6 Morgen abgesonderte Stücke wurden be- sonders mit Futtergewächsen bestellt und dem Schlage abgenommen, so daß er nur 75 Morgen behielt. Außerdem aber wurden in diesem Schlage 20 Morgen mit Roggen zum Grünfuttern be- säet, die dann, wenn sie abgefuttert, gleich um- gebrochen und mit Rüben bestellt werden sollten. Weil sich nämlich im Herbste des Jahres 1810 deutlich genug zeigte, daß in diesem Jahre kein Klee da seyn würde, so wurden alle Vorkehrun- gen gemacht, daß es an grünem und trockenem Futter nicht fehlen möge. Dieser Roggen trieb so schnell und so stark in Aehren, daß man 9 Morgen fast wider Willen zur Reife kommen lassen mußte. So stark dieser Roggen war, so gab er doch einen erbärmlichen Ertrag, indem die Aehren zum Theil taub waren; er war nur einfährig mit starkem Dünger, größtentheils nach Weizen bestellt.
Der Ertrag dieses Schlages ist
geschätzt zu 823 Rthlr.
Die Kosten zu 428 Rthlr.
Rein-Ertrag 395 Rthlr.
Er war mit 573 Fuder Mist befahren.
Waſſerruͤben 10 Morgen.
Roggen 9 Morgen.
6 Morgen abgeſonderte Stuͤcke wurden be- ſonders mit Futtergewaͤchſen beſtellt und dem Schlage abgenommen, ſo daß er nur 75 Morgen behielt. Außerdem aber wurden in dieſem Schlage 20 Morgen mit Roggen zum Gruͤnfuttern be- ſaͤet, die dann, wenn ſie abgefuttert, gleich um- gebrochen und mit Ruͤben beſtellt werden ſollten. Weil ſich naͤmlich im Herbſte des Jahres 1810 deutlich genug zeigte, daß in dieſem Jahre kein Klee da ſeyn wuͤrde, ſo wurden alle Vorkehrun- gen gemacht, daß es an gruͤnem und trockenem Futter nicht fehlen moͤge. Dieſer Roggen trieb ſo ſchnell und ſo ſtark in Aehren, daß man 9 Morgen faſt wider Willen zur Reife kommen laſſen mußte. So ſtark dieſer Roggen war, ſo gab er doch einen erbaͤrmlichen Ertrag, indem die Aehren zum Theil taub waren; er war nur einfaͤhrig mit ſtarkem Duͤnger, groͤßtentheils nach Weizen beſtellt.
Der Ertrag dieſes Schlages iſt
geſchaͤtzt zu 823 Rthlr.
Die Koſten zu 428 Rthlr.
Rein-Ertrag 395 Rthlr.
Er war mit 573 Fuder Miſt befahren.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0133"n="116"/><list><item>Waſſerruͤben 10 Morgen.</item><lb/><item>Roggen 9 Morgen.</item></list><lb/><p>6 Morgen abgeſonderte Stuͤcke wurden be-<lb/>ſonders mit Futtergewaͤchſen beſtellt und dem<lb/>
Schlage abgenommen, ſo daß er nur 75 Morgen<lb/>
behielt. Außerdem aber wurden in dieſem Schlage<lb/>
20 Morgen mit Roggen zum Gruͤnfuttern be-<lb/>ſaͤet, die dann, wenn ſie abgefuttert, gleich um-<lb/>
gebrochen und mit Ruͤben beſtellt werden ſollten.<lb/>
Weil ſich naͤmlich im Herbſte des Jahres 1810<lb/>
deutlich genug zeigte, daß in dieſem Jahre kein<lb/>
Klee da ſeyn wuͤrde, ſo wurden alle Vorkehrun-<lb/>
gen gemacht, daß es an gruͤnem und trockenem<lb/>
Futter nicht fehlen moͤge. Dieſer Roggen trieb<lb/>ſo ſchnell und ſo ſtark in Aehren, daß man 9<lb/>
Morgen faſt wider Willen zur Reife kommen<lb/>
laſſen mußte. So ſtark dieſer Roggen war, ſo<lb/>
gab er doch einen erbaͤrmlichen Ertrag, indem<lb/>
die Aehren zum Theil taub waren; er war nur<lb/>
einfaͤhrig mit ſtarkem Duͤnger, groͤßtentheils nach<lb/>
Weizen beſtellt.</p><lb/><p>Der Ertrag dieſes Schlages iſt</p><lb/><list><item>geſchaͤtzt zu <spacedim="horizontal"/> 823 Rthlr.</item><lb/><item>Die Koſten zu <spacedim="horizontal"/><hirendition="#u">428 Rthlr.</hi></item><lb/><item><spacedim="horizontal"/> Rein-Ertrag <spacedim="horizontal"/> 395 Rthlr.</item></list><lb/><p>Er war mit 573 Fuder Miſt befahren.</p><lb/></div></body></text></TEI>
[116/0133]
Waſſerruͤben 10 Morgen.
Roggen 9 Morgen.
6 Morgen abgeſonderte Stuͤcke wurden be-
ſonders mit Futtergewaͤchſen beſtellt und dem
Schlage abgenommen, ſo daß er nur 75 Morgen
behielt. Außerdem aber wurden in dieſem Schlage
20 Morgen mit Roggen zum Gruͤnfuttern be-
ſaͤet, die dann, wenn ſie abgefuttert, gleich um-
gebrochen und mit Ruͤben beſtellt werden ſollten.
Weil ſich naͤmlich im Herbſte des Jahres 1810
deutlich genug zeigte, daß in dieſem Jahre kein
Klee da ſeyn wuͤrde, ſo wurden alle Vorkehrun-
gen gemacht, daß es an gruͤnem und trockenem
Futter nicht fehlen moͤge. Dieſer Roggen trieb
ſo ſchnell und ſo ſtark in Aehren, daß man 9
Morgen faſt wider Willen zur Reife kommen
laſſen mußte. So ſtark dieſer Roggen war, ſo
gab er doch einen erbaͤrmlichen Ertrag, indem
die Aehren zum Theil taub waren; er war nur
einfaͤhrig mit ſtarkem Duͤnger, groͤßtentheils nach
Weizen beſtellt.
Der Ertrag dieſes Schlages iſt
geſchaͤtzt zu 823 Rthlr.
Die Koſten zu 428 Rthlr.
Rein-Ertrag 395 Rthlr.
Er war mit 573 Fuder Miſt befahren.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/133>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.