Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Uebergang in eine neue Wirthschaftsart. 2 Weideschläge, und die Stallfutterung muß, jedoch noch mit keinen vermehrtenViehstapel, betrieben, sondern mehr auf Vermehrung des Winterfutters gedacht werden. Im dritten Jahre bleibt dasselbe Verhältniß; jedoch hat der Dünger zuge- Im vierten Jahre haben wir sicheren und vollkommenen Klee (auf welchen Die dem fünften Jahre beigefügten Nummern zeigen die künftige Folge der Zur Berechnung der progressiven Fortschritte einer Wirthschaft während des Diese Berechnungen werden, gehörig gemacht, nur in dem Falle unzutreffend Drittes
Uebergang in eine neue Wirthſchaftsart. 2 Weideſchlaͤge, und die Stallfutterung muß, jedoch noch mit keinen vermehrtenViehſtapel, betrieben, ſondern mehr auf Vermehrung des Winterfutters gedacht werden. Im dritten Jahre bleibt daſſelbe Verhaͤltniß; jedoch hat der Duͤnger zuge- Im vierten Jahre haben wir ſicheren und vollkommenen Klee (auf welchen Die dem fuͤnften Jahre beigefuͤgten Nummern zeigen die kuͤnftige Folge der Zur Berechnung der progreſſiven Fortſchritte einer Wirthſchaft waͤhrend des Dieſe Berechnungen werden, gehoͤrig gemacht, nur in dem Falle unzutreffend Drittes
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0084" n="40"/><fw place="top" type="header">Uebergang in eine neue Wirthſchaftsart.</fw><lb/> 2 Weideſchlaͤge, und die Stallfutterung muß, jedoch noch mit keinen vermehrten<lb/> Viehſtapel, betrieben, ſondern mehr auf Vermehrung des Winterfutters gedacht<lb/> werden.</p><lb/> <p>Im dritten Jahre bleibt daſſelbe Verhaͤltniß; jedoch hat der Duͤnger zuge-<lb/> nommen.</p><lb/> <p>Im vierten Jahre haben wir ſicheren und vollkommenen Klee (auf welchen<lb/> man nur dann rechnen kann, wenn er mit der erſten Frucht nach gehoͤrig bearbeite-<lb/> ten Hackfruͤchten gebauet wird), und die Stallfutterung kann einen betraͤchtlich hoͤ-<lb/> heren Viehſtand ernaͤhren.</p><lb/> <p>Die dem fuͤnften Jahre beigefuͤgten Nummern zeigen die kuͤnftige Folge der<lb/> Schlaͤge.</p><lb/> <p>Zur Berechnung der progreſſiven Fortſchritte einer Wirthſchaft waͤhrend des<lb/> Ueberganges kann man ſich ebenfalls jener Tabellenform, wonach ich vollendete<lb/> Wirthſchaften berechnet habe, und der daſelbſt angegebenen Produktionsſaͤtze nach<lb/> Verhaͤltniß der erlangten Kraft des Bodens bedienen, wenn man ſie auf jedes<lb/> Jahr beſonders ſtellet. Es verſteht ſich, daß der in jedem Jahre gewonnene Miſt<lb/> dem folgenden erſt angerechnet, und in der Kolumme <hi rendition="#aq">k.</hi> auf die Schlaͤge vertheilt wer-<lb/> den muß. Wenn man dabei zugleich die Koſten des vermehrten Inventariums berech-<lb/> net, ſo wird ſich zeigen, wie groß die Aufopferung ſey, welche man in den erſten<lb/> Jahren, vornaͤmlich im zweiten, zu machen habe, oder vielmehr um welche Sum-<lb/> men das <hi rendition="#g">ſtehende</hi> und <hi rendition="#g">Betriebskapital</hi> zum hoͤheren Betriebe des Gewer-<lb/> bes und zur nachhaltigen Verbeſſerung des Guts vermehrt werden muͤſſe, und wann<lb/> es ſich dann zu verzinſen und wieder zu bezahlen anfange. Eine Berechnung, die<lb/> von jedem verbeſſernden Landwirthe nach ſeinem Lokal anzulegen iſt, bevor er die<lb/> Sache unternimmt.</p><lb/> <p>Dieſe Berechnungen werden, gehoͤrig gemacht, nur in dem Falle unzutreffend<lb/> ſeyn, daß waͤhrend der Uebergangsjahre ein beſonderes Ungluͤck die Wirthſchaft<lb/> trifft, wie totaler Miswachs, gewaltige Kriegsbedruͤckungen, oder auch nur ſtarke<lb/> Fouragelieferungen, welche gerade in dieſer Zeit eine Wirthſchaft ſehr zuruͤckſetzten,<lb/> wenn ſie gleich von einer vollendeten ohne ſo auffallendem Nachtheil ertragen wer-<lb/> den koͤnnen.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Drittes</hi> </hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [40/0084]
Uebergang in eine neue Wirthſchaftsart.
2 Weideſchlaͤge, und die Stallfutterung muß, jedoch noch mit keinen vermehrten
Viehſtapel, betrieben, ſondern mehr auf Vermehrung des Winterfutters gedacht
werden.
Im dritten Jahre bleibt daſſelbe Verhaͤltniß; jedoch hat der Duͤnger zuge-
nommen.
Im vierten Jahre haben wir ſicheren und vollkommenen Klee (auf welchen
man nur dann rechnen kann, wenn er mit der erſten Frucht nach gehoͤrig bearbeite-
ten Hackfruͤchten gebauet wird), und die Stallfutterung kann einen betraͤchtlich hoͤ-
heren Viehſtand ernaͤhren.
Die dem fuͤnften Jahre beigefuͤgten Nummern zeigen die kuͤnftige Folge der
Schlaͤge.
Zur Berechnung der progreſſiven Fortſchritte einer Wirthſchaft waͤhrend des
Ueberganges kann man ſich ebenfalls jener Tabellenform, wonach ich vollendete
Wirthſchaften berechnet habe, und der daſelbſt angegebenen Produktionsſaͤtze nach
Verhaͤltniß der erlangten Kraft des Bodens bedienen, wenn man ſie auf jedes
Jahr beſonders ſtellet. Es verſteht ſich, daß der in jedem Jahre gewonnene Miſt
dem folgenden erſt angerechnet, und in der Kolumme k. auf die Schlaͤge vertheilt wer-
den muß. Wenn man dabei zugleich die Koſten des vermehrten Inventariums berech-
net, ſo wird ſich zeigen, wie groß die Aufopferung ſey, welche man in den erſten
Jahren, vornaͤmlich im zweiten, zu machen habe, oder vielmehr um welche Sum-
men das ſtehende und Betriebskapital zum hoͤheren Betriebe des Gewer-
bes und zur nachhaltigen Verbeſſerung des Guts vermehrt werden muͤſſe, und wann
es ſich dann zu verzinſen und wieder zu bezahlen anfange. Eine Berechnung, die
von jedem verbeſſernden Landwirthe nach ſeinem Lokal anzulegen iſt, bevor er die
Sache unternimmt.
Dieſe Berechnungen werden, gehoͤrig gemacht, nur in dem Falle unzutreffend
ſeyn, daß waͤhrend der Uebergangsjahre ein beſonderes Ungluͤck die Wirthſchaft
trifft, wie totaler Miswachs, gewaltige Kriegsbedruͤckungen, oder auch nur ſtarke
Fouragelieferungen, welche gerade in dieſer Zeit eine Wirthſchaft ſehr zuruͤckſetzten,
wenn ſie gleich von einer vollendeten ohne ſo auffallendem Nachtheil ertragen wer-
den koͤnnen.
Drittes
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |