ist der Tabacksbau natürlich an denen Orten am meisten im Gange, wo man Mist wohlfeil kaufen kann.
Ein wichtiges Erforderniß beim Anbau im Großen sind die Trockenräume. Man nimmt alle Böden, Schoppen und Ställe zu Hülfe, und es schadet dem Taback nicht, wenn er über dem Vieh in den Ställen aufgehangen wird.
Es hat zwar keinen Zweifel, daß man manche beim Taback vorfallende Arbeiten durch die Pferdehacken sehr vermindern könnte; da indessen manche andere Handarbeiten dabei unumgänglich sind, und mit Genauigkeit im richti- gen Momente vollführt werden müssen, so scheint es für den größern Land- wirth am rathsamsten, die ganze Arbeit den Planteurs zu überlassen.
Ich rede deshalb auch nicht von den kleinern Manipulationen des Ta- backsbaues, die des Planteurs Sache sind, sondern nur von dem, was der größere Landwirth dabei zu beobachten hat.
§. 260.
Arten.Man hat mehrere Arten von Taback zum Anbau empfohlen, indessen hat doch die gewöhnliche virginische Art (Nicotiana tabacum) fast allgemein den Vorzug erhalten, und die von einigen unter dem Namen des asiatischen oder türkischen Tabacks (Nicotiana rustica) gerühmte Art, hat auf die Dauer keinen Beifall gefunden. Von jener Art giebt es aber wohl verschiedene durch die Kultur erzeugte Abarten: besonders eine größer werdende, und eine klei- ner bleibende.
§. 261.
Boden.Der Taback will einen lockern Boden, und ein sandiger Boden paßt sich an sich besser wie ein thoniger für ihn. Der sandige Lehmboden ist also dieser Pflanze der zuträglichste; jedoch gedeihet sie auch auf humosen milden Lehmboden. Er muß aber reich seyn an altem Humus und wieder durch irgend einen Dünger erfrischt werden, wenn der Toback eine volle und reiche Ernte geben soll. Der beste Taback wächs auf Neubruch, vorzüglich wenn der Rasen gebrannt ist, und noch mehr, wenn darauf stehendes oder nach Kurländscher Art aufgeführtes Holz zugleich darauf eingeäschert ist. Hierin liegt wohl mehr als im Klima der Vorzug des amerikanischen Tabacks, der selten im Miste aber zehen bis zwölf- mal nach einander ungedüngt in dem kräftigen abgebrannten Rohdelande gebauet
wird.
Der Taback.
iſt der Tabacksbau natuͤrlich an denen Orten am meiſten im Gange, wo man Miſt wohlfeil kaufen kann.
Ein wichtiges Erforderniß beim Anbau im Großen ſind die Trockenraͤume. Man nimmt alle Boͤden, Schoppen und Staͤlle zu Huͤlfe, und es ſchadet dem Taback nicht, wenn er uͤber dem Vieh in den Staͤllen aufgehangen wird.
Es hat zwar keinen Zweifel, daß man manche beim Taback vorfallende Arbeiten durch die Pferdehacken ſehr vermindern koͤnnte; da indeſſen manche andere Handarbeiten dabei unumgaͤnglich ſind, und mit Genauigkeit im richti- gen Momente vollfuͤhrt werden muͤſſen, ſo ſcheint es fuͤr den groͤßern Land- wirth am rathſamſten, die ganze Arbeit den Planteurs zu uͤberlaſſen.
Ich rede deshalb auch nicht von den kleinern Manipulationen des Ta- backsbaues, die des Planteurs Sache ſind, ſondern nur von dem, was der groͤßere Landwirth dabei zu beobachten hat.
§. 260.
Arten.Man hat mehrere Arten von Taback zum Anbau empfohlen, indeſſen hat doch die gewoͤhnliche virginiſche Art (Nicotiana tabacum) faſt allgemein den Vorzug erhalten, und die von einigen unter dem Namen des aſiatiſchen oder tuͤrkiſchen Tabacks (Nicotiana rustica) geruͤhmte Art, hat auf die Dauer keinen Beifall gefunden. Von jener Art giebt es aber wohl verſchiedene durch die Kultur erzeugte Abarten: beſonders eine groͤßer werdende, und eine klei- ner bleibende.
