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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.

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Der Hopfen.

Der lehmige Sand- und der sandige Lehmboden sind dem Hopfen am
zuträglichsten, wenn sie mit Humus schon bei der Anlage ziemlich stark be-
schwängert sind, und nachher in erforderlicher Düngung gesetzt und erhalten
werden. In feuchtem, lettigen und strengen Thonboden ist sein Gedeihen un-
sicherer, er giebt aber dagegen um so höheren Ertrag, wenn er darauf geräth.
Auf einem kalksteinigen Untergrunde, der Erdkrume genug hat, geräth er sehr
sicher. Altes kräftiges Grasland, Küchen- oder Baum-Gartenland, welches
in starkem Dünger erhalten worden, paßt sich am besten zur Anlage eines
Hopfengartens.

Um das Land zum Hopfen vorzubereiten, ist es rathsam, im Sommer
vor der Anlage eine Hackfrucht darin zu bauen, wenn man es nicht etwa flei-
ßig sommerpflügen will. Wenn hierzu etwa mit 8 vierspännigen Fudern ge-
düngt worden ist, so bringt man nach ihrer Aberntung wenigstens noch 10 Fu-
der auf den Morgen, streuet diesen, und läßt ihn oben auf liegen oder unter-
pflügen Mit dem ersten Frühjahre, sobald nur das Land abgetrocknet ist, wird
es so tief wie möglich gepflügt, oder aber gegraben.

§. 254.

Pflanzung.Die Hopfenhügel müssen wenigstens 4 Fuß im Quadrat stehen. Andre
setzen sie auf 6 ja 8 Fuß Entfernung. Man setzt daher einen Pflock an jede
Stelle, wo ein solcher kommen soll, macht in einem Umkreise von 6 Zoll um
denselben herum, einen Ringelgraben, 4 Zoll breit und 5 Zoll tief, und setzt
in diesen die Senker mit über sich stehenden Augen zu 3 bis 5 ein. Diese
müssen aber gesund und kräftig seyn. Die Furche wird mit der ausgezogenen
Erde wieder ausgefüllt, die Stöcke darin fest gedrückt, und ein kleiner Haufen
von lockerer Erde darüber gemacht, so daß die Keime völlig bedeckt sind. Nach
Verlauf einiger Wochen, je nachdem die Witterung günstig ist, treibt der junge
Hopfen. Sobald sich Unkraut zeigt, wird der ganze Garten behackt, und zwi-
schen den Pflanzen gejätet oder gekratzt. Dann werden die Hopfenstangen ein-
gesteckt, nachdem mit einem Pfahleisen vorgebohrt worden. An diese werden
die jungen Pflanzen angebunden, und zwar nur die Hauptranken, die übrigen
aber weggeschnitten, wo sie sich dann ferner an der Stange heraufwinden. Das
Wegschneiden der Nebenranken wird erforderlichen Falls wiederholt.


Der Hopfen.

Der lehmige Sand- und der ſandige Lehmboden ſind dem Hopfen am
zutraͤglichſten, wenn ſie mit Humus ſchon bei der Anlage ziemlich ſtark be-
ſchwaͤngert ſind, und nachher in erforderlicher Duͤngung geſetzt und erhalten
werden. In feuchtem, lettigen und ſtrengen Thonboden iſt ſein Gedeihen un-
ſicherer, er giebt aber dagegen um ſo hoͤheren Ertrag, wenn er darauf geraͤth.
Auf einem kalkſteinigen Untergrunde, der Erdkrume genug hat, geraͤth er ſehr
ſicher. Altes kraͤftiges Grasland, Kuͤchen- oder Baum-Gartenland, welches
in ſtarkem Duͤnger erhalten worden, paßt ſich am beſten zur Anlage eines
Hopfengartens.

Um das Land zum Hopfen vorzubereiten, iſt es rathſam, im Sommer
vor der Anlage eine Hackfrucht darin zu bauen, wenn man es nicht etwa flei-
ßig ſommerpfluͤgen will. Wenn hierzu etwa mit 8 vierſpaͤnnigen Fudern ge-
duͤngt worden iſt, ſo bringt man nach ihrer Aberntung wenigſtens noch 10 Fu-
der auf den Morgen, ſtreuet dieſen, und laͤßt ihn oben auf liegen oder unter-
pfluͤgen Mit dem erſten Fruͤhjahre, ſobald nur das Land abgetrocknet iſt, wird
es ſo tief wie moͤglich gepfluͤgt, oder aber gegraben.

§. 254.

