Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Befriedigungen. Einhägungen. 5) Einen eben so nachtheiligen Aufenthalt gewähren sie den Insekten, an- 6) Sie sind der Bearbeitung des Ackers im Wege, indem sie dem Pfluge 7) Sie versperren die Wege von einem Acker zum andern, und nöthigen oft 8) Wenn sie mit Gräben versehen sind, so hat man diese oft nicht so anle- §. 213. Dagegen sagt man zum Vortheile der Einhägungen, insbesondere der leben-Ihre Vor- 1) Die allgemeine Erfahrung bezeugt die größere Fruchtbarkeit eingehägter 2) So sehr die Einhägungen das Gedeihen der Pflanzen befördern, so ha- Befriedigungen. Einhaͤgungen. 5) Einen eben ſo nachtheiligen Aufenthalt gewaͤhren ſie den Inſekten, an- 6) Sie ſind der Bearbeitung des Ackers im Wege, indem ſie dem Pfluge 7) Sie verſperren die Wege von einem Acker zum andern, und noͤthigen oft 8) Wenn ſie mit Graͤben verſehen ſind, ſo hat man dieſe oft nicht ſo anle- §. 213. Dagegen ſagt man zum Vortheile der Einhaͤgungen, insbeſondere der leben-Ihre Vor- 1) Die allgemeine Erfahrung bezeugt die groͤßere Fruchtbarkeit eingehaͤgter 2) So ſehr die Einhaͤgungen das Gedeihen der Pflanzen befoͤrdern, ſo ha- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0149" n="127"/> <fw place="top" type="header">Befriedigungen. Einhaͤgungen.</fw><lb/> <p>5) Einen eben ſo nachtheiligen Aufenthalt gewaͤhren ſie den Inſekten, an-<lb/> dern Thieren, und insbeſondere den Sperlingen und Maͤuſen.</p><lb/> <p>6) Sie ſind der Bearbeitung des Ackers im Wege, indem ſie dem Pfluge<lb/> nicht geſtatten, ganz auszugehn, ſondern viele Anwaͤnde veranlaſſen, die immer<lb/> nachtheilig ſind.</p><lb/> <p>7) Sie verſperren die Wege von einem Acker zum andern, und noͤthigen oft<lb/> große Umwege zu machen, um auf eine andere, oft unmittelbar angraͤnzende Kop-<lb/> pel zu kommen.</p><lb/> <p>8) Wenn ſie mit Graͤben verſehen ſind, ſo hat man dieſe oft nicht ſo anle-<lb/> gen koͤnnen, daß ſie gehoͤriges Gefaͤlle haben. Das Waſſer ſtaut alſo darin, und<lb/> hat ſchaͤdlichen Einfluß auf den Acker. Hoͤchſt ſelten iſt es, daß man die Einthei-<lb/> lung der Koppeln ſo machen konnte, daß die Befriedigungsgraͤben zugleich zu Ab-<lb/> waͤſſerungsgraͤben dienten.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 213.</head><lb/> <p>Dagegen ſagt man zum Vortheile der Einhaͤgungen, insbeſondere der leben-<note place="right">Ihre Vor-<lb/> theile.</note><lb/> digen, folgendes:</p><lb/> <p>1) Die allgemeine Erfahrung bezeugt die groͤßere Fruchtbarkeit eingehaͤgter<lb/> Felder. Sie wird dadurch auf mannigfaltige Weiſe befoͤrdert. Einhaͤgungen er-<lb/> halten die Waͤrme beſſer, indem ſie den Wind brechen, und die erwaͤrmte Luft<lb/> uͤber der Oberflaͤche des Bodens halten. Bei der Gaͤrtnerei erkennet man den<lb/> Vortheil einer durch Befriedigung gegen den Wind geſchuͤtzte Laͤge allgemein.<lb/> Man weiß, daß daſelbſt die Fruͤchte auffallend ſchlechter ſtehen, wenn eine Be-<lb/> friedigung an einer Stelle ſchadhaft geworden. Die am Tage von der Sonne er-<lb/> waͤrmte Luftſchicht ſchuͤtzt den Boden und die Fruͤchte gegen die Einwirkung der<lb/> naͤchtlichen Kaͤlte. Ueberdem aber iſt dieſe untere Luftſchicht am reichſten an den<lb/> fruchtbarſten Gaſen, die von dem Boden und von den Pflanzen eingeſogen wer-<lb/> den, wenn der Wind ſie nicht verweht.</p><lb/> <p>2) So ſehr die Einhaͤgungen das Gedeihen der Pflanzen befoͤrdern, ſo ha-<lb/> ben ſie eine noch groͤßere Wirkung auf das Gedeihen des Viehes. Je mehreren<lb/> Schutz das Vieh dadurch gegen den rauhen Wind erhaͤlt, deſto wohlbehaltener<lb/> bleibt es bei derſelben Weide. Hier entſcheiden die Erfahrungen der Englaͤnder,<lb/> die ſogleich fuͤr eingehaͤgtes Weideland eine ungleich groͤßere Pacht bezahlen; ja<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0149]
Befriedigungen. Einhaͤgungen.
