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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.

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Futtergewächse.
nehmen soll, gezogen. Dann werden fünf Personen in gleichem Abstande in
die Pfluglinie hin[g]estellt, und die Distanzen, die ein jeder belegen soll, werden
ihnen bezeichnet. Ein Pflug macht die erste Furche, die belegt wird. Dann
schließen sich die zwei andern Pflüge an, und in die Furche des dritten Pflu-
ges wird nun immer eingelegt. Die Einleger müssen natürlich von einer
Seite zur andern, [ - 3 Zeichen fehlen]er in seiner angewiesenen Distanz, übergehen. Sie legen
die Kartoffeln an der Stelle, welche ihnen die Furche des Marqueurs angiebt,
und dicht an dem perpendikulären Abschnitt des Pfluges. Es ist wichtig, daß
die Kartoffel dicht an dieser perpendikulären geraden Seite und nicht an die
aufgepflügte Erde gelegt werde; denn sie bleibt hier besser in ihrer Lage und
wird vom Fuße des Pferdes nicht getroffen.

Zu der Furche, in welche eingelegt wird, muß der geschickteste Pflugführer
gewählt werden, damit er die gehörige Tiefe, auf bindendem Boden von 3 Zoll,
auf sandigem von 4--5 Zoll halte, und einen etwanigen Fehler, den die an-
dren in der Breite der Furchen gemacht hatten, verbessere. Dieser Vorpflü-
ger zieht bei einem neuen Gewende immer die erste Furche. Es ist rathsam,
die Gewende auf beiden Seiten abzuschreiten, und Richtstangen aufzustellen,
damit Keile möglichst vermieden werden.

Sind die Leute eingeübt, so machen drei Pflüge und fünf Einleger täg-
lich 8 Morgen, immer 6 Morgen fertig. Es muß aber einem jeden sein Kar-
toffelsack zur Hand stehen.

§. 281.

Bearbeitung
während der
Vegetation.
Nach acht Tagen wird geegget und schon einiges Unkraut zerstört. Dann
läuft es in Menge auf. Man erwartet nun den Zeitpunkt, wo die Kartoffeln
hervorkommen wollen, und einige Spitzen sich zeigen. Dann überzieht man
das Feld flach mit dem Exstirpator. Das kann man ohne alle Besorglichkeit,
die Kartoffeln nachtheilig zu verletzen, thun. Hierdurch wird alles Unkraut
zerstört. Man läßt das Land rauh liegen, bis alle Kartoffeln heraus sind, und
dann egget man es wieder glatt. Sie stehen dann so rein, als ob sie sorg-
fältig gejätet wären, und es bedarf des Schaufelns nicht.

Wenn anfangs nicht alle Pflanzen in gerader Linie nach beiden Richtun-
gen stehen sollten, so schadet dieses nichts. Die erste Bearbeitung mit der

Pferde-

Futtergewaͤchſe.
nehmen ſoll, gezogen. Dann werden fuͤnf Perſonen in gleichem Abſtande in
die Pfluglinie hin[g]eſtellt, und die Diſtanzen, die ein jeder belegen ſoll, werden
ihnen bezeichnet. Ein Pflug macht die erſte Furche, die belegt wird. Dann
ſchließen ſich die zwei andern Pfluͤge an, und in die Furche des dritten Pflu-
ges wird nun immer eingelegt. Die Einleger muͤſſen natuͤrlich von einer
Seite zur andern, [ – 3 Zeichen fehlen]er in ſeiner angewieſenen Diſtanz, uͤbergehen. Sie legen
die Kartoffeln an der Stelle, welche ihnen die Furche des Marqueurs angiebt,
und dicht an dem perpendikulaͤren Abſchnitt des Pfluges. Es iſt wichtig, daß
die Kartoffel dicht an dieſer perpendikulaͤren geraden Seite und nicht an die
aufgepfluͤgte Erde gelegt werde; denn ſie bleibt hier beſſer in ihrer Lage und
wird vom Fuße des Pferdes nicht getroffen.

Zu der Furche, in welche eingelegt wird, muß der geſchickteſte Pflugfuͤhrer
gewaͤhlt werden, damit er die gehoͤrige Tiefe, auf bindendem Boden von 3 Zoll,
auf ſandigem von 4—5 Zoll halte, und einen etwanigen Fehler, den die an-
dren in der Breite der Furchen gemacht hatten, verbeſſere. Dieſer Vorpfluͤ-
ger zieht bei einem neuen Gewende immer die erſte Furche. Es iſt rathſam,
die Gewende auf beiden Seiten abzuſchreiten, und Richtſtangen aufzuſtellen,
damit Keile moͤglichſt vermieden werden.

