Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Die Ackerwerkzeuge. Man hat aber auch sechs- und achteckige Walzen, welche zur Zermalmung Man hat sie in derselben Absicht auch gereift oder kannelirt gemacht, oder Das Gestell der Walze wird auf verschiedene Weise gemacht. Es scheint mir Einige bedienen sich auch auf dem Acker der steinernen Walzen. Es mag §. 141. Eine besondere Art von Walze ist die Stachelwalze, welche mit eisernenDie Stachel- Die Ackerwerkzeuge. Man hat aber auch ſechs- und achteckige Walzen, welche zur Zermalmung Man hat ſie in derſelben Abſicht auch gereift oder kannelirt gemacht, oder Das Geſtell der Walze wird auf verſchiedene Weiſe gemacht. Es ſcheint mir Einige bedienen ſich auch auf dem Acker der ſteinernen Walzen. Es mag §. 141. Eine beſondere Art von Walze iſt die Stachelwalze, welche mit eiſernenDie Stachel- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0085" n="63"/> <fw place="top" type="header">Die Ackerwerkzeuge.</fw><lb/> <p>Man hat aber auch ſechs- und achteckige Walzen, welche zur Zermalmung<lb/> der Kloͤße eine weit groͤßere Wirkung, wie die runden thun, indem ſie mit jeder<lb/> niederfallenden Seite eine klopfende Wirkung haben. Sie erfordern aber eine<lb/> betraͤchtlich groͤßere Zugkraft, und deswegen findet man ſie vermuthlich nicht haͤu-<lb/> fig. Auf zaͤhem Boden halte ich ſie jedoch ſehr vortheilhaft.</p><lb/> <p>Man hat ſie in derſelben Abſicht auch gereift oder kannelirt gemacht, oder<lb/> aber mit Leiſten beſchlagen. Wenn dieſe indeſſen gebraucht werden, wenn der<lb/> Boden noch nicht ganz trocken iſt, ſo ſetzen ſie ſich leicht voll Erde, und thun dann<lb/> um ſo weniger Wirkung.</p><lb/> <p>Das Geſtell der Walze wird auf verſchiedene Weiſe gemacht. Es ſcheint mir<lb/> keine Art vor der andern einen beſondern Vorzug zu verdienen, und es bedarf alſo<lb/> wohl keiner Beſchreibung, da jeder eine oder die andere Art kennen wird. Es<lb/> muß nur ſo gebaut werden, daß der Fuͤhrer ſich darauf ſetzen kann, weil dadurch<lb/> der Druck vermehrt wird, und die Arbeit, welche den Pferden nicht ſauer wird,<lb/> dadurch mehrentheils ſchleuniger vorwaͤrts geht. Man vermindert durch dieſe Be-<lb/> quemlichkeit dem Fuͤhrer das Unangenehme des Staubes, welches er dabei zu er-<lb/> tragen hat. Man hat auch Walzen ohne Geſtell, und die Spindel laͤuft in einem<lb/> Ringe um, an welchem ein Haaken befindlich iſt, woran der Zug gehangen wird.<lb/> Statt die Walze zu wenden, werden die Pferde herumgefuͤhrt, der Haaken her-<lb/> uͤber gedrehet, und der Zug wieder angehangen. Man verhuͤtet dadurch das<lb/> Schleppen der Walze bei kurzen Wendungen, aber wenn man nur weitere Wen-<lb/> dungen nimmt, ſo hat es damit nichts zu bedeuten.</p><lb/> <p>Einige bedienen ſich auch auf dem Acker der ſteinernen Walzen. Es mag<lb/> zwar allerdings Faͤlle geben, wo eine ſo ſtarke Zuſammenpreſſung der Erde nuͤtzlich<lb/> ſeyn kann; indeſſen ſcheint es mir, als ob in vielen Faͤllen dieſer Druck wohl zu ſtark<lb/> ſeyn koͤnnte, und man folglich ihren Gebrauch wenigſtens nicht allgemein machen<lb/> duͤrfe. Ein rajoltes ſandiges Feld habe ich freilich mit einer ſteinernen Gartenwege-<lb/> walze mit gutem Erfolg uͤberziehen laſſen; außerdem aber keine Erfahrung daruͤber.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 141.</head><lb/> <p>Eine beſondere Art von Walze iſt die Stachelwalze, welche mit eiſernen<note place="right">Die Stachel-<lb/> walze.</note><lb/> Spitzen beſetzt iſt. Ihr Zweck iſt eine weit kraͤftigere Zertheilung der Erdkloͤße,<lb/> und man findet ſie daher in manchen Wirthſchaften noch vor. In dieſer gewoͤhn-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0085]
Die Ackerwerkzeuge.
