Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Ertrag per Morgen ist demnach im
Durchschnitt Rthlr. 9 Gr. 5,4 Pf., wenn der
Berlust im Jahre 1808 mit 48 Rthlr. abgezo-
gen wird, 2 Rthlr. 6 Gr. 3,3 Pf., also der ge-
ringste, den eine Bestellung giebt. Die Hülsen-
früchte haben sich aber immer als eine sehr gute
Vorbereitung für den Roggen, sowohl wenn sie
reif geworden, als wenn sie grün gemähet wa-
ren, hier gezeigt, und die Bestellung sehr erleich-
tert. Dazu kommt, daß sie die Kosten der Dün-
gerauffuhr bisher getragen haben, und dann, daß
das Erbsenstroh einen beträchtlichen Futterwerth
hat, der hier nicht berechnet ist, und daß auch
das Grüngemähete hier geringer, als sein eigent-
licher Nahrungswerth ist, angeschlagen ward.
Endlich muß ich auch bemerken, daß die hier
gebaueten Erbsen in den besonders guten Ruf
stehen, daß sie sich sehr weich kochen lassen, und
daß ich daher 6 -- 8 Gr. mehr für den Scheffel,
als der Marktpreis ist, erhalte. Hätten sie nur
das Ueble nicht, daß der Hederich, auch der Ra-
del, unter ihnen so stark aufkommt und sich wie-
der einsaamet!

Der Ertrag per Morgen iſt demnach im
Durchſchnitt Rthlr. 9 Gr. 5,4 Pf., wenn der
Berluſt im Jahre 1808 mit 48 Rthlr. abgezo-
gen wird, 2 Rthlr. 6 Gr. 3,3 Pf., alſo der ge-
ringſte, den eine Beſtellung giebt. Die Huͤlſen-
fruͤchte haben ſich aber immer als eine ſehr gute
Vorbereitung fuͤr den Roggen, ſowohl wenn ſie
reif geworden, als wenn ſie gruͤn gemaͤhet wa-
ren, hier gezeigt, und die Beſtellung ſehr erleich-
tert. Dazu kommt, daß ſie die Koſten der Duͤn-
gerauffuhr bisher getragen haben, und dann, daß
das Erbſenſtroh einen betraͤchtlichen Futterwerth
hat, der hier nicht berechnet iſt, und daß auch
das Gruͤngemaͤhete hier geringer, als ſein eigent-
licher Nahrungswerth iſt, angeſchlagen ward.
Endlich muß ich auch bemerken, daß die hier
gebaueten Erbſen in den beſonders guten Ruf
ſtehen, daß ſie ſich ſehr weich kochen laſſen, und
daß ich daher 6 — 8 Gr. mehr fuͤr den Scheffel,
als der Marktpreis iſt, erhalte. Haͤtten ſie nur
das Ueble nicht, daß der Hederich, auch der Ra-
del, unter ihnen ſo ſtark aufkommt und ſich wie-
der einſaamet!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0169" n="152"/>
        <p>Der Ertrag per Morgen i&#x017F;t demnach im<lb/>
Durch&#x017F;chnitt Rthlr. 9 Gr. 5,4 Pf., wenn der<lb/>
Berlu&#x017F;t im Jahre 1808 mit 48 Rthlr. abgezo-<lb/>
gen wird, 2 Rthlr. 6 Gr. 3,3 Pf., al&#x017F;o der ge-<lb/>
ring&#x017F;te, den eine Be&#x017F;tellung giebt. Die Hu&#x0364;l&#x017F;en-<lb/>
fru&#x0364;chte haben &#x017F;ich aber immer als eine &#x017F;ehr gute<lb/>
Vorbereitung fu&#x0364;r den Roggen, &#x017F;owohl wenn &#x017F;ie<lb/>
reif geworden, als wenn &#x017F;ie gru&#x0364;n gema&#x0364;het wa-<lb/>
ren, hier gezeigt, und die Be&#x017F;tellung &#x017F;ehr erleich-<lb/>
tert. Dazu kommt, daß &#x017F;ie die Ko&#x017F;ten der Du&#x0364;n-<lb/>
gerauffuhr bisher getragen haben, und dann, daß<lb/>
das Erb&#x017F;en&#x017F;troh einen betra&#x0364;chtlichen Futterwerth<lb/>
hat, der hier nicht berechnet i&#x017F;t, und daß auch<lb/>
das Gru&#x0364;ngema&#x0364;hete hier geringer, als &#x017F;ein eigent-<lb/>
licher Nahrungswerth i&#x017F;t, ange&#x017F;chlagen ward.<lb/>
Endlich muß ich auch bemerken, daß die hier<lb/>
gebaueten Erb&#x017F;en in den be&#x017F;onders guten Ruf<lb/>
&#x017F;tehen, daß &#x017F;ie &#x017F;ich &#x017F;ehr weich kochen la&#x017F;&#x017F;en, und<lb/>
daß ich daher 6 &#x2014; 8 Gr. mehr fu&#x0364;r den Scheffel,<lb/>
als der Marktpreis i&#x017F;t, erhalte. Ha&#x0364;tten &#x017F;ie nur<lb/>
das Ueble nicht, daß der Hederich, auch der Ra-<lb/>
del, unter ihnen &#x017F;o &#x017F;tark aufkommt und &#x017F;ich wie-<lb/>
der ein&#x017F;aamet!</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[152/0169] Der Ertrag per Morgen iſt demnach im Durchſchnitt Rthlr. 9 Gr. 5,4 Pf., wenn der Berluſt im Jahre 1808 mit 48 Rthlr. abgezo- gen wird, 2 Rthlr. 6 Gr. 3,3 Pf., alſo der ge- ringſte, den eine Beſtellung giebt. Die Huͤlſen- fruͤchte haben ſich aber immer als eine ſehr gute Vorbereitung fuͤr den Roggen, ſowohl wenn ſie reif geworden, als wenn ſie gruͤn gemaͤhet wa- ren, hier gezeigt, und die Beſtellung ſehr erleich- tert. Dazu kommt, daß ſie die Koſten der Duͤn- gerauffuhr bisher getragen haben, und dann, daß das Erbſenſtroh einen betraͤchtlichen Futterwerth hat, der hier nicht berechnet iſt, und daß auch das Gruͤngemaͤhete hier geringer, als ſein eigent- licher Nahrungswerth iſt, angeſchlagen ward. Endlich muß ich auch bemerken, daß die hier gebaueten Erbſen in den beſonders guten Ruf ſtehen, daß ſie ſich ſehr weich kochen laſſen, und daß ich daher 6 — 8 Gr. mehr fuͤr den Scheffel, als der Marktpreis iſt, erhalte. Haͤtten ſie nur das Ueble nicht, daß der Hederich, auch der Ra- del, unter ihnen ſo ſtark aufkommt und ſich wie- der einſaamet!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/169
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/169>, abgerufen am 25.11.2024.