§. 261.
Boden.Der Taback will einen lockern Boden, und ein ſandiger Boden paßt ſich an ſich beſſer wie ein thoniger fuͤr ihn. Der ſandige Lehmboden iſt alſo dieſer Pflanze der zutraͤglichſte; jedoch gedeihet ſie auch auf humoſen milden Lehmboden. Er muß aber reich ſeyn an altem Humus und wieder durch irgend einen Duͤnger erfriſcht werden, wenn der Toback eine volle und reiche Ernte geben ſoll. Der beſte Taback waͤchs auf Neubruch, vorzuͤglich wenn der Raſen gebrannt iſt, und noch mehr, wenn darauf ſtehendes oder nach Kurlaͤndſcher Art aufgefuͤhrtes Holz zugleich darauf eingeaͤſchert iſt. Hierin liegt wohl mehr als im Klima der Vorzug des amerikaniſchen Tabacks, der ſelten im Miſte aber zehen bis zwoͤlf- mal nach einander ungeduͤngt in dem kraͤftigen abgebrannten Rohdelande gebauet
wird.
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Der Taback.
iſt der Tabacksbau natuͤrlich an denen Orten am meiſten im Gange, wo man
Miſt wohlfeil kaufen kann.
Ein wichtiges Erforderniß beim Anbau im Großen ſind die Trockenraͤume.
Man nimmt alle Boͤden, Schoppen und Staͤlle zu Huͤlfe, und es ſchadet dem
Taback nicht, wenn er uͤber dem Vieh in den Staͤllen aufgehangen wird.
Es hat zwar keinen Zweifel, daß man manche beim Taback vorfallende
Arbeiten durch die Pferdehacken ſehr vermindern koͤnnte; da indeſſen manche
andere Handarbeiten dabei unumgaͤnglich ſind, und mit Genauigkeit im richti-
gen Momente vollfuͤhrt werden muͤſſen, ſo ſcheint es fuͤr den groͤßern Land-
wirth am rathſamſten, die ganze Arbeit den Planteurs zu uͤberlaſſen.
Ich rede deshalb auch nicht von den kleinern Manipulationen des Ta-
backsbaues, die des Planteurs Sache ſind, ſondern nur von dem, was der
groͤßere Landwirth dabei zu beobachten hat.
§. 260.
Man hat mehrere Arten von Taback zum Anbau empfohlen, indeſſen hat
doch die gewoͤhnliche virginiſche Art (Nicotiana tabacum) faſt allgemein den
Vorzug erhalten, und die von einigen unter dem Namen des aſiatiſchen oder
tuͤrkiſchen Tabacks (Nicotiana rustica) geruͤhmte Art, hat auf die Dauer
keinen Beifall gefunden. Von jener Art giebt es aber wohl verſchiedene durch
die Kultur erzeugte Abarten: beſonders eine groͤßer werdende, und eine klei-
ner bleibende.
Arten.
§. 261.
Der Taback will einen lockern Boden, und ein ſandiger Boden paßt ſich an
ſich beſſer wie ein thoniger fuͤr ihn. Der ſandige Lehmboden iſt alſo dieſer
Pflanze der zutraͤglichſte; jedoch gedeihet ſie auch auf humoſen milden Lehmboden.
Er muß aber reich ſeyn an altem Humus und wieder durch irgend einen Duͤnger
erfriſcht werden, wenn der Toback eine volle und reiche Ernte geben ſoll. Der
beſte Taback waͤchs auf Neubruch, vorzuͤglich wenn der Raſen gebrannt iſt,
und noch mehr, wenn darauf ſtehendes oder nach Kurlaͤndſcher Art aufgefuͤhrtes
Holz zugleich darauf eingeaͤſchert iſt. Hierin liegt wohl mehr als im Klima der
Vorzug des amerikaniſchen Tabacks, der ſelten im Miſte aber zehen bis zwoͤlf-
mal nach einander ungeduͤngt in dem kraͤftigen abgebrannten Rohdelande gebauet
wird.
Boden.
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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/224>, abgerufen am 25.11.2024.
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