5) Einen eben ſo nachtheiligen Aufenthalt gewaͤhren ſie den Inſekten, an-
dern Thieren, und insbeſondere den Sperlingen und Maͤuſen.
6) Sie ſind der Bearbeitung des Ackers im Wege, indem ſie dem Pfluge
nicht geſtatten, ganz auszugehn, ſondern viele Anwaͤnde veranlaſſen, die immer
nachtheilig ſind.
7) Sie verſperren die Wege von einem Acker zum andern, und noͤthigen oft
große Umwege zu machen, um auf eine andere, oft unmittelbar angraͤnzende Kop-
pel zu kommen.
8) Wenn ſie mit Graͤben verſehen ſind, ſo hat man dieſe oft nicht ſo anle-
gen koͤnnen, daß ſie gehoͤriges Gefaͤlle haben. Das Waſſer ſtaut alſo darin, und
hat ſchaͤdlichen Einfluß auf den Acker. Hoͤchſt ſelten iſt es, daß man die Einthei-
lung der Koppeln ſo machen konnte, daß die Befriedigungsgraͤben zugleich zu Ab-
waͤſſerungsgraͤben dienten.
§. 213.
Dagegen ſagt man zum Vortheile der Einhaͤgungen, insbeſondere der leben-
digen, folgendes:
Ihre Vor-
theile.
1) Die allgemeine Erfahrung bezeugt die groͤßere Fruchtbarkeit eingehaͤgter
Felder. Sie wird dadurch auf mannigfaltige Weiſe befoͤrdert. Einhaͤgungen er-
halten die Waͤrme beſſer, indem ſie den Wind brechen, und die erwaͤrmte Luft
uͤber der Oberflaͤche des Bodens halten. Bei der Gaͤrtnerei erkennet man den
Vortheil einer durch Befriedigung gegen den Wind geſchuͤtzte Laͤge allgemein.
Man weiß, daß daſelbſt die Fruͤchte auffallend ſchlechter ſtehen, wenn eine Be-
friedigung an einer Stelle ſchadhaft geworden. Die am Tage von der Sonne er-
waͤrmte Luftſchicht ſchuͤtzt den Boden und die Fruͤchte gegen die Einwirkung der
naͤchtlichen Kaͤlte. Ueberdem aber iſt dieſe untere Luftſchicht am reichſten an den
fruchtbarſten Gaſen, die von dem Boden und von den Pflanzen eingeſogen wer-
den, wenn der Wind ſie nicht verweht.
2) So ſehr die Einhaͤgungen das Gedeihen der Pflanzen befoͤrdern, ſo ha-
ben ſie eine noch groͤßere Wirkung auf das Gedeihen des Viehes. Je mehreren
Schutz das Vieh dadurch gegen den rauhen Wind erhaͤlt, deſto wohlbehaltener
bleibt es bei derſelben Weide. Hier entſcheiden die Erfahrungen der Englaͤnder,
die ſogleich fuͤr eingehaͤgtes Weideland eine ungleich groͤßere Pacht bezahlen; ja
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