Man hat aber auch ſechs- und achteckige Walzen, welche zur Zermalmung
der Kloͤße eine weit groͤßere Wirkung, wie die runden thun, indem ſie mit jeder
niederfallenden Seite eine klopfende Wirkung haben. Sie erfordern aber eine
betraͤchtlich groͤßere Zugkraft, und deswegen findet man ſie vermuthlich nicht haͤu-
fig. Auf zaͤhem Boden halte ich ſie jedoch ſehr vortheilhaft.
Man hat ſie in derſelben Abſicht auch gereift oder kannelirt gemacht, oder
aber mit Leiſten beſchlagen. Wenn dieſe indeſſen gebraucht werden, wenn der
Boden noch nicht ganz trocken iſt, ſo ſetzen ſie ſich leicht voll Erde, und thun dann
um ſo weniger Wirkung.
Das Geſtell der Walze wird auf verſchiedene Weiſe gemacht. Es ſcheint mir
keine Art vor der andern einen beſondern Vorzug zu verdienen, und es bedarf alſo
wohl keiner Beſchreibung, da jeder eine oder die andere Art kennen wird. Es
muß nur ſo gebaut werden, daß der Fuͤhrer ſich darauf ſetzen kann, weil dadurch
der Druck vermehrt wird, und die Arbeit, welche den Pferden nicht ſauer wird,
dadurch mehrentheils ſchleuniger vorwaͤrts geht. Man vermindert durch dieſe Be-
quemlichkeit dem Fuͤhrer das Unangenehme des Staubes, welches er dabei zu er-
tragen hat. Man hat auch Walzen ohne Geſtell, und die Spindel laͤuft in einem
Ringe um, an welchem ein Haaken befindlich iſt, woran der Zug gehangen wird.
Statt die Walze zu wenden, werden die Pferde herumgefuͤhrt, der Haaken her-
uͤber gedrehet, und der Zug wieder angehangen. Man verhuͤtet dadurch das
Schleppen der Walze bei kurzen Wendungen, aber wenn man nur weitere Wen-
dungen nimmt, ſo hat es damit nichts zu bedeuten.
Einige bedienen ſich auch auf dem Acker der ſteinernen Walzen. Es mag
zwar allerdings Faͤlle geben, wo eine ſo ſtarke Zuſammenpreſſung der Erde nuͤtzlich
ſeyn kann; indeſſen ſcheint es mir, als ob in vielen Faͤllen dieſer Druck wohl zu ſtark
ſeyn koͤnnte, und man folglich ihren Gebrauch wenigſtens nicht allgemein machen
duͤrfe. Ein rajoltes ſandiges Feld habe ich freilich mit einer ſteinernen Gartenwege-
walze mit gutem Erfolg uͤberziehen laſſen; außerdem aber keine Erfahrung daruͤber.
§. 141.
Eine beſondere Art von Walze iſt die Stachelwalze, welche mit eiſernen
Spitzen beſetzt iſt. Ihr Zweck iſt eine weit kraͤftigere Zertheilung der Erdkloͤße,
und man findet ſie daher in manchen Wirthſchaften noch vor. In dieſer gewoͤhn-
Die Stachel-
walze.
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