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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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Schlag II. 59 Morgen Roggen gaben
237 Scheffel.

41 Morgen Hafer gaben 551 Scheffel.

5 Morgen des besten Landes waren zu Gar-
tenland abgenommen. Der Roggen war zum
Theil sehr schlecht, besonders der gedrillete. Er
war auf dem schlechtesten und abgelegensten Theile,
der zweimal Kleesaamen getragen hatte, aus be-
sonderer Gefälligkeit für meine Schüler und an-
wesende Freunde, um die Operation zu zeigen,
etwas spät gedrillet. Der mächtige Trieb dieses
Frühjahrs ließ ihn nicht zu der Bestaudung kom-
men, worauf man bei gedrilletem Korne rechnet.
Ich habe überhaupt immer von dem, was ich
blos um es zu zeigen vornahm, schlechten Er-
folg gehabt, was sich ganz natürlich erklären läßt,
und mir deshalb vorgenommen, es nie wieder zu
thun. Der pecuniaire Verlust war wohl nicht
bedeutend, denn guter Roggen wäre hier in die-
sem Jahre auf keinem Fall gewachsen. Aber
wer diesen Roggen sah, dem kann ich es nicht
verdenken, wenn er von der Drillkultur abge-
schreckt wurde, die doch nach meiner innigsten
Ueberzeugung viele Vortheile hat. Auch sah er
auf dem Halme noch schlechter aus, als er sich

Schlag II. 59 Morgen Roggen gaben
237 Scheffel.

41 Morgen Hafer gaben 551 Scheffel.

5 Morgen des beſten Landes waren zu Gar-
tenland abgenommen. Der Roggen war zum
Theil ſehr ſchlecht, beſonders der gedrillete. Er
war auf dem ſchlechteſten und abgelegenſten Theile,
der zweimal Kleeſaamen getragen hatte, aus be-
ſonderer Gefaͤlligkeit fuͤr meine Schuͤler und an-
weſende Freunde, um die Operation zu zeigen,
etwas ſpaͤt gedrillet. Der maͤchtige Trieb dieſes
Fruͤhjahrs ließ ihn nicht zu der Beſtaudung kom-
men, worauf man bei gedrilletem Korne rechnet.
Ich habe uͤberhaupt immer von dem, was ich
blos um es zu zeigen vornahm, ſchlechten Er-
folg gehabt, was ſich ganz natuͤrlich erklaͤren laͤßt,
und mir deshalb vorgenommen, es nie wieder zu
thun. Der pecuniaire Verluſt war wohl nicht
bedeutend, denn guter Roggen waͤre hier in die-
ſem Jahre auf keinem Fall gewachſen. Aber
wer dieſen Roggen ſah, dem kann ich es nicht
verdenken, wenn er von der Drillkultur abge-
ſchreckt wurde, die doch nach meiner innigſten
Ueberzeugung viele Vortheile hat. Auch ſah er
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[117/0134] Schlag II. 59 Morgen Roggen gaben 237 Scheffel. 41 Morgen Hafer gaben 551 Scheffel. 5 Morgen des beſten Landes waren zu Gar- tenland abgenommen. Der Roggen war zum Theil ſehr ſchlecht, beſonders der gedrillete. Er war auf dem ſchlechteſten und abgelegenſten Theile, der zweimal Kleeſaamen getragen hatte, aus be- ſonderer Gefaͤlligkeit fuͤr meine Schuͤler und an- weſende Freunde, um die Operation zu zeigen, etwas ſpaͤt gedrillet. Der maͤchtige Trieb dieſes Fruͤhjahrs ließ ihn nicht zu der Beſtaudung kom- men, worauf man bei gedrilletem Korne rechnet. Ich habe uͤberhaupt immer von dem, was ich blos um es zu zeigen vornahm, ſchlechten Er- folg gehabt, was ſich ganz natuͤrlich erklaͤren laͤßt, und mir deshalb vorgenommen, es nie wieder zu thun. Der pecuniaire Verluſt war wohl nicht bedeutend, denn guter Roggen waͤre hier in die- ſem Jahre auf keinem Fall gewachſen. Aber wer dieſen Roggen ſah, dem kann ich es nicht verdenken, wenn er von der Drillkultur abge- ſchreckt wurde, die doch nach meiner innigſten Ueberzeugung viele Vortheile hat. Auch ſah er auf dem Halme noch ſchlechter aus, als er ſich

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/134>, abgerufen am 23.11.2024.