Sind die Leute eingeuͤbt, ſo machen drei Pfluͤge und fuͤnf Einleger taͤg-
lich 8 Morgen, immer 6 Morgen fertig. Es muß aber einem jeden ſein Kar-
toffelſack zur Hand ſtehen.

§. 281.

Bearbeitung
waͤhrend der
Vegetation.
Nach acht Tagen wird geegget und ſchon einiges Unkraut zerſtoͤrt. Dann
laͤuft es in Menge auf. Man erwartet nun den Zeitpunkt, wo die Kartoffeln
hervorkommen wollen, und einige Spitzen ſich zeigen. Dann uͤberzieht man
das Feld flach mit dem Exſtirpator. Das kann man ohne alle Beſorglichkeit,
die Kartoffeln nachtheilig zu verletzen, thun. Hierdurch wird alles Unkraut
zerſtoͤrt. Man laͤßt das Land rauh liegen, bis alle Kartoffeln heraus ſind, und
dann egget man es wieder glatt. Sie ſtehen dann ſo rein, als ob ſie ſorg-
faͤltig gejaͤtet waͤren, und es bedarf des Schaufelns nicht.

Wenn anfangs nicht alle Pflanzen in gerader Linie nach beiden Richtun-
gen ſtehen ſollten, ſo ſchadet dieſes nichts. Die erſte Bearbeitung mit der

Pferde-
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[216/0240] Futtergewaͤchſe. nehmen ſoll, gezogen. Dann werden fuͤnf Perſonen in gleichem Abſtande in die Pfluglinie hingeſtellt, und die Diſtanzen, die ein jeder belegen ſoll, werden ihnen bezeichnet. Ein Pflug macht die erſte Furche, die belegt wird. Dann ſchließen ſich die zwei andern Pfluͤge an, und in die Furche des dritten Pflu- ges wird nun immer eingelegt. Die Einleger muͤſſen natuͤrlich von einer Seite zur andern, ___er in ſeiner angewieſenen Diſtanz, uͤbergehen. Sie legen die Kartoffeln an der Stelle, welche ihnen die Furche des Marqueurs angiebt, und dicht an dem perpendikulaͤren Abſchnitt des Pfluges. Es iſt wichtig, daß die Kartoffel dicht an dieſer perpendikulaͤren geraden Seite und nicht an die aufgepfluͤgte Erde gelegt werde; denn ſie bleibt hier beſſer in ihrer Lage und wird vom Fuße des Pferdes nicht getroffen. Zu der Furche, in welche eingelegt wird, muß der geſchickteſte Pflugfuͤhrer gewaͤhlt werden, damit er die gehoͤrige Tiefe, auf bindendem Boden von 3 Zoll, auf ſandigem von 4—5 Zoll halte, und einen etwanigen Fehler, den die an- dren in der Breite der Furchen gemacht hatten, verbeſſere. Dieſer Vorpfluͤ- ger zieht bei einem neuen Gewende immer die erſte Furche. Es iſt rathſam, die Gewende auf beiden Seiten abzuſchreiten, und Richtſtangen aufzuſtellen, damit Keile moͤglichſt vermieden werden. Sind die Leute eingeuͤbt, ſo machen drei Pfluͤge und fuͤnf Einleger taͤg- lich 8 Morgen, immer 6 Morgen fertig. Es muß aber einem jeden ſein Kar- toffelſack zur Hand ſtehen. §. 281. Nach acht Tagen wird geegget und ſchon einiges Unkraut zerſtoͤrt. Dann laͤuft es in Menge auf. Man erwartet nun den Zeitpunkt, wo die Kartoffeln hervorkommen wollen, und einige Spitzen ſich zeigen. Dann uͤberzieht man das Feld flach mit dem Exſtirpator. Das kann man ohne alle Beſorglichkeit, die Kartoffeln nachtheilig zu verletzen, thun. Hierdurch wird alles Unkraut zerſtoͤrt. Man laͤßt das Land rauh liegen, bis alle Kartoffeln heraus ſind, und dann egget man es wieder glatt. Sie ſtehen dann ſo rein, als ob ſie ſorg- faͤltig gejaͤtet waͤren, und es bedarf des Schaufelns nicht. Bearbeitung waͤhrend der Vegetation. Wenn anfangs nicht alle Pflanzen in gerader Linie nach beiden Richtun- gen ſtehen ſollten, ſo ſchadet dieſes nichts. Die erſte Bearbeitung mit der Pferde-

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/240>, abgerufen am 26.11.2024.