Erfahrung lehrt, daß ſie den Acker
um ſo weniger verſchlechtern, je beſſer ſie ſtehen. Einige aufmerkſame Beobachter
haben die Bemerkung gemacht, daß wenn die Winterung nach den Erbſen gut
ſtehe, und dem Brachrocken nichts nachgebe, die darauf folgende Soͤmmerung
um ſo mehr zuruͤckſchlage; weshalb ſie auf den Fall nicht Gerſte, ſondern Hafer
einſaͤen.

In Anſehung der Kraftzunahme, welche der Boden durch die Dreeſchweide
erhaͤlt, koͤnnen ebenfalls genauere Beſtimmungen ſtatt finden, indem nach der
Kraft, worin der Boden niedergelegt wird, der Graswuchs oder die Reichhaltig-
keit der Weide verſchieden ſeyn, mithin aus der Staͤrke des Raſens und des Wei-
deduͤngers ein hoͤherer oder geringerer Kraftzuſatz erfolgen muß. Man koͤnnte
dieſes beſtimmen:

a) nach dem umgekehrten Verhaͤltniſſe des Flaͤcheninhalts, der zu einer vol-
len Kuhweide erfordert wird.

Wenn 3⅓ Morgen auf eine Kuhweide kommen = 10 Grad.
— 3 — — — — — = 11 —
— 2⅔ — — — — — = 12 —
— 2⅓ — — — — — = 13 —
— 2 — — — — — = 14 —

Dagegen:

Wenn 3⅔ Morgen auf eine Kuhweide kommen = 8 Grad.
— 4 — — — — — = 6 —
— 4⅓ — — — — — = 4 —

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[XIX/0025] Bemerkungen. Brache um 1 Scheffel per Morgen zuruͤckſchluͤge. 10 Grad weniger Kraft be- gruͤndet dieſen Ruͤckſchlag noch nicht, wohl aber 20 Grad. Denn von 20 Grad ziehet der Rocken 5 Grad an, und giebt daraus 1 Scheffel; folglich von 20 Grad weniger Kraft auch 1 Scheffel Ertrag weniger: in demſelben Verhaͤltniſſe die Soͤmmerung von den uͤbrig bleibenden 15 Grad. Daher ſetze ich ihre poſitive Er- ſchoͤpfung auf 10 Grad, und zwar im allgemeinen, und ohne Ruͤckſicht auf ihren ſtaͤrkeren oder ſchwaͤcheren Ertrag, weil die Erfahrung lehrt, daß ſie den Acker um ſo weniger verſchlechtern, je beſſer ſie ſtehen. Einige aufmerkſame Beobachter haben die Bemerkung gemacht, daß wenn die Winterung nach den Erbſen gut ſtehe, und dem Brachrocken nichts nachgebe, die darauf folgende Soͤmmerung um ſo mehr zuruͤckſchlage; weshalb ſie auf den Fall nicht Gerſte, ſondern Hafer einſaͤen. In Anſehung der Kraftzunahme, welche der Boden durch die Dreeſchweide erhaͤlt, koͤnnen ebenfalls genauere Beſtimmungen ſtatt finden, indem nach der Kraft, worin der Boden niedergelegt wird, der Graswuchs oder die Reichhaltig- keit der Weide verſchieden ſeyn, mithin aus der Staͤrke des Raſens und des Wei- deduͤngers ein hoͤherer oder geringerer Kraftzuſatz erfolgen muß. Man koͤnnte dieſes beſtimmen: a) nach dem umgekehrten Verhaͤltniſſe des Flaͤcheninhalts, der zu einer vol- len Kuhweide erfordert wird. Wenn 3⅓ Morgen auf eine Kuhweide kommen = 10 Grad. — 3 — — — — — = 11 — — 2⅔ — — — — — = 12 — — 2⅓ — — — — — = 13 — — 2 — — — — — = 14 — Dagegen: Wenn 3⅔ Morgen auf eine Kuhweide kommen = 8 Grad. — 4 — — — — — = 6 — — 4⅓ — — — — — = 4 —

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810, S. XIX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft02_1810/25>, abgerufen am 21.11.2024.