ersten Grünfutterungsmonaten, wo das Vieh die meiste Milch giebt, merklich ab, und findet sich dann erst später wieder ein, wenn sie so stark zu milchen aufhören. Das Grünfutter reizt die Milchabsonderungs-Organe nur mehr zur Thä- tigkeit, als das trockene, ohne den ganzen Kör- per vielleicht stärker zu nähren.
(Uebrigens werden meine Leser verzeihen, daß sie in dem, über die Kuherei, so wie im folgen- den über die Schäferei gesagtem, einige Wieder- holungen finden, von dem, was schon S. 71. u. f. gesagt worden. Ich hatte den ersten Theil des Manuscripts nicht zur Hand, und erinnerte mich nicht, daselbst manches schon gesagt zu ha- ben, wie ich diese detaillirten Bemerkungen aus den Hauptbüchern auszog)
Gewiß aber ist es, daß angemessene Weide und Futterung durch eine edle Schäferei, selbst bei geringeren Wollpreisen und ohne auf Bock- verkauf zu rechnen, beiweitem höher, ich möchte wohl behaupten, ums doppelte, benutzt werde; und ich bekenne nochmals, daß ich einen großen Fehler beging, wie ich die Schäferei nach den unglücklichen Pocken eingehen ließ, und nicht eine ganz edle gleich anschaffte. Nachmals war ich zu sehr gelähmt, um es thun zu können.
erſten Gruͤnfutterungsmonaten, wo das Vieh die meiſte Milch giebt, merklich ab, und findet ſich dann erſt ſpaͤter wieder ein, wenn ſie ſo ſtark zu milchen aufhoͤren. Das Gruͤnfutter reizt die Milchabſonderungs-Organe nur mehr zur Thaͤ- tigkeit, als das trockene, ohne den ganzen Koͤr- per vielleicht ſtaͤrker zu naͤhren.
(Uebrigens werden meine Leſer verzeihen, daß ſie in dem, uͤber die Kuherei, ſo wie im folgen- den uͤber die Schaͤferei geſagtem, einige Wieder- holungen finden, von dem, was ſchon S. 71. u. f. geſagt worden. Ich hatte den erſten Theil des Manuſcripts nicht zur Hand, und erinnerte mich nicht, daſelbſt manches ſchon geſagt zu ha- ben, wie ich dieſe detaillirten Bemerkungen aus den Hauptbuͤchern auszog)
Gewiß aber iſt es, daß angemeſſene Weide und Futterung durch eine edle Schaͤferei, ſelbſt bei geringeren Wollpreiſen und ohne auf Bock- verkauf zu rechnen, beiweitem hoͤher, ich moͤchte wohl behaupten, ums doppelte, benutzt werde; und ich bekenne nochmals, daß ich einen großen Fehler beging, wie ich die Schaͤferei nach den ungluͤcklichen Pocken eingehen ließ, und nicht eine ganz edle gleich anſchaffte. Nachmals war ich zu ſehr gelaͤhmt, um es thun zu koͤnnen.
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erſten Gruͤnfutterungsmonaten, wo das Vieh die
meiſte Milch giebt, merklich ab, und findet ſich
dann erſt ſpaͤter wieder ein, wenn ſie ſo ſtark zu
milchen aufhoͤren. Das Gruͤnfutter reizt die
Milchabſonderungs-Organe nur mehr zur Thaͤ-
tigkeit, als das trockene, ohne den ganzen Koͤr-
per vielleicht ſtaͤrker zu naͤhren.
(Uebrigens werden meine Leſer verzeihen, daß
ſie in dem, uͤber die Kuherei, ſo wie im folgen-
den uͤber die Schaͤferei geſagtem, einige Wieder-
holungen finden, von dem, was ſchon S. 71.
u. f. geſagt worden. Ich hatte den erſten Theil
des Manuſcripts nicht zur Hand, und erinnerte
mich nicht, daſelbſt manches ſchon geſagt zu ha-
ben, wie ich dieſe detaillirten Bemerkungen aus
den Hauptbuͤchern auszog)
Gewiß aber iſt es, daß angemeſſene Weide
und Futterung durch eine edle Schaͤferei, ſelbſt
bei geringeren Wollpreiſen und ohne auf Bock-
verkauf zu rechnen, beiweitem hoͤher, ich moͤchte
wohl behaupten, ums doppelte, benutzt werde;
und ich bekenne nochmals, daß ich einen großen
Fehler beging, wie ich die Schaͤferei nach den
ungluͤcklichen Pocken eingehen ließ, und nicht eine
ganz edle gleich anſchaffte. Nachmals war ich
zu ſehr gelaͤhmt, um es thun zu koͤnnen.
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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/235>, abgerufen am 21.11.2024.
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