Pflanzung.Die Hopfenhuͤgel muͤſſen wenigſtens 4 Fuß im Quadrat ſtehen. Andre
ſetzen ſie auf 6 ja 8 Fuß Entfernung. Man ſetzt daher einen Pflock an jede
Stelle, wo ein ſolcher kommen ſoll, macht in einem Umkreiſe von 6 Zoll um
denſelben herum, einen Ringelgraben, 4 Zoll breit und 5 Zoll tief, und ſetzt
in dieſen die Senker mit uͤber ſich ſtehenden Augen zu 3 bis 5 ein. Dieſe
muͤſſen aber geſund und kraͤftig ſeyn. Die Furche wird mit der ausgezogenen
Erde wieder ausgefuͤllt, die Stoͤcke darin feſt gedruͤckt, und ein kleiner Haufen
von lockerer Erde daruͤber gemacht, ſo daß die Keime voͤllig bedeckt ſind. Nach
Verlauf einiger Wochen, je nachdem die Witterung guͤnſtig iſt, treibt der junge
Hopfen. Sobald ſich Unkraut zeigt, wird der ganze Garten behackt, und zwi-
ſchen den Pflanzen gejaͤtet oder gekratzt. Dann werden die Hopfenſtangen ein-
geſteckt, nachdem mit einem Pfahleiſen vorgebohrt worden. An dieſe werden
die jungen Pflanzen angebunden, und zwar nur die Hauptranken, die uͤbrigen
aber weggeſchnitten, wo ſie ſich dann ferner an der Stange heraufwinden. Das
Wegſchneiden der Nebenranken wird erforderlichen Falls wiederholt.


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[194/0218] Der Hopfen. Der lehmige Sand- und der ſandige Lehmboden ſind dem Hopfen am zutraͤglichſten, wenn ſie mit Humus ſchon bei der Anlage ziemlich ſtark be- ſchwaͤngert ſind, und nachher in erforderlicher Duͤngung geſetzt und erhalten werden. In feuchtem, lettigen und ſtrengen Thonboden iſt ſein Gedeihen un- ſicherer, er giebt aber dagegen um ſo hoͤheren Ertrag, wenn er darauf geraͤth. Auf einem kalkſteinigen Untergrunde, der Erdkrume genug hat, geraͤth er ſehr ſicher. Altes kraͤftiges Grasland, Kuͤchen- oder Baum-Gartenland, welches in ſtarkem Duͤnger erhalten worden, paßt ſich am beſten zur Anlage eines Hopfengartens. Um das Land zum Hopfen vorzubereiten, iſt es rathſam, im Sommer vor der Anlage eine Hackfrucht darin zu bauen, wenn man es nicht etwa flei- ßig ſommerpfluͤgen will. Wenn hierzu etwa mit 8 vierſpaͤnnigen Fudern ge- duͤngt worden iſt, ſo bringt man nach ihrer Aberntung wenigſtens noch 10 Fu- der auf den Morgen, ſtreuet dieſen, und laͤßt ihn oben auf liegen oder unter- pfluͤgen Mit dem erſten Fruͤhjahre, ſobald nur das Land abgetrocknet iſt, wird es ſo tief wie moͤglich gepfluͤgt, oder aber gegraben. §. 254. Die Hopfenhuͤgel muͤſſen wenigſtens 4 Fuß im Quadrat ſtehen. Andre ſetzen ſie auf 6 ja 8 Fuß Entfernung. Man ſetzt daher einen Pflock an jede Stelle, wo ein ſolcher kommen ſoll, macht in einem Umkreiſe von 6 Zoll um denſelben herum, einen Ringelgraben, 4 Zoll breit und 5 Zoll tief, und ſetzt in dieſen die Senker mit uͤber ſich ſtehenden Augen zu 3 bis 5 ein. Dieſe muͤſſen aber geſund und kraͤftig ſeyn. Die Furche wird mit der ausgezogenen Erde wieder ausgefuͤllt, die Stoͤcke darin feſt gedruͤckt, und ein kleiner Haufen von lockerer Erde daruͤber gemacht, ſo daß die Keime voͤllig bedeckt ſind. Nach Verlauf einiger Wochen, je nachdem die Witterung guͤnſtig iſt, treibt der junge Hopfen. Sobald ſich Unkraut zeigt, wird der ganze Garten behackt, und zwi- ſchen den Pflanzen gejaͤtet oder gekratzt. Dann werden die Hopfenſtangen ein- geſteckt, nachdem mit einem Pfahleiſen vorgebohrt worden. An dieſe werden die jungen Pflanzen angebunden, und zwar nur die Hauptranken, die uͤbrigen aber weggeſchnitten, wo ſie ſich dann ferner an der Stange heraufwinden. Das Wegſchneiden der Nebenranken wird erforderlichen Falls wiederholt. Pflanzung.

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/218>, abgerufen am 24.11.2024.