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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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mithin 57 Pfund. Stroh erhielten sie, wie vor-
her daneben, so viel sie wollten.

Es wurden 50 Pfund Luzerne sorgfältig zu
Heu gemacht und völlig ausgetrocknet. Sie ga-
ben 111/2 Pfund Heu. Nach Heu kam also auf
den Kopf 13,11 Pfund Luzerne, mithin 9,75
Pfund weniger wie vorher.

In den letzten vier Wochen, bei der Win-
terfutterung, hatte die Milch von 27 milchenden
Kühen im Durchschnitt wöchentlich betragen 7503/4
Quart. In der ersten Grünfutterungswoche be-
trug sie 921 Quart; mehr wie bei dem Win-
terfutter 1701/2 Quart.

Die besondere Wirkung des Grünfutters
auf die Milch, die man allgemein bemerkt hat,
ist durch diesen Versuch entschieden, und es er-
hellet hieraus, was von dem Vorschlage derer
zu halten sey, die allen Klee nur als Heu zu
geben anrathen.

Indessen glaube ich allerdings, daß diese
starke Milchergiebigkeit, die man bei gutgenähr-
ten Kühen beim ersten Grünfutter bemerkt, nicht
von diesem Grünfutter allein produzirt werde,
sondern mit aus der Feistigkeit, die das Vieh
beim reichlichen Winterfutter gewonnen hat, her-
vorgehe. Denn diese Feistigkeit nimmt in den

mithin 57 Pfund. Stroh erhielten ſie, wie vor-
her daneben, ſo viel ſie wollten.

Es wurden 50 Pfund Luzerne ſorgfaͤltig zu
Heu gemacht und voͤllig ausgetrocknet. Sie ga-
ben 11½ Pfund Heu. Nach Heu kam alſo auf
den Kopf 13,11 Pfund Luzerne, mithin 9,75
Pfund weniger wie vorher.

In den letzten vier Wochen, bei der Win-
terfutterung, hatte die Milch von 27 milchenden
Kuͤhen im Durchſchnitt woͤchentlich betragen 750¾
Quart. In der erſten Gruͤnfutterungswoche be-
trug ſie 921 Quart; mehr wie bei dem Win-
terfutter 170½ Quart.

Die beſondere Wirkung des Gruͤnfutters
auf die Milch, die man allgemein bemerkt hat,
iſt durch dieſen Verſuch entſchieden, und es er-
hellet hieraus, was von dem Vorſchlage derer
zu halten ſey, die allen Klee nur als Heu zu
geben anrathen.

Indeſſen glaube ich allerdings, daß dieſe
ſtarke Milchergiebigkeit, die man bei gutgenaͤhr-
ten Kuͤhen beim erſten Gruͤnfutter bemerkt, nicht
von dieſem Gruͤnfutter allein produzirt werde,
ſondern mit aus der Feiſtigkeit, die das Vieh
beim reichlichen Winterfutter gewonnen hat, her-
vorgehe. Denn dieſe Feiſtigkeit nimmt in den

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[217/0234] mithin 57 Pfund. Stroh erhielten ſie, wie vor- her daneben, ſo viel ſie wollten. Es wurden 50 Pfund Luzerne ſorgfaͤltig zu Heu gemacht und voͤllig ausgetrocknet. Sie ga- ben 11½ Pfund Heu. Nach Heu kam alſo auf den Kopf 13,11 Pfund Luzerne, mithin 9,75 Pfund weniger wie vorher. In den letzten vier Wochen, bei der Win- terfutterung, hatte die Milch von 27 milchenden Kuͤhen im Durchſchnitt woͤchentlich betragen 750¾ Quart. In der erſten Gruͤnfutterungswoche be- trug ſie 921 Quart; mehr wie bei dem Win- terfutter 170½ Quart. Die beſondere Wirkung des Gruͤnfutters auf die Milch, die man allgemein bemerkt hat, iſt durch dieſen Verſuch entſchieden, und es er- hellet hieraus, was von dem Vorſchlage derer zu halten ſey, die allen Klee nur als Heu zu geben anrathen. Indeſſen glaube ich allerdings, daß dieſe ſtarke Milchergiebigkeit, die man bei gutgenaͤhr- ten Kuͤhen beim erſten Gruͤnfutter bemerkt, nicht von dieſem Gruͤnfutter allein produzirt werde, ſondern mit aus der Feiſtigkeit, die das Vieh beim reichlichen Winterfutter gewonnen hat, her- vorgehe. Denn dieſe Feiſtigkeit nimmt in den

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/234>, abgerufen am 21.11.2024.